BUND Landesverband Niedersachsen

Gegen Plastikmüll im Meer

Jedes Jahr gelangen mehrere Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane und dann als Mikropartikel in den Nahrungskreislauf. Plastik im Meer ist nicht nur für Fische problematisch, sondern auch für Menschen. Was können wir dagegen tun?

Ein Interview mit Meeresschutz-Expertin Nadja Ziebarth aus dem BUND-Meeresschutzbüro in Bremen, einer gemeinsamen Einrichtung der BUND-Nordlandesverbände und des BUND-Bundesverbandes. Das Meeresschutzbüro setzt sich für den Erhalt der einzigartigen Biodiversität von Nord- und Ostsee ein.

Fragen und Antworten

Alle Beiträge auf- oder zuklappen
Plastikstrudel im Meer, Millionen von Plastikteilchen auch in deutschen Flüssen und Meeren – eine erschreckende Vorstellung. Was ist daran so gefährlich?

Für mehr als 2.200 Tierarten ist Plastikmüll eine Gefahr. Seehunde, Wale und Seevögel beispielsweise verheddern und strangulieren sich in Schnüren und Netzen und verletzen sich oder ertrinken. Oder sie verwechseln treibende Plastikteile mit Nahrung und fressen sie. Das Plastik bleibt unverdaut im Magen. Im schlimmsten Fall müssen die Tiere dann mit plastikgefüllten Mägen verhungern. Inzwischen werden in fast allen Fischmägen Kunststoffe gefunden.  

Auf Plastiktüten zu verzichten ist ein erster wichtiger Schritt. Was können wir als Verbraucher*innen noch tun?

Plastik ist ein Wertstoff. D.h. wir sollten ihn auch so behandeln. Am besten darauf verzichten, wo es geht, ihn wiederverwenden, solange es geht, und wenn wir das Produkt nicht mehr brauchen unbedingt in den Wertstoffkreislauf geben – das heißt recyceln. Jede*r Verbraucher*in kann mit diesem Blick versuchen, neu durch den Alltag zu gehen und zu prüfen: Wo kann ich das umsetzen? Und natürlich gerne Müll aufsammeln.  

Was fordern Sie als Meeresexpertin, damit diese Umweltverschmutzung aufhört?

Es braucht einen bunten Strauß an Maßnahmen. Im Meer finden wir viele Verpackungen und Alltagsprodukte. Diese dürfen nicht in die Umwelt gelangen. Aber auch Teile von Fischernetzen landen im Meer. Das muss durch alternative Stoffe und Markierungen der Netze verhindert werden.  

BUND-Bestellkorb