BUND Landesverband Niedersachsen

BSH verzeichnet Wärmerekord in der Nordsee

24. Januar 2023 | Artenschutz (NI), Klimawandel, Lebensräume, Meere

BSH verzeichnet Wärmerekord in der Nordsee

Ein Rekord, der Klima- und Meeresschützer*innen gleichermaßen alarmiert: Die Klimakrise macht auch vor der Nordsee nicht halt.

  • Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg verzeichnet für die Nordsee den wärmsten Sommer seit 1997. Im Juni wurde über 8 Tage eine marine Hitzewelle gemessen, in der die Temperaturen bis zu 2 Grad über dem langjährigen Mittelwert lagen. Insgesamt erwärmte sich die Nordsee 2022 um 1 Grad, die Ostsee großflächig sogar um 1,5 Grad mehr als sonst.
  • Aber nicht nur die Hitze nimmt zu, auch die Windgeschwindigkeit und die Zahl der Sturmfluten sorgen für Alarmstufe Rot: Zwischen Ende Januar und Mitte Februar gab es insgesamt 13 Sturmfluten, 7 davon durch den Sturm “Zeynep” - die längste Sturmflutkette seit 1990. Je höher der Meeresspiegel ansteigt, desto intensiver werden die Sturmfluten, da durch den Wind größere Wassermassen in Richtung Küsten gedrückt werden.
  • Die Meere sind Retter und Opfer der Klimakrise zugleich. Sie binden mehr CO2 als alle Wälder an Land zusammen, verlieren diese Fähigkeit jedoch, je mehr wir sie schwächen. Mit jedem Grundschleppnetz, das über den Boden schleift, wird der in den Sedimenten gebundene Kohlenstoff wieder freigesetzt. 
  • Diese Entwicklungen bedrohen selbstverständlich nicht nur unser Leben an der Küste. Küsten- & Meerestiere leiden ohnehin schon unter #Meeresmüll, Bauarbeiten für Offshore-Windkraft, Überfischung und Unterwasserlärm. Zusammen mit den Auswirkungen der Klimakrise wird jeder Tag zum Überlebenskampf. 

Es ist an der Zeit, dass Gesellschaft und Politik die entscheidende Rolle unserer Meere für das Klima erkennen und handeln. Ohne Meeresschutz kein Klimaschutz!

www.bund.net/meere/meer-klima 

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