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Entwicklung von der Y-Trasse zur „Alpha E-Variante“

Hintergrund: Entwicklung von der Y-Trasse zur „Alpha E-Variante“

 (Michael Gaida / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)

Eine Neubaustrecke für schnellen Schienenpersonenfernverkehr und Güterverkehr im Raum zwischen Hamburg, Bremen und Hannover wurde seit Ende der Achtzigerjahre diskutiert. Nach heftigen Kontroversen zwischen Land, Bezirksregierung, Kreisen, Kommunen, Umweltverbänden und betroffenen Bürgern wurde 2001 in einem Raumordnungsverfahren die sogenannte Y-Trasse mit einer Trassenführung entlang der BAB 7 durch eine landesplanerische Feststellung beschlossen.

Doch nach einmaliger Verlängerung ist diese Feststellung später ausgelaufen und auch im Rahmen der Landes- und Regionalplanung sind die zunächst aufgenommenen Trassen wieder aus den Plänen entfernt worden.

Ein neuer Anlauf zum Ausbau der Schieneninfrastruktur zwischen Hamburg, Bremen und Hannover hat 2015 zum „Dialogprozess Schiene Nord“ geführt: Am 29. Juli 2014 unterzeichneten Land und Bahn eine Vereinbarung für einen Bürgerdialog, in dem auch Alternativen zur Y-Trasse diskutiert werden sollten. Insgesamt sollen 80 Vertreter*innen und Gutachter*innen von Wirtschaftskammern, Landkreisen, Umweltverbänden und Bürgerinitiativen beteiligt werden.

Am 13. Februar 2015 begann das „Dialogforum Schiene Nord“. Das unter Moderation durchgeführte Forum sollte ein Jahr in Anspruch nehmen; das Ergebnis sollte in den Bewertungsprozess für den Bundesverkehrswegeplan 2015 einfließen. Die Kosten von 600.000 Euro wurden zu zwei Dritteln von der Deutschen Bahn und zu einem Drittel vom Land Niedersachsen getragen.

Neben den von der Deutschen Bahn entwickelten Trassenvarianten wurden drei weitere Varianten in das Verfahren aufgenommen:

  • VCD-Variante
  • Alpha-Variante – reduzierter Bestandsstreckenausbau
  • OHE – die Strecke Winsen/Luhe – Soltau

Nach knapp einjähriger Beratung lehnte das Dialogforum auf seiner letzten Sitzung am 5. November 2015 sämtliche von der Deutschen Bahn vorgeschlagenen Ausbauvarianten ab und sprach sich gegen einen Neubau von Eisenbahntrassen aus. Mit der sogenannten „Alpha-Variante E“ wurde ein Ausbau der vorhandenen Strecken befürwortet.

Vorgesehen sind dabei:

  • ein eingleisiger Ausbau mit Elektrifizierung der „Amerika-Linie“ Langwedel-Uelzen, unter Beibehaltung einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h
  • die Nutzung des Streckenabschnitts Maschen – Lüneburg sowie ein dreigleisiger Ausbau von Lüneburg nach Uelzen
  • ein zweigleisiger Ausbau zwischen Rotenburg – Verden
  • ein geringfügiger Ausbau der Strecke Nienburg – Minden
  • Blockverdichtungen zwischen Celle und Lehrte, Verden und Nienburg sowie Nienburg und Wunstorf                                                                           
  • die Verlängerung von Überholgleisen in Wunstorf

Einzelne Beteiligte wie die Stadt Lüneburg lehnten das Ergebnis ab. Von der Mehrheit der Vertreter*innen – also auch vom BUND – wurde das Abschlussdokument unterzeichnet. Die Bahn selbst betonte anschließend die gute fachliche Auseinandersetzung.

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