Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora alpestris)

Libelle des Jahres 2023
Die Alpen-Smaragdlibelle hat einen grünlich-schwarzen Körper, eine leuchtend grüne Brust sowie leuchtend grün bis blau-grüne Augen. An der Stirn haben sie beidseitig einen gleben Fleck. Ihre Körpersegmente sind durch feine weiße Ringe getrennt.
Ihr Lebensraum sind die Berge. Hier bevorzugen sie Moore in über 1000 Meter Höhe. Sie gilt in Deutschland als gefährdet und ist in der Roten Liste als vom Aussterben bedroht. In Niedersachsen gibt es sie nur noch im Harz. Da sie kälteliebend sind und ihre Larven in Kleinstgewässern und Gräben leben, die aber nicht austrocknen dürfen, gehören sie zu den Klimaverlierern.
Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio)

Libelle des Jahres 2022
Die Kleine Pechlibelle trägt ihren Namen, da ihr Hinterleib größtenteils pechschwarz ist. Gerade die Weibchen wechseln mehrfach ihr Aussehen, so sind junge Weibchen lebhaft orange und werden später hell- oder olivgrün. Die Männchen färben sich von gelblich-grün zu blau.
Ihr Lebensraum sind neu entstandene Kleingewässer, die zum Beispiel in Flussauen durch Überschwemmungen entstehen. Aber auch bei Gewässerrenaturierungsmaßnahmen fördern die Libellenart. In Niedersachsen gilt die Kleine Pechlibelle als gefährdet.
Wanderlibelle (Pantala flavescens)

Libelle des Jahres 2021
Die Wanderlibelle trägt ihren Namen zurecht, sie kann mehrere Stunden ununterbrochen in der Luft bleiben und so große Strecken zurücklegen. Auf Englisch ist die Wanderlibelle auch als „global wanderer“ bekannt und damit treffend charakterisiert. In riesigen Schwärmen wandert sie zwischen Afrika und Asien hin und her, um die Monsunregen zu nutzen und immer gerade dort anzukommen, wo die Wetterfronten systematisch die passenden Fortpflanzungsgewässer bereitet haben. Das macht deutlich, welches Leistungsvermögen in kleinen Organismen wie diesen Insekten steckt.
Die Wanderlibelle ist eine mittelgroße Segellibelle, die sehr ausdauernd fliegt. Ihr Kopf ist gelblich bis rötlich gefärbt, der Rumpf goldfarben mit einem dunklen Strich. Sie kann leicht mit den bei uns vorkommenden Heidelibellen verwechselt werden, ist im Vergleich jedoch etwas größer und kräftiger und besitzt keine auffällige Körperzeichnung. Die Flügel sind im Verhältnis zum Körper sehr lang und bilden mit ihren großen Tragflächen eine auffällige Proportion zum Rest des Körpers.
Speer-Azurjungfer (Coenagrion hastulatum)

Libelle des Jahres 2020 und des Jahres 2013
Der Hinterleib der Speer-Azurjungfer-Männchen ähnelt einer Speerspitze, weshalb sie auch danach benannt wurde. Die Weibchen fallen weniger wegen ihrer Zeichnung auf, sondern eher wegen ihrer gelb-grünen oder hellgrünlich-blauen Farbe. Da ihr immer weniger Lebensraum zur Verfügung steht wird sie bereits als „stark gefährdet“ eingestuft. Zu ihrem Lebensraum zählen Hoch-, Flach- und Übergangsmoore, extensiv genutzte Teiche und nährstoffarme Gewässer. Diese müssen sauber und eine üppige Ufervegetation haben. Die Speer-Azurjungfer wird 33 mm groß und hat eine Flügelspannweite von 45 mm. Die Hauptflugzeit ist von April bis August.
Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae)
Libelle des Jahres 2019
Die Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae) ist mit nur drei Zentimetern Körperlänge die kleinste der heimischen Großlibellen. Aufgrund ihrer geringen Größe und der namensgebenden Schwarzfärbung insbesondere der Männchen ist die Schwarze Heidelibelle unverwechselbar. Ihre Bestände sind in den vergangenen Jahren fast überall in Deutschland zurückgegangen, vielerorts ist sie selten geworden. In Niedersachsen ist die Art noch flächendeckend vertreten und gilt derzeit hier als nicht gefährdet.
Sie besiedelt aber oft besonders geschützte Biotope und ist häufig in Moorlebensräumen heimisch. „Eine weitere Nährstoffanreicherung in unserer Landschaft und damit auch in unseren Gewässern würde der Art stark schaden“, so Sprengel-Krause. Auch andere Faktoren wie Klimawandel, Lebensraumverluste und Landschaftswandel können ihre Bestände bedrohen. Die genauen Ursachen für den bundesweiten Rückgang der Schwarzen Heidelibelle sind jedoch nicht bekannt.
Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis)

Die Grüne Mosaikjungfer ist für ihren Fortbestand auf die Krebsschere angewiesen, da sie nur hier ihre Eier ablegt. Dies hat mit einer faszinierenden Besonderheit zu tun: Die Krebsschere, eine bis zu 60 cm große, mit ihren gezähnten und rosettenförmigen Blättern an eine Aloe erinnernde Schwimmpflanze, ist nur in der Zeit vom Frühjahr bis in den Herbst an der Wasseroberfläche sichtbar. Danach sinkt sie zu Boden und überwintert dort, um erst im kommenden Frühjahr wieder an die Wasseroberfläche aufzusteigen. Mit ihr und durch sie geschützt überwintern die Eier und Larven der Libelle auf dem Gewässergrund. Die Grüne Mosaikjungfer und die Krebsschere sind mittlerweile wegen ihrer Seltenheit bundesweit besonders geschützt.
Zwerglibelle (Nehalennia speciosa)

Libelle des Jahres 2018
Kleinste heimische Libellenart ist die Zwerglibelle. Sie ist nicht leicht zu Gesicht zu bekommen, da sie sich hauptsächlich in Naturschutzgebieten aufhält, die nicht öffentlich betreten werden dürfen. Sie erreicht gerade mal eine Größe von 26 mm und eine Flügelspannweite von 25 mm. Sowohl Männchen als auch Weibchen sind hellblau mit einer grün-schimmernden Oberseite. Sie hat weißlich bis hellbraune Flügel und helle Beine. In der Zeit von Mai bis August ist sie in der Luft unterwegs. Sie steht bereits auf der Roten Liste und ist vom Aussterben bedroht. Gründe dafür sind, dass ihr Lebensraum sehr begrenzt ist und sie auf spezielle Pflanzen und Vegetationseinheiten gebunden ist. Letztere werden durch Überdüngung vernichtet.
Gemeine Keiljungfer (Gomphus vulgatissimus)

Libelle des Jahres 2017
In kleinen Bachläufen und in großen Flussauen ist die Gemeine Keiljunfer von Mai bis August oft anzutreffen. Erkennen kann man sie an ihrer schwarz-gelben Zeichnung und einer kleinen Lücke zwischen den Augen. Sie wird 50 mm groß und hat eine Flügelspannweite von bis zu 70 mm.
Nur um die sieben Prozent der deutschen Flüsse und Bäche befinden sich in einem ,,guten“ oder ,,sehr guten“ ökologischen Zustand. Das macht es der Gemeinen Keiljunfer nicht leicht zu überleben.
Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa)

Libelle des Jahres 2016
Die Gemeine Binsenjungfer ist nicht an einen Lebensraum gebunden, sondern lebt an verschiedenen Biotopen in der Nähe vom Gewässer. Sie hat eine grün-metallische Färbung. Die Männchen haben blaue Ringe an ihrem Hinterleib. Sie wird 40 mm groß mit einer Flügelspannweite von 50 mm. Die Flugzeit ist von Mai bis September, kann sich aber auch sogar bis in den Oktober ziehen.
Hier und da ist ein Rückstand dieser Art zu beobachten, jedoch reicht es noch nicht aus um sie als bedroht zu bezeichnen.
Gefleckte Heidelibelle (Sympetrum flaveolum)

Libelle des Jahres 2015
Negative Veränderungen des Wasser- und Grundwasserhaushalt beeinträchtigen die Gefleckte Heidelibelle, da ihr ein wichtiger Lebensraum genommen wird. In Deutschland gilt sie als ,,gefährdet“. In den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, im Saarland und Rheinland-Pfalz ,,stark gefährdet“.
Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia)

Libelle des Jahres 2014
Die kleine Moosjungfer zählt zu der kleinsten heimischen Moosjungfer-Libellenart, denn sie wird gerade mal 35 mm groß und hat eine Flügelspannweite von 3 cm. Laut der Roten Liste ist sie als ,,gefährdet“ eingestuft, was daran liegt, dass die Moore – an denen sie sich am meisten aufhält - immer weiter schwinden. Ihre Flugzeit ist von Mai bis Juli. Sie ist Schwarz, hat eine weiße Stirn und rote oder gelbliche Flecken. Die Männchen haben anfangs gelbliche Flecken, die sich mit dem Alter Blutrot färben.
Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)

Libelle des Jahres 2012
Blaugrüne Mosaikjungfern gehören zu den häufigsten Edellibellen und zu den größten und auffälligsten heimischen Libellen. Da sie sich sehr gut beobachten lassen und dem Menschen sehr nahe kommen können, soll ihre Wahl zur Libelle des Jahres 2012 dazu beitragen, auf diese faszinierende Insektengruppe aufmerksam zu machen
Der Name der Libelle bezieht sich auf die Färbung der Männchen. Am Hinterleib haben sie grüne Flecken auf schwarzem Grund, die schließlich in blaue Flecken übergehen. Im Gegensatz dazu haben Weibchen durchgängig einen braun-schwarz-grün gefärbten Hinterleib. Die Blaugrüne Mosaikjungfer erreicht die beachtliche Länge von bis zu 80 mm, ihre Flügelspannweite beträgt bis zu 10 cm. Die Blaugrüne Mosaikjungfer fliegt von Juli bis Oktober und kommt an nahezu allen stehenden Gewässern vor. Neben Waldweihern, natürlichen Tümpeln und Fischteichen zählen auch Gartenteiche und Regentonnen zu ihren bevorzugten Lebensräumen. Ein naturnaher Teich im Kleingarten oder ein Parkteich in der Stadt reicht den Libellen bereits aus. Die Männchen der Blaugrünen Mosaikjungfer kann man häufig bei "Patrouillenflügen" beobachten. Die Insekten fliegen im wiederkehrenden Rhythmus das Ufer auf und ab und halten Ausschau nach Beute, Rivalen und Weibchen. Reviere werden von den Männchen nur für kurze Zeit besetzt, dann aber heftig gegen Artgenossen verteidigt. Schon nach wenigen Stunden suchen sich die Männchen neue Reviere. Bei der Suche nach attraktiven Revieren legen die Blaugrünen Mosaikjungfern oft weite Strecken zurück und erschließen sich so auch immer wieder neue Gewässer.