Zweites Bauhof-Training: BUND sät gemeinsam mit Stadt Salzgitter Wildblumenwiesen auf Lebenstedter Friedhof

22. April 2025 | Artenschutz (NI), Lebensräume, Projekt "Mehr Arten im Garten", Schmetterlinge, Schmetterlinge (NI), Wildbienen, Wildbienen (NI)

Foto eines wildbienenfreundlichen Gartens mit Stauden und Blumen. Foto: Klaus Kuttig  (Klaus Kuttig)

Der BUND Niedersachsen führt heute, am 22.04.2025 den zweiten Teil der praxisnahen Schulung für Mitarbeiter*innen der kommunalen Bau- und Betriebshöfe des Städtischen Regiebetriebes der Stadt Salzgitter (SRB) durch. Im Rahmen des Projekts „Mehr Arten im Garten“ säen die kommunalen Fachkräfte auf dem Friedhof in Lebenstedt drei Wildblumenwiesen mit einer Gesamtfläche von über 2350m² ein.

Dietrich Leptien, Betriebsleiter des Städtischen Regiebetriebes Salzgitter erläutert: „Mit dem Bauhof-Training wollen wir unsere kommunalen Fachkräfte befähigen, dauerhafte Lebensräume für bedrohte Insekten zu schaffen und die biologische Vielfalt in unserer Region so langfristig zu fördern. Dafür kommen regio-zertifiziertes Saatgut und mehrjährige Stauden zum Einsatz. Für die Förderung der Wildbienen wollen wir mit einem Sandarium zudem eine natürliche Nisthilfe für die im Boden nistenden BIenenarten schaffen.“

In den praktischen Einheiten der Fortbildung werden die Teilnehmer*innen aktiv in die Neuanlage von Wildblumenwiesen eingebunden, die nicht nur die Biodiversität fördern, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Durch die artenreiche Zusammensetzung der Gräser und Stauden einer Wiese wird wesentlich mehr Kohlenstoffdioxid im Boden gespeichert als in herkömmlichen, monotonen Scherrasen – ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des Klimawandels. Die Schulungen sind Teil einer 1,5-jährigen Qualifizierung, die der BUND gemeinsam mit dem NaturGarten e. V. entwickelt hat.

Jakob Klucken-Grabow, Projektleiter des BUND Niedersachsen, ergänzt: „Mehr als die Hälfte aller heimischen Pflanzenarten Deutschlands kommt auf Wiesen oder Weiden vor. Daher bieten rasengeprägte städtische Flächen ein großes Potential für eine hohe Biodiversität der Tier- und Pflanzenarten. Blütenreiche Wildblumenwiesen sind nicht nur Nahrungsgrundlage für Wildbienen, sondern auch zahlreiche Tag- und Nachtfalter, Zikaden, Heuschrecken und Käfer finden hier ein Zuhause.“

Das Projekt „Mehr Arten im Garten“ verfolgt das Ziel, das Bewusstsein für die Bedeutung von Wildpflanzen und Insekten zu schärfen. Insbesondere die Anlage von Wildblumenwiesen, die sich von konventionellen Blühflächen abhebt, ist ein zentrales Anliegen. Während „Blühflächen“ oftmals mit nicht heimischen, einjährigen Pflanzen bestückt werden, setzen die Wildblumenwiesen des BUND Niedersachsen auf heimische, mehrjährige Pflanzenarten, die für die heimische Tierwelt von entscheidender Bedeutung sind.

Neben dem Bauhof-Training hat der BUND Niedersachsen acht regionale Wildstauden-Netzwerke gegründet. In den Netzwerken wurde Ehrenamtlichen kostenlose Sets und Saatgut heimischer Wildstauden zur Verfügung gestellt. Mit der Pflanzenanzucht sollen mehr für Wildbienen geeignete Pflanzen in die Gärten kommen.

Gefördert wird das Projekt von der Niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung.

Weitere Infos unter: https://www.bund-niedersachsen.de/arten-im-garten

BUND-Pressestelle:
Lara-Marie Krauße, Tel. (0511) 965 69 – 32, presse(at)nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de

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