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Schweinswale im Portrait

Der kleine und scheue Schweinswal ist die einzige heimische Walart in der Nordsee, bleibt aber weitgehend unbekannt. Als wahre Schirmart in der Nordsee spiegelt der Erhaltungszustand des Schweinswals, dessen Population jährlich abnimmt, den anderer Meerestiere und Ökosysteme wider.

Der Gewöhnliche Schweinswal (Phocoena Phocoena) gehört wie der Pottwal und die Delfine zur Familie der Zahnwale.

Steckbrief

  • Größe: im Durchschnitt 160 cm
  • Gewicht: 40 bis 70 kg, im Winter bis 90 kg
  • Aussehen: gedrungene Form, kurze Schnauze, dreieckige Flosse in der Mitte des Rückens, schwarzer Strich zwischen Mundwinkel und Anfang der Flosse
  • Farbe: Rücken und Flossen sind grau, der Bauch ist hellgrau-weiß
  • Lebenserwartung: 25 Jahre - aber frühe Sterblichkeit in der Nordsee (ca. 5,7 Jahre)

Lebensraum

Der Schweinswal kommt hauptsächlich in kalten Gewässern des Atlantiks, des Pazifiks, der Nord- und Ostsee vor. Im Jahr 2022 wurde die Zahl der Schweinswale in der gesamten Nordsee auf 339.000 geschätzt. Sie konzentrieren sich in Hotspots in flachen bis mitteltiefen Gewässern (bis zu 200 m Tiefe). In der deutschen Nordsee sind sie in den Hotspots Sylter Außenriff, Borkum Riffgrund und Doggerbank zu finden. 

Lebensweise

Im Gegensatz zu Delfinen sind Schweinswale eine scheue Tierart. Sie machen nur selten große Bogensprünge und vermeiden es, sich Schiffen zu nähern. Schweinswale sind eher Einzelgänger und werden oft allein oder in kleinen Gruppen gesichtet.

Fortpflanzung

Nach der Paarung, die zwischen Juli und August stattfindet, beträgt die Tragzeit 10 bis 11 Monate. Bei der Geburt wiegt das Jungtier zwischen 5 und 7 kg und ist 65 bis 90 cm groß. Es wird zwischen 8 und 12 Monaten von der Mutter gesäugt. Theoretisch kann ein Weibchen alle 1 bis 2 Jahre ein Kalb zur Welt bringen, in der Praxis sind die Kalbungsintervalle jedoch höher.

Nahrung

Der Schweinswal ernährt sich hauptsächlich von kleinen Fischen (zwischen 5 und 10 cm) wie Sandaale, Wittlinge oder Heringe. Auf Grund seines begrenzten Energiespeichers und seiner hohen Stoffwechselrate muss er täglich bis zu 10% seines Körpergewichts zu sich nehmen.

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