BUND Landesverband Niedersachsen
Schlafende Kegelbiene (männlich). Foto: Jana Führing

Die Kegelbienen (Coelioxys) sind Solitärbienen und gehören zur Familie der Megachilidae. Ihren Namen erhalten sie durch die besondere Form ihres Hinterleibs. In Deutschland gibt es 12 verschiedenen Kegelbienen-Arten, von denen einige gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind.  In Niedersachsen gelten alle Arten als bestandsgefährdet.

Weitere charakteristische Merkmale der Kegelbiene sind ihre mäßige Behaarung, die großen Komplexaugen und der breite Kopf und Oberkörper. An diesen Oberkörper schließt sich ein ebenso breites Abdomen an, das zum Ende spitz zuläuft. Die Tergite des Hinterleibs sind schwarz und enden mit hellen-weißen Binden. Anhand der charakteristisch spitz zulaufenden Kegelform des Hinterleibes können sie gut im Gelände erkannt werden. Die verschiedenen Arten der Gattung sind dagegen schwer voneinander zu unterscheiden.

Die Kegelbienen besitzen keine Sammelhaare zum Pollentransport. Dies ist auch nicht nötig, denn die zu den Kuckucksbienen gehörenden Kegelbienen sammeln keinen Pollen oder Nektar für ihren Nachwuchs. Sie sind Brutschmarotzer und legen ihre Eier in Nester anderer Bienenarten wie beispielsweise der Mauerbienen, Pelzbienen und Blattschneiderbienen ab. Einige Arten parasitieren bis zu sieben verschiedene Wirtarten und mehrere Gattungen. Diese breite Wirtsbindung ist ungewöhnlich für die meisten Kuckucksbienen. Dafür nutzen sie ihre anatomische Besonderheit und bohren mit ihrem spitzen Hinterleib durch die Hülle der Brutzelle und ihren Pollenvorrat. Anschließend legen sie ihr Ei in das Nest. Nachdem die Larve der Kegelbiene geschlüpft ist, ernährt sie sich zu Beginn vom Pollenvorrat im Nest, anschließend tötet sie das Wirts-Ei bzw. die bereits geschlüpften Wirts-Larve. Sollten mehrere Kegelbienen ihre Eier in das Nest gelegt haben, fallen auch diese der dominantesten Kegelbienen-Larven zum Opfer. In den kommenden Tagen ernährt sich die übriggebliebene Larve weiter vom Pollenvorrat bis sie einen Kokon spinnt, in dem sie sich dann weiterentwickelt.

Die adulten Kegelbienen ernähren sich von einem breiten Spektrum verschiedener Nektarpflanzen. Sie fliegen in Abhängigkeit ihrer Wirtsarten von Mai bis September und produzieren in der Regel eine Generation im Jahr. Bei einigen Arten kann eventuell eine zweite Generation (bivoltin) vorkommen. Typisch für die männlichen Kegelbienen ist, dass sie sich beim Schlafen an Stängeln festbeißen, wie auf dem Gewinnerfoto „Wildbienenfoto des Monats März“ zu sehen ist. In seltenen Fällen kann sogar beobachtet werden, dass mehrere Drohnen sich an einem Stängel festbeißen.

Gewinnerfoto März 2020

Schlafende Kegelbiene (männlich). Foto: Jana Führing Schlafende Kegelbiene (männlich). Foto: Jana Führing

Weitere Beispiele

Goldsaum-Kegelbiene (Coelioxys aurolimbata)

Goldsaum-Kegelbiene (Coelioxys aurolimbata). Foto: Klaus Kutig Goldsaum-Kegelbiene (Coelioxys aurolimbata). Foto: Klaus Kutig

  • Größe: 11 bis 16 mm
  • Flugzeit: Ende Juni bis Mitte August
  • Wirt: Platterbsen-Mörtelbiene (Megachile ericetorum)

Schuppenhaarige Kegelbiene (Coelioxys afra)

Schuppenhaarige Kegelbiene (Coelioxys afra). Foto Hans Leunig Schuppenhaarige Kegelbiene (Coelioxys afra). Foto Hans Leunig

  • Größe: 7 bis 9 mm
  • Flugzeit: Ende Juni bis Mitte August
  • Wirt: Die Blattschneiderbienen (Megachile dorsalis, M. pilidens, evtl. auch M. apicalis)

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