Methode
Die Methode zur Erfassung von Wildkatzen basiert auf Haarfallen. Um das Wildkatzenvorkommen zu erfassen, werden Lockstöcke (Holzpflöcke) im Gelände der einzelnen Gebiete verteilt und alle 7-10 Tage auf Wildkatzenhaare untersucht. Die Lockstöcke werden mit einer Baldriantinktur eingesprüht, da vor allem männliche Wildkatzen in der Paarungszeit (von Januar bis März) bis zu einen Kilometer den Lockstoff riechen. Der Baldrian veranlasst die Tiere, sich an den Pflöcken zu reiben, wodurch Haare am rauhen Holz hängen bleiben. Die Haare werden gesammelt und anschließend an das Forschungsinstitut Senckenberg (www.senckenberg.de) geschickt. Anschließend werden die Haarproben analysiert und die Daten in einer bundesweiten Gendatenbank abgespeichert.
Die genetische Analyse erfolgte in zwei Schritten. Zunächst wird anhand der Erbsubstanz in den Mitochondrien („Kraftwerke der Zelle“) untersucht, ob es sich bei der Haarprobe um eine Wildkatze handelt (mtDNA-Analyse). Ist dies der Fall, wird ein „genetischer Fingerabdruck“ erstellt: Durch die sogenannte Mikrosatellitenanalyse, der Analyse der DNA im Zellkern, können die Proben einzelnen Individuen zugeordnet werden.
Die Analyse ermöglicht, zwischen Haus- und Wildkatzen zu unterscheiden und einzelne Tiere zu identifizieren. Das Ergebnis zeigt an, welche Wildkatzenindividuen in Niedersachsen vorkommen, wie sie sich von anderen Wildkatzen in Deutschland unterscheiden und welche Wanderbewegungen sie durchführen.