Der BUND Niedersachsen führt am 24.04.2025 den zweiten Teil der praxisnahen Schulung für Mitarbeitende der kommunalen Bau- und Betriebshöfe durch. Im Rahmen des Projekts „Mehr Arten im Garten“ säen die über 20 Fachkräfte auf dem Garnisonsfriedhof sowie auf dem Schulcampus Riensförde Wildblumenwiesen mit einer Gesamtfläche von über 900m² ein.
„Wir wollen in der Hansestadt Stade einen Beitrag für den Naturschutz leisten und daher die Artenvielfalt und Biodiversität in unserer Kommune erhalten und weiterentwickeln. Daher freut es mich, dass die Mitarbeitenden unserer Kommunalen Betriebe Stade sich dafür einsetzten, unsere Grünflächen insektenfreundlich anzulegen – auch mit Blick auf unsere Vorbildfunktion den Bürger*innen gegenüber“, erläutert Sönke Hartlef, Bürgermeister der Hansestadt Stade. In den praktischen Einheiten der Fortbildung werden die Teilnehmer*innen aktiv in die Neuanlage von Wildblumenwiesen eingebunden, die nicht nur die Biodiversität fördern, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Durch die artenreiche Zusammensetzung der Gräser und Stauden einer Wiese wird wesentlich mehr Kohlenstoffdioxid im Boden gespeichert als in herkömmlichen, monotonen Scherrasen – ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des Klimawandels.
Sabine Washof, die BUND-Projektleiterin, ergänzt: „Mehr als die Hälfte aller heimischen Pflanzenarten Deutschlands kommt auf Wiesen oder Weiden vor. Daher bieten rasengeprägte städtische Flächen ein großes Potential für eine hohe Biodiversität der Tier- und Pflanzenarten. Blütenreiche Wildblumenwiesen sind nicht nur Nahrungsgrundlage für Wildbienen, sondern auch zahlreiche Tag- und Nachtfalter, Zikaden, Heuschrecken und Käfer finden hier ein Zuhause.“
Das Projekt „Mehr Arten im Garten“ verfolgt das Ziel, das Bewusstsein für die Bedeutung von Wildpflanzen und Insekten zu schärfen. Insbesondere die Anlage von Wildblumenwiesen, die sich von konventionellen Blühflächen abhebt, ist ein zentrales Anliegen. Während „Blühflächen“ oftmals mit nicht heimischen, einjährigen Pflanzen bestückt werden, setzen die Wildblumenwiesen des BUND Niedersachsen auf heimische, mehrjährige Pflanzenarten, die für die heimische Tierwelt von entscheidender Bedeutung sind.
Im Nachgang der Schulung in Stade werden in anderen teilnehmenden Kommunen, wie in Buxtehude, Horneburg und Oldendorf-Himmelpforten, ausgewählte Flächen mit wildbienenfreundlichem Saatgut versehen. Die Schulungen sind Teil einer 1,5-jährigen Qualifizierung, die der BUND gemeinsam mit dem NaturGarten e. V. entwickelt hat.
Neben dem Bauhof-Training hat der BUND Niedersachsen acht regionale Wildstauden-Netzwerke gegründet. In den Netzwerken wurde Ehrenamtlichen kostenlose Sets und Saatgut heimischer Wildstauden zur Verfügung gestellt. Mit der Pflanzenanzucht sollen vermehrt für Wildbienen geeignete Pflanzen in die Gärten kommen.
Gefördert wird das Projekt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.
Weitere Infos unter: https://www.bund-niedersachsen.de/arten-im-garten
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