BUND Landesverband Niedersachsen

Vogelarten

Dohle (Corvus monedula)

Dohle. Foto: Robby Ballhause Dohle. Foto: Robby Ballhause


Dohlen sind kleinere Rabenvögel mit einem grauen Nacken, hellgrauen Augen und schwarzem Gefieder. Sie nisten gern in Baumhöhlen und ersatzweise in höher gelegenen Mauerlöchern, Schornsteinen und Kirchtürmen. Heute brüten fast 70% aller Dohlen an Gebäuden. Am liebsten nisten sie zusammen mit anderen Dohlen in einer Höhe ab sechs Metern an einem trockenen Plätzchen. Nisthilfen für Dohlen sollten ein Grundmaß von mindestens 35 x 35 cm und einer Höhe von 50 cm bereitstellen sowie eine Öffnung von 8 cm Durchmesser zum Hineinschlüpfen haben. Dohlen fressen Insekten, Schnecken und Würmer, und im Notfall nehmen sie auch mit Abfällen menschlichen Essens Vorlieb.  

Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)

Männlicher Hausrotschwanz. Foto: Mag. Christian Bechter, Vorarlberg Männlicher Hausrotschwanz  (Mag. Christian Bechter, Vorarlberg / Wikipedia / Creative Commons CC BY-SA 3.0 at )

Hausrotschwänze erkennt man an ihren rostroten Schwanz, der oft zittert, wenn die Vögel sitzen. Der Hausrotschwanz nistet in Höhlen aller Art – Felsspalten, Carports, sogar Holzstapel nutzt er. Nisthilfen sollten an einer Seite in der oberen Hälfte offen sein und eine Grundfläche von etwa 12 x 12 cm haben. Hausrotschwänze fressen Insekten, Beeren und Früchte. Im Winter ziehen die meisten Hausrotschwänze ans Mittelmeer und an die südliche Atlantikküste. 

Haussperling (Spatz) (Passer domesticus)

Haussperlinge am Gebäude. Foto: Robert Gross Haussperlinge am Gebäude. Foto: Robert Gross

Haussperlinge sind grau-braun und haben einen verhältnismäßig großen Kopf und einen kräftigen Schnabel. Sie fressen Körner und Samen, wobei sie sich in Städten an das Angebot angepasst haben und fast alles fressen. Ihre Jungen füttern sie mit Insekten und Larven. Haussperlinge können in allen möglichen Höhlen und Nischen brüten und übernehmen gern auch verlassene Schwalbennester oder Nistkästen. Am liebsten brüten sie in Gemeinschaft mit anderen Haussperlingen, deshalb sollten Nisthilfen am besten gleich für „Wohngemeinschaften“ ausgerichtet sein. 

Mauersegler (Apus apus)

Mauersegler. Foto: Klaus Roggel Mauersegler. Foto: Klaus Roggel

Mauersegler erkennt man an ihren sichelförmigen Flügeln, ihrem akrobatischen Flug und schrillen Rufen. Als Zugvögel sind sie bei uns nur von April bis August anzutreffen, kehren aber jedes Jahr zum gleichen Nistplatz zurück. Sie haben eine Vorliebe für Nistplätze an höheren Gebäuden (mehr als fünf Meter hoch), besonders am Giebel, unter den Ziegeln oder unter dem Dachüberstand. Da sie sehr wenig Nistmaterial nutzen und ihre Nistplätze sauber halten, leben Mauersegler oft völlig unbemerkt an unseren Gebäuden. Sie brüten gern zusammen mit anderen Mauerseglern in dunklen Hohlräumen, wobei jedes Pärchen einen eigenen Raum braucht. Man sollte deshalb an besten immer mehrere Nisthilfen relativ dicht beieinander anbieten. Mauersegler fressen Insekten und Spinnen.  

Mehlschwalbe (Delichon urbicum)

Mehlschwalben sammeln Lehm. Foto: Robby Ballhause Mehlschwalben sammeln Lehm. Foto: Robby Ballhause

Mehlschwalben haben auf der Oberseite blau-schwarzes Gefieder, eine weiße Bauchseite und einen gegabelten Schwanz. Sie brüten gerne in Kolonien an Gebäuden, am liebsten in der Nähe von Gewässern. Ihre typischen napfförmigen Nester an Dachüberständen bauen sie aus Lehm und Ton und nutzen sie jedes Jahr wieder. Wenn Schwalbennester z.B. durch Baumaßnahmen zerstört wurden, sollten künstliche Nester als Ersatz angebracht werden. Als Nisthilfe für Mehlschwalben reicht schon ein kleiner Vorsprung (ca. 11 cm breit, 5 cm tief) etwa 10 cm unterhalb des Dachvorsprungs. Zusätzlich sollte man eine Pfütze in der Nähe anlegen, wo die Schwalben Lehm für den Nestbau holen können.

Schwalben sind wegen der Verschmutzung der Fassade durch ihren Kot nicht immer gern gesehene Mitbewohner. Dieses Problem lässt sich aber deutlich verringern, indem man ein Brett unterhalb des Nestes anbringt. Der dort aufgefangene Kot eignet sich hervorragend als Blumendünger. Mehlschwalben fressen kleinere Insekten, wie z.B. Fliegen, Mücken und Blattläuse. 

Meisen

Kohlmeise am Einflugloch. Foto: Frank Hessing Kohlmeise am Einflugloch. Foto: Frank Hessing

Kohlmeisen (Parus major) und Blaumeisen (Cyanistes caeruleus) bleiben das ganze Jahr über bei uns. Sie fressen hauptsächlich Insekten, Spinnen und Samen, manchmal auch Raupen und Beeren. Meisen haben nicht gern Gesellschaft und verteidigen das Revier um ihre Niststätte heftig. Sie sind Höhlenbrüter und nutzen an Gebäuden gerne Mauerritzen, Rolladenkästen, Rohre und manchmal auch Briefkästen. Da Meisen sehr früh im Jahr brüten, ist es wichtig, dass Nistkästen wetterfest und zugluftsicher sind. Damit der Wind nicht so hineinweht, sollte die Öffnung nach Südosten oder Osten ausgerichtet sein. 

Rauchschwalbe (Hirundo rustica)

Rauchschwalben im Nest. Foto: Jana Lübbert / BUND Rauchschwalben im Nest. Foto: Jana Lübbert / BUND

Rauchschwalben brüten zwar gern gesellig, halten aber größere Abstände zwischen den einzelnen Nestern ein. Das halbkugelige Lehmnest, das mit Haaren oder Halmen verstärkt ist, wird jedes Jahr wieder genutzt. Sie bauen es an Hauswänden, Balken und kleinen Vorsprüngen. Rauchschwalben nisten fast ausschließlich innerhalb von Gebäuden, z.B. Ställen und Scheunen. Sie brauchen einen Zugang zum Inneren des Gebäudes, der von ihrer Ankunft im März bis zum Abflug im Oktober offen bleibt. 

Schleiereule (Tyto alba)

Schleiereule (Tyto alba). Foto: Steve Brace Schleiereule (Tyto alba)  (Steve Brace / Wikimedia / Creative Commons CC BY 2.0 )

Schleiereulen erkennt man leicht an ihrem herzförmigen, weißen Gesichtsschleier. Sie fressen hauptsächlich Kleinsäuger wie Feld- und Spitzmäuse und manchmal Vögel und Amphibien. Am liebsten brüten sie in einzeln stehenden, exponierten Gebäuden mit offenem Gelände als Jagdrevier in der Nähe, z.B. Kirchen am Siedlungsrand. Nistkästen sollten ca. 1 m x 50 cm x 60 cm groß sein. 

Star (Sturnus vulgaris)

Star fliegt aus der Baumhöhle. Foto: Jonathan Misselwitz Star fliegt aus der Baumhöhle. Foto: Jonathan Misselwitz

Stare haben schwarzes, metallisch glänzendes Gefieder, das im Witter matter ist und weiße Punkte hat. Sie sind oft in Gruppen anzutreffen, wenn sie z.B. auf Rasenflächen nach Insekten und Larven suchen. Stare brüten in Baumhöhlen und Hohlräumen an Gebäuden und übernehmen gern von Spechten geschaffene Löcher. Auch Nisthilfen nehmen sie gut an, wenn das Einflugloch einen Durchmesser von mindestens 5 cm hat. Da sie ihre Nester aus lockeren Halmen und Ästchen fertigen, kann man oft das Nistmaterial aus ihren Nisthöhlen herausragen sehen.  

Turmfalke (Falco tinnunculus)

Turmfalke. Foto: Jonathan Misselwitz Turmfalke. Foto: Jonathan Misselwitz

Turmfalken erkennt man an ihrer Silhouette mit den schmalen Flügeln und dem langen Schwanz. Typisch ist auch der Rüttelflug, mit dem sie sich in der Luft halten, ohne sich vorwärts zu bewegen. Turmfalken ernähren sich vor allem von Mäusen und auch von kleineren Vögeln. Sie nisten in Höhlen mit großen Öffnungen oder Mauernischen, z.B. in wenig genutzten Türmen und turmartigen Aufbauten, aber auch in genügend tiefem Mauerwerk von Außenwänden und auf ungenutzten Balkonen. Turmfalken nehmen als Nisthilfen gern Halbhöhlen an, die eine große Öffnung aufweisen. Sie sollten, so weit möglich, in die Außenwand des Gebäudes integriert sein, um Schutz zu bieten. Die Kästen sollten mindestens 30 x 40 x 25 cm groß sein.

Auch andere Vögel können an und in Gebäuden angetroffen werden. 

BUND-Bestellkorb