BUND Landesverband Niedersachsen

Bahn-Dialog zur ICE-Trasse Hannover-Bielefeld gescheitert?

03. Februar 2023 | Mobilität

ICE-Strecke zerteilt die Landschaft ICE-Strecke zerteilt die Landschaft  (holzijue / Pixabay / Pixabay-Lizenz)

Die Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände Niedersachsen/Ostwestfalen, in der auch der BUND Niedersachsen Mitglied ist, hat das Dialogplenum mit der Deutschen Bahn zur ICE-Schnellstrecke Hannover-Bielefeld verlassen. Der Grund: Die Deutsche Bahn hat am Dienstag darüber informiert, dass das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) für die Strecke eine Fahrzeit von 31 Minuten festgelegt hat. Dafür ist der Bau einer neuen Schnellbahntrasse notwendig, auf der Züge mit 300 km/h verkehren können.

Durch diese Vorentscheidung ist ein naturschonender und klimafreundlicher Ausbau der Bestandsstrecke faktisch vom Tisch.

Die Arbeitsgemeinschaft kritisiert auch den Zeitpunkt der Vorentscheidung, da gerade erst mit dem Vergleich der verschiedenen Trassenvarianten begonnen wurde. Anstatt den Dialog offen fortzuführen und möglichst mit einem Konsens abzuschließen, erfolgt jetzt eine Vorfestlegung auf eine Neubaustrecke, die quer durch die freie Landschaft verläuft. Dies hätte eine Durchtunnelung des Wesergebirges oder eine Zerschneidung des Naturschutzgebietes Bückeburger Niederung zur Folge. Eine solche Neubaustrecke würde Schutzgebiete durchschneiden und überbauen sowie viele Hektar wertvoller Böden versiegeln. Sie wäre mit erheblichen Schäden für die Land- und Wasserwirtschaft verbunden, zudem extrem teuer und erst nach 2040 zu verwirklichen. Weiterhin könnten auch mit einer solchen Neubaustrecke die Vorgaben des Taktfahrplans des Bundesverkehrsministeriums nur dann erreicht werden, wenn auch die Bahnstrecke Bielefeld – Hamm für 300 km/h vollständig auf und neben der Bestandstrasse neu gebaut würde.

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb