Der Entwurf des Auenstrukturplanes im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue fokussiert sich auf die Beseitigung von Gehölzen als Maßnahme zu Verbesserung des Abflusses an der unteren Mittelelbe. Damit soll ein Beitrag zur Minderung künftiger Hochwassergefahren im Einklang mit Naturschutz und Hochwasserschutz geleistet werden.
Durch die geplanten Rückschnitte ergibt sich ein erheblicher Eingriff in ein europäisches Schutzgebiet und dessen Wald-Lebensräume. Grundsätzlich sind die naturschutzfachlichen Rahmenbedingungen für die Rückschnitte noch nicht umfassend dargestellt, konkrete Bewertungen zu Auswirkungen der Rückschnitte für Arten bzw. Populationen fehlen. Dies ist aus Sicht des BUND unzureichend, denn die Rückschnitte müssen im Rahmen einer Gesamtplanung zu abflussverbessernden Maßnahmen betrachtet werden.
Demnach kann diese Maßnahme nur ein erster Schritt hin zu einem ganzheitlichen Fluss- und Auenmanagementplan sein. Dieser ist für die niedersächsischen Elbtalauen dringend notwendig, um die naturschutzfachliche Bedeutung zu erhalten und die europarechtlichen Vorgaben für die betroffenen Lebensraumtypen sowie Schutzgebiete einzuhalten. Der Fluss- und Auenmanagementplan muss auch eine Rückgewinnung von Überschwemmungsflächen im Naturraum als weiteres, wesentliches Element für einen vorsorgenden Hochwasserschutz enthalten.
Der BUND fordert, dass das ganzheitliche Programm unverzüglich aufgestellt wird. Nur ein Gesamtkonzept mit unterschiedlichen Maßnahmen zur Hochwasservorsorge kann dazu führen, den Umfang an Maßnahmen zur Auwaldabholzung zu reduzieren im Sinne einer Vermeidung von Eingriffen. Insbesondere auf öffentlichen Flächen sollten Maßnahmen mit möglichst vielen Synergien umgesetzt werden.
Die vollständige Stellungnahme des BUND finden Sie hier.