Auf Tour durch die schönsten naturnahen Kleingartenanlagen Deutschlands - Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ startet morgen in Braunschweig

23. Juni 2022 | Artenschutz (NI), Lebensräume, Mitmachen (NI), Naturschutz in der Stadt (NI)

 (Jana V. M. / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)

Wer sind der Schönsten im ganzen Land? Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist Teil der Wettbewerbs-Jury für die Bewertung von 22 Kleingartenanlagen unter ökologischen und sozialen Kriterien. Die Sieger-Gärten werden auf einer elftägigen Reise der Jury durch alle Anlagen quer durch die Republik von München bis Rostock ermittelt, die am 24. Juni startet. Die zu besichtigenden Kleingartenvereine haben sich gemeinsam mit ihren Kommunen einen Platz im Finale des Bundeswettbewerbs „Gärten im Städtebau“ 2022 gesichert, Deutschlands wichtigstem Ideenwettbewerb zur urbanen Gartenkultur. Auch Braunschweig und Delmenhorst nehmen teil.

Heiner Baumgarten, BUND-Landesvorsitzender: „In Niedersachsen gibt es unzählige Haus- und Kleingärten. Sie sind ein wichtiger Lebensraum heimischer Arten und Pflanzen. Gartenbesitzer*innen können aktiv dazu beitragen, vielen bedrohten oder immer seltener werdenden Arten zu helfen. Auch im kleinsten Garten lassen sich Nischen für Vögel, Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten schaffen. Wichtig dabei ist jedoch, dass Gärten naturnah gepflegt werden. Dafür muss Natur an vielen Stellen freien Raum haben. Wer unterschiedliche Lebensräume im Garten für Insekten, Vögel und Reptilien schafft, hat das ganze Jahr über interessante Gartenbewohner und viel Freude beim Naturerleben.“

Strukturvielfalt ist auch schon in kleinen Gärten ganz einfach machbar: Heimische Stauden mit ungefüllten Blüten pflanzen, Laubhaufen und Holzstapel belassen, den Rasen weniger mähen und nicht düngen und zwischen den Kulturpflanzen auch mal Glockenblume, Kamille, Natternkopf oder andere blühende Wildkräuter tolerieren. „Pestizide, Mineraldünger und Torf dürfen in einem naturnahen Garten selbstverständlich nicht zum Einsatz kommen“, betont Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin und Jury-Mitglied. Giftige Pestizide müssen auch nicht sein. Denn es gibt zahlreiche naturverträgliche Alternativen, mit denen sich ähnliche Wirkungen erzielen lassen.

Der Wettbewerb wird vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) organisiert. Er wird alle vier Jahre gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ausgelobt. Die Kriterien der Bewertung sind: städtebauliche Einordnung, stadtklimatische Funktion, Umwelt- und Naturschutzprojekte, bürgerschaftliches Engagement sowie die Planung und Gestaltung von Anlage und Einzelgärten. Kleingärten helfen besonders in verdichteten urbanen Räumen, soziale Spannungen abzufedern. Denn sie ermöglichen mit ihren bewährten Strukturen seit ihrer Entstehung soziale Teilhabe und Umweltgerechtigkeit. Neben der Erzeugung von gesundem Obst und Gemüse tragen sie zur Gesundheit, zum Schutz der Biodiversität, zur Klimaresilienz der Städte und nicht zuletzt zur Bewahrung des Handwerks Gärtnern bei.
Die offizielle Preisverleihung findet am 19. November 2022 im Rahmen einer Abschlussveranstaltung in Berlin statt.

 

Weitere Informationen zum Bundeswettbewerb:
www.bund.net/Garten
https://kleingarten-bund.de/de/veranstaltungen/bundeswettbewerb/

 

BUND-Pressestelle:
Dr. Tonja Mannstedt, Tel. (0511) 965 69 – 31, Mobil (0171) 359 86 76, presse(at)nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de

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