BUND Landesverband Niedersachsen
Ölplattform und Containerschiff. Potentielle Gefahren für das Ökosystem. Foto: BUND Nds.

Nachhaltige Schifffahrt im Wattenmeer

Das Wattenmeer ist das größte Watt-Inselgebiet der Welt und wurde zwischen 2009 und 2014 in die Liste der UNESCO Weltnaturerbe aufgenommen. Doch aufgrund des dichten Seeverkehr und der vielen Schifffahrtsrouten, die durch dieses geschützte Ökosystem verlaufen, ist stark belastet. Auch die Hafenaktivitäten gefährden die Umwelt und die Biodiversität.

Unsere Meere und Küsten sind Gebiete intensiver menschlicher Nutzung. Neben Tourismus, Fischerei und Landwirtschaft, Rohstoffgewinnung und Energiewirtschaft führt die Schifffahrt zu erheblichen Umweltbelastungen – auch im Wattenmeer – und das trotz vieler internationaler, nationaler, regionaler und lokaler Vorschriften. Schiffsunfälle mit Schadstofffreisetzungen oder Ladungsverlusten, Emissionen, aber auch die Raumansprüche der Häfen und die Vertiefung der Hafenzufahrten sorgen für Verschmutzung und bedrohen diesen einzigartigen Lebensraum. Gemeinsam mit anderen Umwelt- und Naturschutzverbänden sowie Vertreter*innen der Hafen- und Seeverkehrswirtschaft der Wattenmeer-Region führt der BUND Niedersachsen derzeit mehrere Projekte durch, die sich für einen stärkeren Naturschutz und eine umweltverträglichere, klimaneutrale Schifffahrt einsetzen.

Wissensaustausch und -entwicklung zur Stärkung der Schifffahrt

Das Projekt "Wissensaustausch und -entwicklung zur Stärkung des Beitrags der Schifffahrt zu einem gut geschützten Weltnaturerbe Wattenmeer" wurde entwickelt, um neuen Schwung in die Ökologisierung des Schifffahrtssektors zu bringen. Dabei soll die Entwicklung eines nachhaltigen Schifffahrts- und Hafenbetriebs vorangetrieben werden, mit dem Ziel eines gesunden und gut geschützten Wattenmeeres.

Zu diesem Zweck soll bestehendes Wissen aus den Bereichen Schifffahrt und Häfen gesammelt und daraus konstruktive Lösungen erarbeitet werden, mit denen diese Sektoren erheblich und kontinuierlich umweltverträglicher gestaltet werden können. Auf Basis des zusammengetragenen Wissens entstehen Empfehlungen zu Themen wie Unfallvermeidung und Meeresschutz, aber auch Konzepte für neuer Kooperationsformen zwischen den Häfen sollen entwickelt werden.

Durch den Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerkes aus Hafenwirtschaft, Natur- und Umweltverbänden aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden wird zudem die Zusammenarbeit aufgebaut und aufrechterhalten.

Entwicklung sektoren- und akteursübergreifender Konzepte

Eine dauerhafte und nachhaltige Dialogplattform soll im Rahmen des Projektes „Entwicklung sektoren- und akteursübergreifender Konzepte für eine zukunftsfähige Schifffahrt im trilateralen Wattenmeer“ geschaffen werden. Ziel ist es, dass Akteure aus der Schifffahrts- und der Hafenbranche sowie Vertreter*innen aus dem Umwelt- und Naturschutzbereich gemeinsam Lösungen entwickeln, die zur Prävention von Umweltverschmutzungen und Umweltbelastungen durch die Schifffahrt beitragen und gleichzeitig eine nachhaltige Nutzung des Wattenmeeres als Tourismus- und Wirtschaftsstandort vorantreiben. Die daraus entstanden Handlungsempfehlungen sollen dann an die zuständigen Behörden auf Landes- und Bundesebene weitergereicht sowie fachliche Beiträge und Informationsmaterialien geschaffen werden.

Gefördert werden die Projekte von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Wadden Sea Board.

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