Aufgaben der Station
Die neue Ökologische Station Stade hat ihren Sitz bei der BUND Kreisgruppe Stade im Hans-Kelm-Haus im Stadtteil Ottenbeck. Von hier aus betreuen die drei Mitarbeiter*innen der Station über 11.000 Hektar an Landschaftsschutz- oder Naturschutzgebieten. Davon sind rund 4.200 Hektar FFH- und 1.300 Hektar Vogelschutzgebiete. Die Station ist eine von 15 neuen Ökologischen Stationen, die im Rahmen des Niedersächsischen Weges entstehen und mit der Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten beauftragt sind.
Zielsetzung
Die wesentlichen Ziele der ÖSS sind die Erhaltung und Entwicklung wertvoller Lebensräume und Arten entlang der Fließgewässer Schwinge, Aue/Lühe und Este, ihren Nebengewässern und ihren Auen sowie die Erhaltung und Entwicklung wertvoller Moor- und Heidegebiete und ihrer Arten. Als ein erster Schwerpunkt soll ein Konzept und Pflegeprogramm für eine Hüteschafbeweidung der Moore in Kehdingen erstellt werden. Dabei werden die langjährigen Erfahrungen aus der BUND-Schäferei im Landkreis Diepholz genutzt, um möglichst effektiv die Ziele des Natur- und Artenschutzes zu erreichen. Nach dem Vorbild der Erkenntnisse zu schonender Gewässerunterhaltung aus Schleswig-Holstein, wird ein weiterer wichtiger Bestandteil der Arbeit der ÖSS die Zusammenarbeit mit den regionalen Unterhaltungsverbänden sein. Gemeinsam sollen Maßnahmen zur Strukturverbesserung, der Wiedergewinnung von Gewässerauen und von natürlichen Gewässerverläufen entwickelt werden.
Zudem ist die ÖSS für die Moore bei Buxtehude zuständig. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Vorkommen des Wachtelkönigs. In Abstimmung mit den Ausgleichsmaßnahmen für den Bau der A26 und entsprechend den Vorgaben aus dem Vollzugshinweis zum Wachtelkönig (NLWKN, 2011) soll der Lebensraum der bedrohten Wiesenvogelart in diesem Vogelschutzgebiet optimiert werden. Auch hier kann Beweidung ein Mittel sein.
Die Beratung und Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörden ist ein weiterer Schwerpunkt der ÖSS, ebenso wie die Pflege und Entwicklung gemäß den Managementplänen für die Natura 2000-Gebiete zu moderieren und gemeinsam mit den Akteur*innen in der Fläche Lösungen zu erarbeiten.
Kooperationen
Um all das zu erreichen, stimmt sich die ÖSS mit den zuständigen Behörden, dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), den Landkreisen Harburg und Stade, den Landesforsten, den Akteur*innen in der Fläche und einem neugegründeten Fachbeirat ab. Im Fachbeirat sind unter anderem Jagd-, Angel- und Unterhaltungsverbände, das Landvolk sowie Naturschutzorganisationen vertreten.