BUND Niedersachsen begrüßt Luchs-Auswilderung im Thüringer Wald

11. April 2025 | Artenschutz (NI), Lebensräume, Säugetiere (NI), Tiere & Pflanzen (NI)

Der BUND Niedersachsen begrüßt die Auswilderung eines weiteren Luchses im Thüringer Wald als wichtigen Beitrag zum bundesländerübergreifenden Schutz der bedrohten Tierart. Der männliche Luchs „Ionel“ wurde am 10. April im Rahmen des Projekts „Luchs Thüringen – Europas Luchse vernetzen“ freigelassen. Er soll langfristig zur Wiedervernetzung der Populationen im Bayerischen Wald und im Harz beitragen – damit ist er auch für Niedersachsen von besonderem Interesse.

Andrea Krug, Expertin vom BUND Niedersachsen: „Der Luchs braucht zusammenhängende, vernetzte Lebensräume, um dauerhaft überleben zu können. Dass nun auch in Thüringen eine stabile Population aufgebaut werden soll, ist ein entscheidender Schritt, um die Luchse im Harz wieder in Verbindung mit den bayerischen Artgenossen zu bringen. Für uns in Niedersachsen ist das ein wichtiges Signal für den großräumigen Schutz der Art.“

Ionel stammt aus der Region Suceava in Rumänien. Dort wurde er von den Projektpartnern eingefangen, medizinisch untersucht und anschließend nach Deutschland gebracht. Nach einer Eingewöhnungszeit im Auswilderungsgehege im Thüringer Wald wurde er nun in die Freiheit entlassen. Mit einem Gewicht von rund 22 Kilogramm und einem Alter von etwa drei bis vier Jahren bringt Ionel gute Voraussetzungen mit, sich schnell in seinem neuen Lebensraum einzufinden.

Die bisherigen Auswilderungen im Rahmen des Projekts zeigen bereits erste Erfolge: Insgesamt vier Luchse – Frieda, Viorel, Vreni und Kilian – wurden 2024 freigelassen. Erste Hinweise auf mögliche Begegnungen während der Paarungszeit machen Hoffnung auf Nachwuchs.

Weitere Informationen:

Projektwebseite: Luchs Thüringen
Projektfilm: Luchs Thüringen
Der BUND für den Luchs: Engagement seit Jahrzehnten
 

Hintergrund:

Das Projekt "Luchs Thüringen – Europas Luchse vernetzen" hat eine Laufzeit bis Ende August 2027 und wird im Rahmen des Programms "Förderung von Vorhaben zur Entwicklung von Natur und Landschaft" (ENL) des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten (TMUENF) umgesetzt – und gemeinsam vom BUND Thüringen sowie BUND Bundesverband, dem WWF Deutschland, dem Wildkatzendorf Hütscheroda, ThüringenForst, dem Landesjagdverband Thüringen, dem UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald, dem Naturpark Thüringer Wald, der Georg-August-Universität Göttingen sowie den rumänischen Projektpartner ACDB und Romsilva durchgeführt. Das Projekt ist Teil des europäischen Luchsexperten-Netzwerks Linking Lynx, das sich dem Erhalt und der Vernetzung der Luchspopulationen Mitteleuropas verschrieben hat. Das Umweltministerium unterstützt das Projekt mit rund 2,9 Millionen Euro bis 2027, wovon ein Fünftel aus dem Thüringer Landeshaushalt stammt und die übrigen 80 Prozent aus ENL-Mitteln der EU kofinanziert sind. Weitere Informationen: www.luchs-thueringen.de
 

BUND-Pressestelle:
Lara-Marie Krauße, Tel. (0511) 965 69 – 32, presse(at)nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de

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