BUND Landesverband Niedersachsen

BUND rät zu Verzicht von Feuerwerk

Es ist Tradition, das neue Jahr mit einem großen, bunten und vor allem lauten Feuerwerk zu begrüßen. Doch das hat Folgen: Panik bei Tieren, Verletzungen beim Menschen, eine enorme Feinstaubbelastung und Vermüllung der Natur. Der BUND empfiehlt, auf Feuerwerk in der Silvesternacht zu verzichten – der Umwelt zuliebe.

In der Silvesternacht begrüßen uns im neuen Jahr traditionell buntes Feuerwerk und laute Raketen. Die ökologischen Auswirkungen dieses Leuchtspektakels sind aber nicht zu unterschätzen. Die hohe Lärmbelastung setzt nicht nur Menschen zu, sondern kann auch Stress und Panik bei Tieren hervorrufen. Viele Haustierbesitzer kennen dieses Problem. Doch auch bei Wildtieren können durch den plötzlichen Lärm Schockzustände, Orientierungslosigkeit und gefährliche Fluchtreaktionen ausgelöst werden.

Giftiger Staub

Neben der Lärmbelästigung entstehen durch das Feuerwerk explosionsartig riesige Mengen Feinstaub. Dem Umweltbundesamt zufolge macht die Feinstaubelastung in der Silvesternacht alleine etwa 15,5 % der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge aus. Besonders bei empfindlichen Personen kann die hohe Feinstaubkonzentration zu Schleimhautreizungen oder Entzündungen der Atemwege führen. Der Feuerwerksqualm enthält zusätzlich meist gefährliche Schadstoffe wie Schwermetalle, die krebserregend sein können.

In vielen Fällen wird der zurückgebliebene Müll einfach liegengelassen und verschmutzt mit seinen enthaltenen Chemikalien die Umwelt, gelangt in Böden und Gewässer. Kleinteile können von Wildtieren und Vögeln verschluckt werden und im schlimmsten Falle zum Tod führen. Plastikreste zerfallen zu Mikroplastik und reichern sich in der Umwelt an.

Work after Party

Wer böllern kann, kann auch aufräumen – unter diesem Motto lädt der BUND Wilhelmshaven seit 2018 zu einer Aufräumaktion am Neujahrsmorgen ein. Lassen Sie sich von den BUND-Aktiven inspirieren: Nehmen Sie für Ihren Neujahrsspaziergang einen großen Müllsack mit und sammeln Sie zurückgebliebene Feuerwerksüberreste ein. Insbesondere an Stellen, die die städtischen Kehrmaschinen nicht erreichen wie Grünbereiche und Gewässerufer.

Ruhige Silvesternacht

Seit die gesundheitlichen Folgen und Umweltschäden durch Feuerwerk bekannter werden, beginnt ein Umdenken: Schon jetzt bieten einige Supermarktketten keine Feuerwerkskörper mehr in ihrem Sortiment an. Und auch in vielen Städten oder Stadtgebieten ist bereits ein Verbot der Knallkörper für die Silvesternacht in Kraft getreten. Wahllos in Menschenmengen gezielte Böller stellen eine große Gefahr für Unbeteiligte dar. So erleiden laut Umweltbundesamt jährlich rund 8.000 Menschen in der Silvesternacht Verletzungen des Innenohrs durch Feuerwerkskörper. Viele Schäden bleiben dauerhaft. Auf Gebäude gezielte Böller können die Architektur in Altstädten beschädigen und erhöhen die Brandgefahr. Daher wurden auch dieses Jahr wieder Schutzzonen in vielen niedersächsischen Städten wie Hannover, Braunschweig oder Goslar, eingerichtet, in denen kein Feuerwerk gezündet werden darf.

Viele gute Gründe also, um in diesem Jahr auf ein Feuerwerk zu verzichten. Das neue Jahr kann auch ohne Feuerwerk begrüßt werden. Lassen Sie sich inspirieren von den Silvestertraditionen anderer Länder: Elfenfeuer wie in Island anstatt Böller und Raketen oder Zukunftsdeutung mit Hilfe von Bienenwachs oder Kaffeesatz anstatt Bleigießen. Neben der Umwelt und den Tieren wird Ihnen auch Ihr Geldbeutel danken.

Foto: Szymiczek

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