BUND Landesverband Niedersachsen

BUND Niedersachsen und Forstamt Neuhaus pflanzen einen Korridor für die Wildkatze

23. November 2015 | Artenschutz (NI), Wildkatze, Wildkatze (NI), Wald (NI), Wälder

Das Niedersächsische Forstamt Neuhaus und der BUND Landesverband Niedersachsen haben am Mittwoch, den 18. November zwischen Rühle und Bodenwerder einen Wanderkorridor für die Wildkatze angelegt. Angehende Forstwirte aus dem Forstamt Neuhaus pflanzten mit Unterstützung von Mitarbeitern des Waldpädagogikzentrums Weserbergland auf einem Streifen von 10 bis 12 Meter Breite und 680 Meter Länge etwa 650 Sträucher und einige Bäume an. Der Korridor schafft eine Verbindung vom Vogler zur Weser, damit Wildkatzen und andere Tiere geschützt vom Wald an den Fluss und von dort an das Westufer gelangen können.

Möglich gemacht haben diese Naturschutzmaßnahme mehrere Beteiligte: Das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser ermöglichte, dass die Fläche im Rahmen der Flurneuordnung für Naturschutzzwecke zur Verfügung gestellt wurde. Die Stiftung Naturlandschaft kaufte einen Teil der Fläche und verpachtete ihn langfristig an den BUND. Die örtlichen Landwirte erklärten sich einverstanden und der Landkreis Holzminden als zuständige Naturschutzbehörde erteilte die Genehmigung. Das Forstamt Neuhaus unterstützte bei der Planung und stellte die Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung.

„Wir sind allen Beteiligten sehr dankbar und freuen uns über die hervorragende Zusammenarbeit“, sagt Andrea Krug, die beim BUND Niedersachsen das Projekt „Wildkatzensprung“ leitet. „Die Pflanzung des Wildkatzenkorridors zeigt, dass sich viel für den Naturschutz erreichen lässt, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.“

Ulrich Schlette, Förster für Waldökologie und Naturschutz im Forstamt Neuhaus und BUND-Mitglied, stellte den Kontakt zwischen Naturschützern und Forstverwaltung her. Gemeinsam mit den Auszubildenden wählte er die Gehölze aus und entwickelte den Pflanzplan. „Naturschutz ist Teil der Ausbildung zum Forstwirt. Hier hatten unsere Auszubildenden die Gelegenheit, beispielhaft eine Naturschutzmaßnahme mit zu planen und umzusetzen.“

Edgar Bäkermann und Karsten Bödecker vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser begrüßen diese Maßnahme sehr, da Sie vor dem Hintergrund der Zielsetzung des Flurbereinigungsverfahrens im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege zum größten Teil als freiwillige Maßnahme umgesetzt werden konnte.

HINTERGRUND
Der Korridor zwischen Rühle und Bodenwerder ist Teil eines größeren Waldverbundnetzes: Mit dem Projekt „Wildkatzensprung“ setzt sich der BUND dafür ein, voneinander isolierte Waldlebensräume miteinander zu vernetzen, damit Wildkatzen und andere Tiere sich besser ausbreiten können und ein genetischer Austausch zwischen einzelnen Populationen möglich wird. Das Projekt wird seit 2011 und bis 2017 im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

Weitere Informationen:
www.bund.net/wildkatzensprung
www.bund-niedersachsen.de/ueber-uns/bund-projekte/aktuelle-projekte/rettungsnetz-wildkatze/ 


Rückfragen zum Thema an:
Andrea Krug
Projektleiterin „Wildkatzensprung“
BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0511) 96569-39
andrea.krug@nds.bund.net

Pressekontakt:
Thomas Mura
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0511) 965 69-31
presse(at)nds.bund.net  

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