BUND Landesverband Niedersachsen

Den Garten naturnah winterfest machen

26. Oktober 2020 | Lebensräume, Mitmachen (NI), Naturschutz in der Stadt (NI)

Wer ein Herz für Tiere hat, sollte im Herbst seinen Garten nicht blitzblank aufräumen. Laubreste, Reisighaufen und verblühte Blumen sollten nicht vollständig entsorgt werden. Sie können im Winter verschiedenen Tieren Unterschlupf und Futter bieten.

Stauden, Sträucher und Blumenreste liefern zum Beispiel bestes Vogelfutter: Körnerfresser wie Finken, Ammern und Zeisige bedienen sich an den Samenständen von Blumen. Heimische Sträucher wie Schneeball und Heckenrosen bieten ebenfalls Nahrung für hungrige Vögel. Alte Blüten und Pflanzenstängel bieten außerdem vielen Insekten Möglichkeiten zur Überwinterung. Wildbienen etwa legen ihre Eier in hohle, trockene Pflanzenstängel. Dort überwintern dann die Larven und schlüpfen im kommenden Jahr.

Reisighaufen – der ideale Platz für einen Winterschlaf

Äste und Zweige, die beim Zurückschneiden von Bäumen und Stauden entstehen, können in einer Gartenecke zu einem Reisighaufen aufgeschichtet werden. Darauf kann zusätzlich altes Laub geschichtet werden. Das ist ein idealer Platz für den Winterschlaf der Igel. Aber auch Kröten oder Eidechsen finden zwischen den Zweigen Schutz und Nahrung.

Mulch schützt Boden und Wurzeln

Bei der Gartenpflege fallen weitere organische Abfälle an, die umweltfreundlich entsorgt werden können. Rasenschnitt, Laub und zerkleinerte Zweige ergeben Mulch. Eine circa drei bis fünf Zentimeter dicke Mulchschicht verteilt auf die Beete schützt Boden und Pflanzenwurzeln. Mulch verhindert auch das Nachwachsen von unerwünschten Wildkräutern und bewahrt den Boden vor dem Austrocknen. Das organische Material bietet außerdem Regenwürmern und Bodenlebewesen reichlich Nahrung, die es so in wertvollen Humus und letztlich wieder in Pflanzennährstoffe umsetzen. Im Frühjahr kann es als natürlicher Dünger in den Boden eingearbeitet werden.

Jetzt Frühblüher säen

Im Herbst ist auch die richtige Zeit, um Blumenzwiebeln von Frühblühern im Garten zu verteilen. Insekten wie Bienen oder Hummeln ernähren sich im Frühjahr von Schneeglöckchen, Krokussen, Märzenbechern und Tulpen. Es ist sinnvoll, kleine Frühblüher wie Schneeglöckchen und Krokusse in größeren Gruppen zu setzen. Wer möchte, kann die Zwiebeln einfach auf den Boden werfen und dort dann unterheben. Sie sollten etwa fünf Zentimeter tief in die Erde gesteckt werden. Im Frühjahr können sie sich dann zu schönen Blütenteppichen entwickeln. Größere Zwiebelblumen wie Tulpen sehen schön in kleinen Gruppen mit bis zu 15 Pflanzen aus und können bis in den Mai hinein blühen. Bei der Aussaat sollten die Zwiebeln etwas tiefer in die Erde eingearbeitet werden – mindestens die doppelte Zwiebelgröße.

Finger weg von Laubsaugern

Laubsauger schädigen Umwelt und Gesundheit durch Lärm und Schadstoffe und stören den Naturhaushalt. Durch den Schallpegel von über 100 Dezibel – das ist ungefähr so laut wie ein Presslufthammer – werden vor allem die Nachbar*innen belästigt und die Gesundheit der Benutzer*innen geschädigt. Laubsauger und -bläser, die von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, stoßen darüber hinaus gesundheitsschädliche Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus.

Auch die Bodenbiologie wird durch Laubsauger gravierend beeinträchtigt. Die Geräte saugen mit den welken Blättern auch Kleintiere wie Spinnen und Insekten auf, häckseln und töten sie dabei. Außerdem zerstören sie Pflanzensamen. Da die abgesaugten oder mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 220 Stundenkilometern weggeblasenen Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten, wird die Humus- und Nährstoffbildung behindert. Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum, der Boden wird der Deck-Schicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt.

Der BUND empfiehlt deshalb, zu Rechen und Harke zu greifen, die ganz ohne schädliche Emissionen auskommen.

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