BUND Landesverband Niedersachsen

Für weniger Gift im Wohnzimmer - BUND empfiehlt Öko-Weihnachtsbäume aus zertifizierten Betrieben

18. Dezember 2018 | Mitmachen (NI), Wälder, Wald (NI)

Weihnachtsbaum  (Alicja / pixabay.com / Pixabay-License)

In Weihnachtsbaumplantagen werden jede Menge Pestizide eingesetzt. Das bestätigte auch eine deutschlandweite Stichprobe an Weihnachtsbäumen, die der BUND in 2017 auf Pestizide hin untersuchte. Deshalb wirbt der BUND dafür, dass Verbraucher*innen gezielt Bio-Weihnachtsbäume nachfragen. Diese tragen das Siegel der Öko-Anbauverbände Naturland, Bioland, Demeter und Biokreis. Kunstdünger und Pestizide sind hier tabu.

Mit dem Weihnachtsbaum holen sich viele Menschen jedes Jahr ein Stück Natur ins Wohnzimmer. Etwa 90 Prozent der rund 25 Millionen Weihnachtsbäume, die in Deutschland pro Jahr verkauft werden, stammen allerdings aus eigens dafür angelegten Plantagen. Auf diesen Intensiv-Plantagen wird stark gespritzt und gedüngt – zum Schaden von Tieren, Pflanzen, Gewässern und Böden. Hierzu kommt der beachtliche Flächenverbrauch: Allein in Deutschland nehmen die Monokulturen bis zu 50.000 Hektar in Beschlag. Diese Flächen fehlen einer natürlichen Entwicklung. Die mit entsprechenden Bio-Siegeln gekennzeichneten Bäume stammen dagegen aus Plantagen oder Wäldern, die ökologisch bewirtschaftet werden. Dabei wird auf Kahlschläge, Düngung, Entwässerungsmaßnahmen und den Einsatz von Pestiziden verzichtet. Ein Öko-Weihnachtsbaum ist oft nur wenig teurer, jedoch haben Verbraucher die Sicherheit, dass ihr Wohnzimmer frei von Schadstoffen bleibt und die Umwelt geschont wird. Fehlt ein solches Angebot fehlt, sollte man seinen Baum aus der Region beziehen und ihn am besten beim nächstgelegenen Waldbetrieb selber schlagen. Der BUND rät, sich an das Forstamt zu wenden und dabei auch nach dem Einsatz von Pestiziden zu fragen. Eine schlechte Wahl seien dagegen Plastikbäumchen. Auch bei mehrjährigem Gebrauch bessere sich deren Ökobilanz nur unwesentlich.

Für ökologische Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum hilft ein Blick in die Geschichte: In vorchristlichen Zeiten holten die Menschen um die Wintersonnenwende neben Tannen auch Immergrünes wie Buchsbaum, Mistel oder Wacholder als festlichen Schmuck in die Häuser. Später dienten Obstbäume, Eichen oder Birken als christliche Gabenbäume, behängt mit Gebäck, Wurst, Obst, Geschenken und Papierblumen. Auch so manche große Zimmerpflanze eignet sich als Weihnachtsbaum.

Der BUND hat Ende 2017 eine Stichprobe von 17 Weihnachtsbäumen von einem unabhängigen Labor auf Pestizid-Rückstände untersuchen lassen. Bei 13 der 17 Bäume wurde das Labor fündig, darunter war auch ein Weihnachtsbaum aus Niedersachsen. Mehr als die Hälfte der getesteten Bäume war mit mindestens zwei Wirkstoffen belastet, ein Baum enthielt sogar Rückstände von vier Pestiziden. Insgesamt wurden bei dem Test neun verschiedene Pestizide gefunden, von denen fünf zu den gefährlichsten zählen, die derzeit in der EU eingesetzt werden.

Wer in seiner Nähe kein entsprechendes Angebot für Öko-Weihnachtsbäume findet, sich aber unbedingt einen ökologisch angebauten Weihnachtsbaum wünscht, kann unter www.bio-weihnachtsbaum-versand.de einen Baum bestellen. Verkaufsstellen von Öko-Weihnachtsbäumen in der Region finden sich auch hier:

 

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