BUND Landesverband Niedersachsen

Der Wollingster See

Schutz von Wasser-Lobelien, Strandling und Brachsenkraut

Blühende Lobelien im Wollingster See. Foto: Eike Rachor Blühende Lobelien im Wollingster See. Foto: Eike Rachor

Der schwach eutrophierte, früher oligotrophe Wollingster See mit dem aus eiszeitlichen sandigen Geschieben gebildeten Seeberg und Pingo-Wallresten liegt im Landkreis Cuxhaven in der Gemarkung von Beverstedt-Wollingst und steht seit 1932 unter Naturschutz.

Das Gewässer ist ein „Lobelien-See“ in der Stader (Wesermünder) Geest. Seine Lage auf der Wasserscheide in der sandigen Altmoränenlandschaft, seine fehlenden Zuflüsse und seine lange Zeit andauernde geringe Nutzung haben es erlaubt, dass das auch heute noch 14 m tiefe, kleine Gewässer ebenso wie seine benachbarten Flächen bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts nährstoffarm blieben. Diese Oligotrophie hat eine einzigartige, schutzbedürftige Pflanzenwelt hervorgebracht (mit Wasser-Lobelie, Strandling und Brachsenkraut).

Die Entstehung des Sees wird auf einen weichseleiszeitlichen PIngo zurückgeführt (Eishügel im Permafrostbereich).

Da der durch seine Morphologie sehr empfindliche, nur 4,5 ha große See seit etwa 1950 zunehmenden Belastungen (v.a. durch Freizeitnutzungen und intensivierte Landwirtschaft sowie Einträge über den Luftpfad) ausgesetzt war, hatte sich sein Zustand stark verschlechtert (insbesondere durch Eutrophierung und dadurch mögliche falsche fischereiliche Nutzung). In Tiefen von über 5 m wird der See in jedem Sommer sauerstoffrei. Hinzu kamen Verlandungserscheinungen und verstärkter Baum- und Strauchaufwuchs bis dicht an den See heran.

Durch ein Bündel von Hilfsmaßnahmen sind solche nachteiligen Einflüsse zum Teil beseitigt oder abgeschwächt worden, so dass sich seit etwa 2000 eine langsame Erholung des Gewässers (zur Mesotrophie) und seiner besonderen Pflanzenwelt abzeichnet. Die Lobelienbestände wurden durch Schutzkäfige und –zäune schon wirkungsvoll vor Fraß und gründelnden Fischen geschützt, so dass sie sich dort wieder gut entwickelt haben. So haben Im Frühsommer 2018 etwa 600 Exemplare geblüht.

Der BUND hat auch eine recht intensiv genutzte Wiese direkt am See gekauft und einer nur noch pflegenden extensiven Nutzung zugeführt.

Bislang unvollständige Maßnahmen sollen in den kommenden Jahren ergänzt bzw. verstärkt werden.

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Wollingster See. Foto: Eike Rachor Wollingster See. Foto: Eike Rachor

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