BUND-Auenzentrum startet Beteilung im Projekt „Auenentwicklung in der brandenburgischen Elbtalaue“ mit einer Auenwerkstatt

21. Januar 2025

 (BUND-Auenzentrum)

Das erstes Regionalgespräch im Rahmen der Auenwerkstatt war konstruktiv: Anwohnende gaben wertvolle Hinweise für die Voruntersuchung zur Auenentwicklung in der brandenburgischen Elbtalaue.

Rund 40 interessierte Anwohnerinnen und Anwohner sind am Donnerstag, den 16. Januar auf Einladung des BUND-Auenzentrums Burg Lenzen im Dorfgemeinschaftshaus in Quitzöbel zusammengekommen, um sich über das neu geförderte Projekt auszutauschen. Mit diesem ersten Regionalgespräch startet die sogenannte Auenwerkstatt.

Die zweijährige Voruntersuchung „Auenentwicklung in der brandenburgischen Elbtalaue“ ist ein Förderprojekt des Bundesamtes für Naturschutz im Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“, mit dem die deutschen Bundewasserstraßen naturnäher werden sollen. Das Projekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Enger Kooperationspartner ist unter anderem die Verwaltung des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe-Brandenburg.

Ziel des Projektes ist es, die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von rund 211 Hektar Aue im Elbvorland bei Rühstädt, Gnevsdorf und Quitzöbel im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg zu ermitteln. Geplant werden Maßnahmen zur Wiederherstellung von Lebensräumen wie die Anbindung von Nebenrinnen der Elbe, Pflanzungen von Auenwald sowie die Entwicklung von Grünland auf landeseigenen Flächen. Die Voruntersuchung soll in ein anschließendes Umsetzungsprojekt zur Realisierung der geplanten Maßnahmen münden.

Das Regionalgespräch begann mit einem informativen Teil, in dem das BUND-Auenzentrum die Rahmenbedingungen und Ziele des Projekts vorgestellte. Anschließend brachten die Teilnehmenden an verschiedenen Thementischen unter anderem ihre Ortskenntnisse ein. Besonders wertvoll waren Informationen zur Historie und Funktionsweise eines alten Leitdeichs am Rühstädter Bogen. In den angeregten Diskussionen konnten Befürchtungen diskutiert und zum Teil Missverständnisse ausgeräumt werden. So ist beispielsweise keine flächendeckende Auenwaldpflanzung vorgesehen. Auch können Nebenrinnen, die mit der Elbe verbunden werden, das Wasser im Hochwasserfall schneller und gerichteter abführen. An einem Thementisch wurden gemeinsam zahlreiche Ideen zum Naturerleben entwickelt. Die während des Regionalgesprächs gesammelten Informationen werden nun ausgewertet und wenn möglich bei der Detailplanung sowie bei der Modellierung zur Hochwasserverträglichkeit berücksichtigt.

„Es war ermutigend zu sehen, wie interessiert und engagiert die Teilnehmenden waren“, sagte Maria Lindow, Projektleiterin vom BUND-Auenzentrum. „Die Rückmeldungen zeigen, dass viele Projektinhalte auf Zustimmung stoßen und für andere Aspekte der bereichernde Dialog zwischen den Anwohnenden und uns intensiv weitergeführt wird.“

Manche Themen können jedoch nicht in der Auenwerkstatt gelöst werden: So bestand zum Teil Gesprächsbedarf hinsichtlich Kernzonensuchräumen. Hierbei handelt es sich um Gebiete die entsprechend der UNESCO-Vorgaben insgesamt 3% der Fläche des Biosphärenreservats ausmachen sollen und den Schutz ursprünglicher Naturentwicklung zum Ziel haben. Die Ausweisung dieser Gebiete ist jedoch eine Aufgabe des Landes Brandenburg, auf die das Projekt keinen Einfluss hat.

Das externe Moderationsteam erhielt viel Lob für ihre gelungene Begleitung der Veranstaltung, die zu einer transparenten und offenen Beteiligung führte. Das Team wird auch die nächsten Schritte im Projekt begleiten. Denn um den Austausch mit den Anwohnerinnen und Anwohnern fortzusetzen und deren Anliegen weiterhin zu berücksichtigen, sind weitere Formate geplant. So werden im Sommer Projektspaziergänge stattfinden, zu denen das BUND-Auenzentrum dann einladen wird.

Interessierte können sich per E-Mail an sonja.biwer(at)burg-lenzen.de wenden, um über zukünftige Veranstaltungen informiert zu werden.

Kontakt:
BUND-Auenzentrum Burg Lenzen
Sonja Biwer
Tel.: 038792/5078-105
E-Mail: sonja.biwer(at)burg-lenzen.de

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb