Untersuchung von Trinkwasser auf Ewigkeits-Chemikalien

26. Juni 2025 | Chemie, Flüsse & Gewässer, Landwirtschaft, Umweltgifte, Umweltpolitik (NI)

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer nimmt Wasserprobe für bundesweite PFAS-Testaktion des BUND

Mit einer Fotoaktion vor dem Niedersächsischen Landtag hat der BUND Niedersachsen heute den Auftakt zum bundesweiten Trinkwasser-Ressourcen-Test des BUND gestartet. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer nahm dafür zusammen mit dem BUND Niedersachsen eine Wasserprobe in der Landeshauptstadt. Diese wird nun auf Ewigkeits-Chemikalien (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, kurz PFAS) untersucht. Der BUND fordert, dass die besonders langlebigen Chemikalien dringend umfassend reguliert werden.

Dr. Tonja Mannstedt, Landesgeschäftsführerin des BUND Niedersachsen, betont: „Trinkwasser ist unsere wichtigste Lebensgrundlage. Ewigkeits-Chemikalien können nicht natürlich abgebaut werden. Ihre Konzentration im Wasserkreislauf steigt stetig weiter an. Unsere Gesundheit und die Umwelt sind dadurch langfristig gefährdet. Der BUND unterstützt daher den von Deutschland und vier weiteren EU-Staaten vorgelegten Vorschlag für einen geordneten Ausstieg aus der PFAS-Produktion und -Verwendung und begrüßt den vorsorgenden Ansatz der Politik.“

PFAS sind Industriechemikalien, die etwa in Pestiziden, Outdoor-Kleidung, Kosmetik, Verpackungen, Löschschäumen und F-Gasen vorkommen. Sie sind wasserlöslich, kaum abbaubar und weltweit verbreitet. Bereits im Jahr 2023 wies der BUND in einer Testaktion in 9 von 10 Leitungswasserproben PFAS nach – besonders häufig Trifluoressigsäure (TFA). Dieses ist potenziell fortpflanzungsschädigend und lässt sich mit herkömmlichen Methoden nicht aus dem Wasser entfernen. „Die Wiederaufbereitung des Wassers wird immer aufwändiger und teurer. Nicht wie bisher die Verbraucher*innen, sondern die Industrie soll die Kosten für Reinigung und Sanierung tragen. Wir müssen die Hersteller in die Verantwortung nehmen und das Verursacherprinzip im EU-Chemikalienrecht festschreiben“, so Mannstedt weiter.

Neben PFAS belasten auch Nitrat, Pestizide und andere Industriechemikalien unsere Gewässer. Zum Schutz unserer Trinkwasser-Ressourcen hat der BUND einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt. Darin fordert er gesetzliche Vorgaben für einen sparsameren Umgang mit der wertvollen Ressource. Zudem muss der natürliche Klimaschutz gestärkt werden, um wieder mehr Wasser in der Natur zu speichern. Neben einem Ausstieg aus der PFAS-Produktion und -Verwendung ist es wichtig, den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft deutlich zu reduzieren und wasserschonende Maßnahmen zu fördern. Die 2023 verabschiedete Nationale Wasserstrategie muss vollumfänglich umgesetzt werden.

Die Fotoaktion ist Teil eines Projekts des BUND-Bundesverbands, das bundesweit rund 50 Wasserproben mit Politiker*innen nimmt. Die Ergebnisse werden im Herbst 2025 in Form einer PFAS-Karte für Deutschland veröffentlicht. Die Karte macht sichtbar, wie weit verbreitet langlebige Chemikalien bereits in unseren Trinkwasserressourcen sind.
 

Weitere Informationen:
BUND: Fünf-Punkte-Plan zum Schutz des Wassers
ToxFox-Produktcheck – Trinkwasser
Ewigkeitschemikalien PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen)


BUND-Pressestelle:
Lara-Marie Krauße, Tel. (0511) 965 69 - 32 oder Mobil (01515) - 33 111 88, presse(at)nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de

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