BUND Landesverband Niedersachsen

BUND kontert Landvolk-Kritik an Autostadt: Bewusste Ernährung nützt niedersächsischen Landwirten

11. Januar 2018 | Umweltpolitik (NI), Umweltgifte

Der Landesverband Niedersachsen des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat mit Unverständnis auf die Kritik des Landvolks und großer Schlachtkonzerne an dem Ernährungsprogramm der Autostadt Wolfsburg reagiert. Der Verband verweist auf die negativen Folgen der Massenproduktion von Fleisch für Umwelt und Gesundheit.

„Mit der Kritik an dem Angebot veganer und vegetarischer Gerichte in Restaurants der Autostadt Wolfsburg stellt sich das Landvolk nicht nur vor die Fleischindustrie Niedersachsens, sondern auch gegen einen Teil seiner eigenen Mitglieder“, sagte Tilman Uhlenhaut, Landwirtschaftsreferent des BUND Niedersachsen. Mit dem Boykottaufruf der Firma Rothkötter, die unter anderem Europas größten Geflügelschlachthof in Wietze bei Celle betreibt, werde der Schulterschluss der Landvolkspitze mit der Agrarindustrie wieder einmal deutlich. Dabei vergesse der niedersächsische Bauernverband, dass das Gemüse, Obst und die Beilagen in der Gastronomie der Autostadt überwiegend von niedersächsischen Erzeugern stammen.

Angesichts der Überproduktion und des übermäßigen Konsums von Fleisch ergeben sich erhebliche Umwelt- und Gesundheitsprobleme weltweit und insbesondere auch in Niedersachsen. Die Einträge von Nitrat ins Grundwasser und von Stickstoff in die Luft sind zu großen Teilen auf die Massentierhaltung im Westen Niedersachsens zurückzuführen.

Der BUND begrüßt es, wenn öffentliche Einrichtungen und Unternehmen sich für die Vermittlung gesunder und umweltverträglicher Lebensmittelerzeugung einsetzen.

„Bewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen ist ein wichtiger Schlüssel zu einer Agrarwende und zu gesunder Ernährung“, sagte Uhlenhaut. „Wenn sich Verbraucher stärker als bisher für Lebensmittel aus der Region und aus ökologischem Landbau entscheiden, weniger Fleisch essen und mehr Wert auf die Qualität der Lebensmittel legen, dann eröffnet das Chancen für viele bäuerliche Betriebe in Niedersachsen.“

 

Rückfragen zum Thema an:

Tilman Uhlenhaut, Landwirtschaftsreferent, BUND Landesverband Niedersachsen, Tel. (0511) 965 69 - 13, tilman.uhlenhaut(at)nds.bund.net

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