BUND Landesverband Niedersachsen

Wolfsmilchschwärmer ist Schmetterling des Jahres 2014

21. November 2013 | Artenschutz (NI), Schmetterlinge (NI)

Wolfsmilchschwärmer. Foto: W. Schön Wolfsmilchschwärmer. Foto: W. Schön  (BUND NRW Naturschutzstiftung)

Schmetterling des Jahres 2014 ist der Wolfsmilchschwärmer (Hyles euphorbiae). Die Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) machen mit ihrer Wahl auf den starken Rückgang des Falters aufmerksam. In den 1960er Jahren kam der Wolfsmilchschwärmer hierzulande sehr viel häufiger vor. Mittlerweile ist er aus vielen Regionen komplett verschwunden. Ursache dafür ist der zunehmende Verlust nährstoffarmer, trockener und warmer Standorte, auf denen die Zypressen-Wolfsmilch, Nahrungspflanze der Wolfsmilchschwärmer-Raupen, in größeren Mengen wächst.

Auch in Niedersachsen findet der Wolfsmilchschwärmer immer seltener geeignete Lebensräume. Deshalb gehört er hier zu den stark gefährdeten Schmetterlingsarten. Im Osten des Landes ist er etwas häufiger anzutreffen, außerdem wurde er unter anderem in Lehrte, der Südheide und Bissendorf gemeldet.

Wolfsmilchschwärmer haben eine Flügelspannweite von etwa acht Zentimetern und gehören damit zu den größeren Nachtfaltern. Sie fliegen von Ende Mai bis Juli. Mit Beginn der Dämmerung schwirren sie dann ähnlich wie Kolibris vor den Blüten und saugen den Nektar mit langen Saugrüsseln aus. Die Vorderflügel der Schmetterlinge sind hellbraun mit dunkleren Bereichen. Mit den auffällig rot, schwarz und weiß gefärbten Hinterflügeln schrecken sie Fressfeinde ab.

Die Weibchen der Wolfsmilchschwärmer legen die blaugrün schimmernden Eier an die Blätter der Zypressen-Wolfsmilch. Diese Pflanze enthält Giftstoffe, die Raupen sind dagegen jedoch immun. Mit der leuchtend rot-schwarzen Färbung weisen ältere Raupen ihre Fressfeinde auf den giftigen Darminhalt hin und schützen sich so. Ihr rotes hinteres Horn mit seiner schwarzen Spitze ähnelt zudem einem Stachel.

Das Verbreitungsgebiet des Wolfsmilchschwärmers erstreckt sich von Nordafrika über weite Teile Europas und Asiens bis nach China. Der Wolfsmilchschwärmer gilt entsprechend der Roten Liste in ganz Deutschland als gefährdet. Ursachen dafür sind vor allem der Nährstoffeintrag aus Landwirtschaft, Industrie und Verkehr sowie Nutzungsaufgabe und Verbuschung und damit der Verlust seines Lebensraumes.

Der „Schmetterling des Jahres“ wird seit 2003 von der Stiftung des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des BUND gekürt, um auf die biologische Vielfalt – und ihre Bedrohung – aufmerksam zu machen. 

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