Landwirtschaft ökologisch und sozial gestalten

Eine immer intensivere Landnutzung hat Lebensräume von Insekten und weiteren Tier- und Pflanzenarten in dramatischem Tempo vernichtet. Flüsse, Seen und Grundwasser sind durch Überdüngung und mit Pestiziden stark belastet. Die Landwirtschaft ist nicht nur Opfer des Klimawandels, sondern verursacht auch wesentlich CO2-Emissionen. Als wichtigstes Agrarland in Deutschland muss Niedersachsen Vorreiter bei der Agrarwende werden. Eine tiergerechte, bodenschonende Landwirtschaft berücksichtigt den Schutz von Klima, Umwelt und Natur. Dabei müssen Landwirt*innen fair für ihre gesellschaftlichen Leistungen honoriert werden. Die Förderpolitik und die Erzeugerpreise sind konsequent darauf auszurichten. An diesem Ziel arbeiten  die Partner des Niedersächsischen Weges gemeinsam weiter.

Wir fordern konkret:

Weniger Schweine, Hühner und Rinder: Die Tierhaltung muss tiergerecht und umweltschonend umgebaut werden, um das Grundwasser vor Nährstoffüberschüssen zu schützen und die Klimaschutzziele zu erreichen. Ziel ist eine Halbierung der Nutztierzahlen in Niedersachsen bis 2050. Die Anzahl der Tiere im Betrieb muss an die verfügbaren Flächen zur Ausbringung von Wirtschaftsdünger gekoppelt werden. Landwirt*innen, die Lebensmittel aus tiergerechter Haltung anbieten möchten, müssen besser unterstützt und beraten werden. Dies gilt insbesondere für Lebensmittel aus Weidehaltung, da diese eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt von Grünland ist.

Pestizide messbar reduzieren: Der Einsatz von Pestiziden muss deutlich reduziert werden, um Biodiversität, Böden und Gewässer zu schützen. Im Niedersächsischen Weg wurde eine Reduktion der Pflanzenschutzmittel um 25 % bis 2030 vereinbart. Dafür müssen konkrete und überprüfbare Maßnahmen in einem eigenen Programm verankert werden. Um die Einhaltung zu prüfen, sind eine Meldepflicht und unabhängige Kontrollen einzuführen.

Ökologische Landwirtschaft fördern: Damit der Ökolandbau auf einen Anteil von 15 % bis 2030 anwachsen kann, muss die Agrarförderung umgestellt und erhöht werden. Das Land muss die regionale Verarbeitung und Vermarktung fördern, beispielsweise über Lebensmittel aus ökologischem, regionalem Anbau in Gemeinschafts-Verpflegungen und öffentlichen Kantinen wie Schulen, Kitas, Krankenhäuser, Universitäten und Landesbehörden. Unterstützend sollte eine medienwirksame Kampagne in Auftrag gegeben werden, um die Nachfrage nach regionalen, ökologisch erzeugten Lebensmitteln zu steigern.

Zum Vertiefen

Alle BUND-Forderungen zur Landtagswahl 2022 für eine ökologische Agrarpolitik können Sie hier nachlesen ebenso wie unsere gesamten Forderungen an die Politik.

Broschüre "Zukunftsfähige Land- und Lebensmittelwirtschaft in Niedersachsen erhalten und fördern", Agrarbündnis Niedersachsen

Erklärvideo - Forderung anschaulich und kompakt

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