BUND Landesverband Niedersachsen
Ein Wolf am Waldrand

Verhalten im Wolfsgebiet

Mit der Rückkehr des Wolfes nach Niedersachsen und steigenden Tierzahlen werden Begegnungen zwischen Mensch und Wolf wahrscheinlicher. Wölfe sind jedoch für den Menschen nicht gefährlich, wenn wir uns richtig verhalten.

Wölfe gehen Begegnungen mit Menschen in der Regel aus dem Weg. In unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft ist dies jedoch nicht immer möglich. Es gehört dabei zum normalen Verhalten der Wölfe, dass sie gelegentlich auch tagsüber in Sichtweite von bewohnten Gebäuden entlanglaufen, nachts dann und wann Dörfer durchqueren oder am Dorfrand nach Nahrung suchen. Die Erfahrung zeigt, dass ein solches Verhalten in der Regel keine Gefährdung des Menschen darstellt. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen auch, dass Wölfe trotz regelmäßiger Begegnungen ihre Vorsicht dem Menschen gegenüber nicht verlieren.

Laut einer umfassenden Studie zum Gefahrenpotenzial von Wölfen anhand von Daten aus Skandinavien, Mitteleuropa, Asien und Nordamerika (NINA 2002) sind Übergriffe von Wölfen auf Menschen sehr selten. In der Vergangenheit gab es nur wenige Fälle, in denen gesunde Wölfe einen Menschen angegriffen oder gar getötet haben. Wolfsangriffe auf Menschen lassen sich vor allem auf drei Ursachen zurückführen: Tollwut, Provokation und Futterkonditionierung.

Laut Bundesumweltministerium sind Tollwut und Provokation als Ursachen in Deutschland nahezu auszuschließen, möglich sei aber eine starke Gewöhnung an die Nähe von Menschen mittels positiver Reize wie zum Beispiel durch Füttern. Dies kann in der Folge zu aufdringlichem, schlimmstenfalls aggressivem Verhalten von Wölfen führen und sollte daher dringend unterbleiben. Um eine Gewöhnung von Wölfen an Menschen zu verhindern, sieht die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes ein striktes Fütterungsverbot vor.

Abstand halten

Das Bundesumweltministerium empfiehlt, sich bei Begegnungen mit einem Wolf ruhig zu verhalten und Abstand zu halten. Wenn der Wolf sich nicht zurückzieht und Ihnen die Situation nicht geheuer ist, sprechen Sie laut oder klatschen Sie in die Hände, um sich bemerkbar zu machen. Rennen Sie nicht davon, dies könnte ein Verfolgungsverhalten des Tieres auslösen. Sollte der Wolf sich Ihnen wider Erwarten nähern, bleiben Sie stehen und machen Sie sich groß, versuchen Sie ihn einzuschüchtern. In einem solchen Fall sollten Sie eher einen Schritt auf das Tier zugehen, als zurückweichen.

Wölfe sind große wehrhafte Wildtiere. Begegnen Sie Ihnen mit Respekt. Versuchen Sie nicht, sich einem Wolf anzunähern und schon gar nicht, ihn anzulocken. Lassen Sie ihm Raum für den Rückzug. Füttern Sie Wölfe unter keinen Umständen und lassen Sie keine Essensreste liegen.

Auch auf den Seiten des NLWKN in Niedersachsen finden Bürger*innen wichtige Hinweise zum Verhalten in Wolfsgebieten:

  • Achten Sie bei Spaziergängen mit Hunden in Wolfsgebieten darauf, dass Ihr Hund zu seinem eigenen Schutz immer in Rufweite ist und auf Zuruf gehorcht. Ein unbeaufsichtigter Hund läuft Gefahr, von Wölfen als „fremder Wolf“ angegriffen zu werden, der in ihr Revier eindringen will. Bei einer direkten Wolfsbegegnung halten Sie ihren Hund an der kurzen Leine.
  • Sollten Sie sich damit sicherer fühlen, können Sie bei Spaziergängen in Wolfsgebieten auch Pfefferspray, eine Trillerpfeife oder einen „Schrill-Alarm“ mit sich führen.
  • Sprechen Sie auch mit Ihren Kindern über den Wolf. Für Kinder gelten die gleichen Verhaltenstipps wie für Erwachsene.
Die vier wichtigsten Verhaltensregeln zum Wolf lauten:
  • Abstand halten!
  • Nicht wegrennen!
  • Nicht füttern!
  • Müll richtig entsorgen!
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