BUND Landesverband Niedersachsen

Schmetterlinge im Portrait

Der „Schmetterling des Jahres“ wird seit 2003 vom BUND Nordrhein-Westfalen Naturschutzstiftung auserwählt um auf die Bedrohung der verschiedenen Schmetterlingsarten aufmerksam zu machen. Welche Arten in den letzten Jahren gekürt wurden und anhand welcher Merkmale sie zu erkennen sind, erfahren Sie hier.

Mosel-Apollofalter (Parnassius apollo ssp. vinningensis) - Schmetterling des Jahres 2024

Der Apollofalter zählt mit einer Flügelspannweite von 65 bis 75 Millimetern zu den größten Tagfaltern in Deutschland. Seine Flügel sind überwiegend weiß beschuppt. Auf den Vorderflügeln besitzt die Art mehrere große schwarze Flecken. Die Hinterflügel zeigen ober- und unterseits zwei rote Augenflecken mit schwarzer Umrandung und weißem Kern. Beim Männchen ist die Oberseite des Hinterleibs dicht behaart, beim Weibchen nur spärlich behaart.

Verbreitung des Mosel-Apollofalters: Bis ins frühe 20. Jahrhundert war der Apollofalter in vielen Mittelgebirgen Europas beheimatet. Im Zuge der weitgehenden Aufgabe der Schaf- und Ziegenbeweidung verbuschten seine Lebensräume, und er ist dort fast überall ausgestorben. Letzte Vorkommen finden sich in Deutschland heute im Moseltal sowie auf der Schwäbischen und der Fränkischen Alb und in den Alpen.

Lebensraum: Im Moseltal lebt die Unterart Mosel-Apollo räumlich und genetisch von anderen Populationen getrennt an den vom Weinbau umgebenen steilen Felsen und Mauern der Untermosel. Sie brauchen waldfreie Fels-, Schutt- und Geröllflure.

Nahrung der Raupen: Die Raupen ernähren sich nahezu ausschließlich von der Weißen Fetthenne (Sedum album).

Nahrung der Schmetterlinge (Imagines): Sie ernähren sich von Nektar, den sie bevorzugt aus blauvioletten Blüten wie denen der Skabiosen-Flockenblume oder der Kartäusernelke saugen. 

Generationen: Die Apollofalter bilden eine Generation im Jahr aus. Die Falter treten an der Mosel überwiegend zwischen Mitte Mai und Juli in Erscheinung.

Lebenszyklus: Die frisch geschlüpften Weibchen werden nahezu von den umherfliegenden, suchenden Männchen überfallen. Nach einer kurzen Balz paaren sie sich. Das Männchen verschließt das weibliche Hinterleibsende mit einem Sekret zu einem "Keuschheitsgürtel".

Nach eineinhalb Wochen klebt das Weibchen bis zu 200 Eier einzeln unter Felsvorsprünge oder an dürres Pflanzenmaterial. Nach zehn Tagen sind winzige Raupen gewachsen, die erst Anfang des nächsten Frühjahrs schlüpfen. Im Moseltal ernähren sich die Raupen nahezu ausschließlich von der Weißen Fetthenne (Sedum album). Sie entwickeln sich innerhalb von 60-70 Tagen zur Puppe, aus der nach weiteren zwei bis drei Wochen der Falter schlüpft.

Gefährdung/Rote Liste: Laut der Roten Liste Rheinland-Pfalz (publiziert 2013 mit Daten bis ca. 2012) gilt der Mosel-Apollofalter als extrem selten (Kategorie R). Deutschlandweit gilt der Apollofalter nach der Roten Liste von 2011 als stark gefährdet (Kategorie 2). Er ist nach Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG („Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie“) eine streng geschützte Schmetterlingsart.

Gefährdungsursachen: Mit der Wahl möchte der BUND auch darauf aufmerksam machen, dass Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft die Artenvielfalt gefährdet.

Pestizide sollen die Nutzpflanzen schützen, wirken jedoch oft auch schädlich auf Organismen, gegen die sie eigentlich nicht gerichtet waren. So sind zum Beispiel viele der im Weinbau verwendeten chemisch-synthetischen Fungizide (Mittel gegen Pilzbefall) bekanntermaßen mehr oder weniger schädlich für Nutzinsekten. Die Wirkung auf Schmetterlinge ist weitgehend unerforscht. Zudem ist mittlerweile bewiesen, dass sich Pflanzenschutzmittel auch weit entfernt von ihrem Anwendungsort auf Insekten auswirken.

Quelle und mehr Informationen 

Mosel-Apollofalter (Parnassius apollo ssp. vinningensis)  (Oliver Huber / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)

Ampfer Grünwidderchen (Adscita statices) - Schmetterling des Jahres 2023

Die Ampfer-Grünwidderchen schimmern metallisch grünlich bis bläulich-türkisfarben, manchmal mehr ins Blaue, manchmal auch ins Gelbgrüne. Auch Kopf, Leib und Beine sowie Fühler schimmern blaugrün. Lediglich die Hinterflügel, die man beim sitzenden Tier normalerweise nicht sieht, sind grau.

Die Ampfer-Grünwidderchen haben eine Spannweite von rund 25 bis 30 Millimetern, die Männchen sind etwas größer als die Weibchen.

Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt, aber an ihren Fühlern klar zu unterscheiden: Die Männchen haben auffällig gefiederte Fühler, mit denen sie den Duft der Weibchen wahrnehmen können, während die Weibchen dünnere, fadenförmige Fühler tragen.

Der Name Widderchen leitet sich von der Fühlerform der Tiere her, die an das Gehörn von Widdern erinnern.

Verbreitung des Ampfer-Grünwidderchens: Das Ampfer-Grünwidderchen ist das häufigste in Deutschland vorkommende Grünwidderchen. Es ist in allen Bundesländern vertreten (siehe: www.schmetterlinge-d.de/Lepi/EvidenceMap.aspx?Id=440602) und darüber hinaus in ganz Mitteleuropa bis nach Skandinavien, Westsibirien, Armenien sowie südlich bis auf die Balkanhalbinsel und nach Nordspanien verbreitet.

Lebensraum: Das Ampfer-Grünwidderchen kommt auf artenreichen nassen bis wechselfeuchten Wiesen vor aber auch auf trockenen Dämmen, Böschungen und Magerrasen.

Nahrung der Raupen: Die Raupen fressen ausschließlich an sauren Ampferarten, also am Kleinen Sauerampfer Rumex acetosella oder am Wiesen-Sauerampfer Rumex acetosa. Der Kleine Sauerampfer soll laut Literaturangaben bevorzugt werden, doch kommt die Art auch auf Wiesen vor, wo ausschließlich der Wiesen-Sauerampfer wächst.

Nahrung der Schmetterlinge (Imagines): Die Grünwidderchen saugen bevorzugt Nektar an lila-blaue Blüten, besonders von der Kuckucks-Lichtnelke Lychnis flos-cuculi, aber auch von anderen Pflanzen wie Acker-Witwenblumen, Wiesen-Flockenblumen oder Disteln.

Generationen: Die Ampfer-Grünwidderchen bilden eine Generation im Jahr aus. Die Flugzeit beginnt etwa Mitte Mai, erreicht im Juni und Juli ihren Höhepunkt und geht im August zu Ende.

Lebenszyklus: Die Falter paaren sich am späten Nachmittag bis in die Dämmerung hinein. Die befruchteten Weibchen legen ihre Eier unmittelbar danach in regelmäßig angeordneten Reihen nebeneinander, sogenannte Eispiegel, auf der Unterseite der Blätter von Sauerampfer ab. Die Räupchen bohren sich nach dem Schlüpfen in die Blätter und leben zunächst „minierend“, das heißt innerhalb dieser Blätter. Wenn sie größer werden, verlassen sie das Blattinnere und fressen an Blättern und Stängeln weiter. Sie überwintern in kleinen Gruppen am Boden in einem lockeren Gespinst. Im Frühjahr fressen sie bis zur Verpuppung weiter. Die Falter schlüpfen ab Mitte Mai.

Gefährdung/Rote Liste: Das Ampfer-Grünwidderchen wird in der aktuellen Roten Liste von Deutschland auf der Vorwarnliste geführt. Zwar ist es noch häufig, jedoch gehen seine Bestände zurück. In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gilt dieses Widderchen bereits als gefährdet.

Gefährdungsursachen: Artenreiche wechselfeuchte Wiesen, ein Haupt-Lebensraum des Ampfer-Grünwidderchens, sind selbst gefährdet. Intensive landwirtschaftliche Nutzung mit starker Gülle-Düngung, mit häufigem Schnitt oder dichtem Viehbesatz haben diese Lebensräume vielfach vernichtet. Hinzu kommen Entwässerung oder Umnutzung als Acker- oder Bauland. Mageren trockenen Lebensräumen droht Verbuschung wegen Nutzungsaufgabe; Wegränder, Böschungen und Dämme werden durch häufige und unsachgemäße Mahd mit Schlegelmulchern für das Ampfer-Grünwidderchen unbewohnbar gemacht.

Systematik: Das Ampfer-Grünwidderchen Ascita statices gehört zu den Widderchen, einer Familie von auffallend gefärbten tagaktiven Nachtfaltern. Die Widderchen-Familie unterteilt man in drei Unterfamilien, von denen die Grünwidderchen, wie der Name schon sagt, die grünlich schimmernden Widderchen umfasst. Weit verbreitet sind auch die schwarz-rot-gemusterten Rotwidderchen oder Blutströpfchen. Eher selten und regional begrenzt kann man das fast schwarze Trauerwidderchen sehen, den einzigen Vertreter hierzulande der dritten Unterfamilie.

Quelle

Ampfer Grünwidderchen  (Von Svdmolen / Wikipedia / CC BY-SA 3.0)

Große Schillerfalter (Apatura iris)

Der Große Schillerfalter (Apatura iris) ist vor allem für sein Aussehen bekannt. Zumindest die Männchen. Denn deren Flügel schimmern aus bestimmten Betrachtungswinkeln kräftig blau. Grund dafür ist ein durch kleine Luftkammern in den Flügelschuppen hervorgerufenen Lichtbrechungseffekt.

Die Grundfärbung der Flügeloberseite ist bei beiden Geschlechtern schwarzbraun. Auf den Vorderflügeln befinden sich mehrere in Reihe angeordnete weiße Flecken. Auf der Hinterflügeloberseite ist deutlich eine weiße Binde und jeweils ein schwarzer, orange bis orangebraun umrandeter Fleck zu erkennen. Dies ist auch das Unterscheidungsmerkmal zum Kleinen Schillerfalter (Apatura ilia), bei dem die Augenflecken fehlen. An den hinteren Flügelspitzen gibt es kleine, orange gefärbte Bereiche. Auf der Unterseite sind die Flügel von Männchen und Weibchen kastanienbraun gefärbt und haben ein olivgraues Muster. Und auch dort sind weiße Flecken und Bänder zu sehen. Der Falter erreicht eine Flügelspannweite von 55 bis 65 mm.

Die Raupen des Großen Schillerfalters sind grün und weisen gelbe Linien auf. Gut zu erkennen sind die Raupen des Großen Schillerfalters an den beiden Hörnern am Kopf und dem nach hinten spitz zulaufende Körper. Damit sehen sie ein wenig aus wie eine grüne Nacktschnecke.

Die Raupen ernähren sich vorwiegend von Weidenarten (Salix) mit breiten Blättern und bevorzugen dabei die Sal-Weide (Salix caprea). Der ausgewachsene Falter trinkt nur selten Nektar von Blüten, sondern ist häufiger an feuchten Stellen am Boden zu beobachten. Dort ernährt er sich von Tierkot oder -urin sowie Aas. Aber auch von Schweiß, Teer und Benzin wird der Falter angezogen. Am Boden findet man jedoch eher die männlichen Falter. Die Weibchen fliegen vor allem in die Baumkronen. Der Große Schillerfalter ist aufgrund des Nahrungsangebotes in lichten Auwäldern und Laubmischwäldern zu finden. Die Schmetterlingsart ist über ganz Mitteleuropa bis hin nach Zentralasien verbreitet. In manchen Teilen Europas wie Mittel- und Nordengland, Irland, Skandinavien und südliches Europa ist sie allerdings nicht zu finden. Die Falter halten sich in Ebenen wie auch in Höhenlagen von bis zu 1500 m auf. Bei uns kann der Große Schillerfalter von Mitte Juni bis Mitte August vor allem in den heißen Mittagsstunden im Flug beobachtet werden. Die Raupen sind von August bis in den Herbst zu sehen. Sie überwintern und werden dann wieder im April aktiv, um sich im Juni zu verpuppen.

Großer Schillerfalter (Apatura iris) | Foto R. Roth Großer Schillerfalter (Apatura iris) | Foto R. Roth

Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)

Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) sind mit einer Lebenserwartung von bis zu zwölf Monaten die langlebigsten Schmetterlinge, die in Europa vorkommen. Allerdings sind sie nicht während ihres gesamten Falterlebens aktiv, sondern halten während eines Großteils der Zeit Winterruhe. In der Winterruhe halten sie sich entweder an Zweigen, auf der Unterseite von Brombeerblättern und an Grasbüscheln fest, verstecken sich in der Laubstreu am Boden oder in Baumspalten. Durch ein körpereigenes Frostschutzmittel aus Glycerin, Eiweißen und Sorbiten in ihren Körpersäften können Zitronenfalter Temperaturen von bis zu -20 °C überleben, ohne einzufrierenIm Feld lassen sich die Geschlechter gut unterscheiden. Beide erreichen eine Flügelspannweite von etwa 50 mm. Die Männchen haben die namensgebenden, kräftig zitronengelb gefärbten Flügel. Bei den Weibchen sind die Flügel blass, grünlich-weiß gefärbt. Gute Erkennungsmerkmale sind zudem die spitz zulaufenden Vorderflügel und die kräftig hervortretenden Flügeladern.

Die etwa 30 mm langen Raupen sind mattgrün mit einem weißen Längsstreifen an jeder Seite knapp oberhalb der Beine. Der Streifen trägt zur Kontrastverminderung bei, sodass die Raupen besser vor Fressfeinden geschützt sind.

Dem tagaktiven Zitronenfalter begegnet man in einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume und auch in Gärten und Parks. Dabei ist das Vorkommen heimischer Sträucher wichtig. Während die Falter an vielen verschiedenen Pflanzen Nektar aufnehmen können, sind die Raupen auf Faulbaum und Kreuzdorn als Nahrungsquelle angewiesen.

Obwohl der Zitronenfalter immer noch eine unserer häufigsten Arten ist, wurden in Deutschland teilweise Populationsrückgänge von 53 % seit 1975 beschrieben. Die Pflanzung heimischer Gehölze wie Faulbaum und Purgier-Kreuzdorn aber auch der Erhalt dieser Arten in Saumgebüschen und an Waldrändern wird bei dieser beliebten Schmetterlingsart hoffentlich wieder zu einer Zunahme der Bestände führen.

Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) | Foto Klaus Kuttig Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) | Foto Klaus Kuttig

Kaisermantel (Argynnis paphia) - Schmetterling des Jahres 2022

  • Systematik: Der Kaisermantel (Argynnis paphia) ist ein Tagfalter aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae) und gehört dort zu den Perlmuttfaltern. Der Name Perlmuttfalter bezeichnet ein gemeinsames Merkmal dieser Falter: die perlmuttartig schimmernden Flecken auf der Unterseite der Flügel. Gemeinsam ist den Perlmuttfaltern auch eine orangefarbene Oberseite mit einem Muster aus dunklen Flecken. Zur sicheren Artbestimmung ist bei Perlmuttfaltern außer der Oberseite meist auch ein Blick auf die Unterseite hilfreich.
  • Verbreitung: Der Kaisermantel ist eine euro-sibirische Art, ihr Verbreitungsgebiet reicht von Europa über die gemäßigten Klimagebiete Asiens bis nach Japan. In Deutschland ist die Art in allen Bundesländern vertreten, auch in allen Nachbarstaaten kommt sie vor.
  • Lebensraum: Der Kaisermantel liebt offene, lichte Mischwälder mit reichhaltiger, aber nicht zu dichter Bodenvegetation, wo Veilchen als Futter für die Raupen wachsen und im Sommer eine reiche Blütenvielfalt Nektar für die Falter bietet.
  • Nahrung der Raupen: Die Raupen des Kaisermantels sind hoch spezialisiert und fressen nur an Veilchenarten.
  • Beschreibung Imagines: Der Kaisermantel macht mit gut sechs Zentimetern Spannweite und als größter mitteleuropäischer Perlmuttfalter seinem Namen alle Ehre. Mit der leuchtend orangefarbenen Flügeloberseite und dem schmalen, silbrig schimmernden Band auf der grünlichen Unterseite, der zu seinem weniger gebräuchlichen Namen „Silberstrich“ geführt hat, gehört er zu den schönsten und auffälligsten Tagfaltern im Hochsommer.
    Männchen und Weibchen sehen für Laien erst einmal gleich aus, lassen sich jedoch bei genauem Hinsehen unterscheiden: Die Männchen sind oft strahlend orange gefärbt und besitzen breite Striche auf den Vorderflügeln, so genannte Duftschuppen. Die Weibchen sind meist gedeckter gefärbt und haben ausgeprägte dunkle Flecken auf den Vorderflügel-Oberseiten. Weibchen können auch grau-braun gefärbt vorkommen.
  • Nahrung der Imagines: Wir treffen den Falter im Sommer an Waldrändern, auf Waldwegen sowie auf Lichtungen an, wo er an Disteln, Flockenblumen und Skabiosen saugt, daneben an Wasserdost und anderen Hochstauden mit vorzugsweise blauvioletten bis weißlichen Blüten. Doch auch Blüten von Brombeeren sind beliebt, und das sind längst nicht alle Pflanzen, die als Energiequelle dienen können. Zum Nektarsaugen kann der Kaisermantel bis in Parks und Gärten im Siedlungsbereich vordringen.
  • Generationen: Der Kaisermantel bildet eine Generation im Jahr mit Hauptflugzeit im Juli und August aus. Die Flugzeit beginnt in der Regel im Juni und klingt im September aus.
  • Lebenszyklus: Mit dem speziellen Duft ihrer Duftschuppen betören die Männchen die Weibchen im Flug. Nach der Befruchtung suchen die Weibchen im Wald Baumstämme auf, an deren Rinde sie in geringer Höhe ihre Eier ablegen. Wichtig ist, dass in der Nähe des Baums Veilchen wachsen, möglichst in beschatteten Bereichen. Daher untersucht das Weibchen den Lebensraum sehr intensiv, bevor es zur Eiablage kommt. Nur in geeigneten Habitaten hat der Nachwuchs eine Chance.
    Die Raupen schlüpfen bereits im Spätsommer, fressen aber zunächst nur ihre Eihülle und verbergen sich dann in Ritzen der Baumrinde, um zu überwintern. Im zeitigen Frühling erwachen die Räupchen aus dem Winterschlaf und krabbeln auf den Waldboden, um dort die Blätter verschiedener Veilchenarten zu fressen. Meist fressen die Raupen nur nachts und werden daher selten beobachtet. Die erwachsenen Raupen verpuppen sich im Frühsommer und entlassen den Falter je nach Witterung ab Juni.
  • Gefährdung: Anders als in Niedersachsen, gilt nach der Roten Liste von 2010 der Kaisermantel in Deutschland als ungefährdet, mit zwar dem kurzfristigen Bestandstrend einer Zunahme, jedoch langfristig einem Rückgang.

Brauner Bär (Arctia caja) - Schmetterling des Jahres 2021

  • Systematik: Der Braune Bär (Arctia caja) ist ein Nachtfalter aus der Familie der Erebidae. Diese besteht aus einigen Unterfamilien, darunter der Unterfamilie der Arctiinae, der Bärenspinner, kurz Bären. Die Bezeichnung „Bär“ erklärt sich mit Blick auf ihre stark behaarten Raupen. Wenn Bärenraupen gestört werden, weisen einige Arten eine tapsige, an die Bären erinnernde Fortbewegungsweise auf. Auch die Gattungsbezeichnung Arctia geht auf das griechische Wort arktos für Bär zurück.
  • Lebensraum: Ökologische Vielfalt ist eine Hauptanforderung des Braunen Bären an seinen Lebensraum, er bevorzugt dabei strukturreiche, feuchte und kühle Habitate: im Wald etwa Wege und Schneisen, Binnen- und Außensäume, Lichtungen und Kahlschläge, feuchte Waldwiesen. Doch auch das gebüschreiche Offenland wird bewohnt, etwa extensiv bewirtschaftete, gern feuchtere Wiesen, auch Moore, Magerrasen bis hin zu Dämmen, Ufern, Böschungen, sogar Kiesgruben und naturnahe Gärten.
  • Nahrung der Raupen: Die Raupen ernähren sich von unterschiedlichen Pflanzen, von Kräutern und Stauden bis zu Laubgehölzen. So wurden Raupen beispielsweise an Ampfer-Arten gefunden, an Löwenzahn und Brennesseln sowie an Mädesüß. Bei den Sträuchern sind Himbeeren und Brombeeren ebenso vertreten wie Weiden und Eichen sowie Eschen und noch viele andere.
  • Beschreibung Imagines: Die Falter zählen mit einer Flügelspannweite von bis zu 65 Millimetern zu den größeren Nachtfaltern in Deutschland. Die Oberseite der Vorderflügel ist dunkelbraun mit einem großmaschigen weißen Muster. Die Hinterflügel dagegen sind leuchtend rot mit runden blauschwarz gefärbten Punkten. Mit zusammengelegten, braun-weißen Vorderflügeln sind die Falter im Gewirr von Ästen mit Licht und Schatten hervorragend getarnt, wenn sie tagsüber etwa an Baumstämmen rasten. Durch blitzschnelles Öffnen der Vorderflügel zeigen die Falter die roten Hinterflügel mit den dunklen „Augen“ und können so Fressfeinde wie Vögel erschrecken und selbst entkommen, aber auch an ihre Ungenießbarkeit erinnern, denn die Körperflüssigkeit der Falter enthält giftige Stoffe.
  • Nahrung der Imagines: Die Saugrüssel der Falter sind zurückgebildet, sie können keinen Nektar saugen.
  • Generationen: Der Braune Bär bildet eine Generation im Jahr mit Hauptflugzeit im Juli und August aus.
  • Lebenszyklus: Die Weibchen legen die Eier auf der Unterseite von Blättern ab, und zwar in kleineren oder größeren einlagigen sogenannten Eispiegeln, die mehrere hundert Eier umfassen können. Die Eier sind rund und sehen frisch gelegt cremeweiß aus, sie verfärben sich grau, bevor die Raupen noch im Spätsommer schlüpfen. Die Raupen überwintern und können daher sowohl im Herbst als auch im Frühjahr bis etwa Juni gefunden werden. Schon die Ei- und Jungräupchen sind haarig und bilden ihren „Bärenpelz“ mit jeder Häutung besser aus. Die pelzigen, bis 6 cm langen erwachsenen Raupen werden im Frühsommer häufiger beobachtet als später die nachtaktiven Falter, wandern sie doch bei ihrer Suche nach Verpuppungsplatzen gern auch bei Tag über Straßen und Wege. Die Verpuppung erfolgt in einem Gespinst in Bodennähe.
  • Gefährdungsursachen: Wie bei vielen Insekten gibt es nicht die eine Gefährdungsursache. Es handelt sich um ein multifaktorielles Geschehen: Neben den direkten Verlusten durch Fressfeinde und Schwächungen geht den Insekten durch das erschöpfende Flattern um nächtliche Lichtquellen wertvolle Zeit für Partnersuche und Vermehrung verloren. Aber auch der Wegfall von Öd- und Unland, das Verschwinden von Hecken und Feldgehölzen, dunkle und monotone Wälder als Ergebnis forstwirtschaftlicher Nutzung, Intensivierung der Landwirtschaft mit Dünger- und Pestizideisatz, intensive „Pflege“ von Straßen- und Wegrändern nebst Böschungen und Gräben, Zersiedlung der Landschaft und Verkehrsbelastung sind zu nennen. Neben der Zerstörung von Lebensraum und der Verschlechterung der Habitatqualität werden die verbleibenden „guten“ Flächen immer kleiner und liegen immer weiter auseinander, was die Isolation von Populationen begünstigen und Wiederbesiedlungen erschweren kann. Der Braune Bär gilt als Bioindikator für naturnahe Lebensgemeinschaften und als Kulturflüchter. Er reagiert empfindlich auf Störquellen.
  • Verbreitung: Der Braune Bär ist eine Art kühl-gemäßigter Zonen auf der Nordhalbkugel und dort in Europa von der Iberischen Halbinsel über West- und Mitteleuropa bis nach Ostasien, aber auch in Nordamerika verbreitet.
  • Gefährdung/Rote Liste: Die Bestände dieses ehemals sehr häufigen und bekannten, auffälligen Falters sind bundesweit rückläufig, auch wenn er in allen Bundesländern vorkommt. In Deutschland insgesamt (Rote Liste 2011) ist es eine Art der Vorwarnliste.
Brauner Bär, w. Foto: Tim Laussmann Brauner Bär, w. Foto: Tim Laussmann
Brauner Bär mit geschlossenen Flügeln. Foto: Tim Laussmann Brauner Bär mit geschlossenen Flügeln. Foto: Tim Laussmann

Grüner Zipfelfalter (Callophrys rubi) - Schmetterling des Jahres 2020

  • Systematik: gehört trotz der grünen Färbung zu der Familie der Bläulinge (Lycaenidae)
  • Lebensraum: strukturreiche halboffene Standorte wie Niederwald, Buschlandschaften oder Waldränder; magere Offenlandbiotope wie Feucht- und Trockenheiden, Trockenrasen und Wiesen; trockenwarme lichte Waldbereiche und Gebüsche. Die Art stellt keine besonders hohen Ansprüche an ihren Lebensraum.
  • Nahrung der Raupen: zunächst bevorzugt Blüten und unreife Früchte, später auch Blätter von verschiedenen Pflanzenarten: häufig Schmetterlingsblütler (z.B. Ginster), Heidekrautgewächse (z.B. Heidelbeere) oder Zistrosengewächse (z.B. Sonnenröschen)
  • Beschreibung Imagines: Flügelspannweite 24-28 Millimetern, also kleiner Falter.
    Flügeloberseiten graubraun; Flügelunterseiten unverwechselbar leuchtend grün, auf der Unterseite der Hinterflügel meist Binde aus feinen weißen Strichen, sitzt fast immer mit zusammengeklappten Flügeln, daher grün und gut getarnt.
    Duftschuppenfleck auf den Vorderflügeln der Männchen, über den ein von Drüsenzellen abgegebenes artspezifisches Sekret (Pheromon) zur Verdunstung gebracht wird.
    Flügelränder sind gewellt und weiß-braun behaart.
  • Nahrung der Imagines: viele verschiedene Arten wie Hahnenfuß, Hartriegel, Klee, Fingerkraut, Weißdorn, aber auch blühende Nadelbäume
  • Generationen: eine Generation von April bis Juni/Juli
  • Lebenszyklus: Die Weibchen legen die Eier an oder in die Nähe von Blütenknospen ab. Eier (Durchmesser: ca. 0,7 mm; Höhe: ca. 0,5 mm) sind grünlich mit feiner weiß gefärbter Wabenstruktur. Die Entwicklungsdauer der Eier, bis zum Schlüpfen der Raupe, beträgt 5-10 Tage. Die Raupen sind grün mit einem gelben Streifen auf jeder Seite, erwachsene Raupe ist 15 mm lang. Entwicklungsdauer der Raupe bis zur Verpuppung beträgt ca. 22-30 Tage, Überwinterung als Puppe am Boden, die braune Puppe liegt frei am Boden und ist durch ihre Farbe gut getarnt. Puppe kann interessanterweise bei Störungen zirpen.
  • Gefährdungsursachen: Nicht abschließend klar zu benennen: Vermutlich allgemeine Reduzierung bzw. Verschlechterung des Lebensraumes durch?Nutzungsaufgabe und damit Zuwachsen von Magerrasen, Heiden und Moore
    • Nutzungsintensivierung von eher mageren Standortorten durch Landwirtschaft u.a. durch Düngung
    • Aufforstungen bzw. forstliche Nutzungsänderungen (Wälder werden dunkel)
    • Verbreitung: sehr weit verbreitet von Nordafrika über ganz Europa bis Sibirien

  • Gefährdung /Rote Liste: Beispiel für negativen Bestandstrend bei ehemals weit verbreiteten Arten mit geringer Spezialisierung. Deutschlandweit auf der Vorwarnliste.
Grüner Zipfelfalter. Foto: Erk Dallmeyer Grüner Zipfelfalter. Foto: Erk Dallmeyer

Schachbrettfalter - Schmetterling des Jahres 2019

  • Aussehen: Oberseite schwarz oder dunkelbraun und weiß, das Muster wirkt wie ein Schachbrett; Unterseite mehrere schwarzbraune und weiße Augenflecken.
  • Lebensraum: nährstoffarme blütenreiche Altgraswiesen, die bis Ende Juli noch nicht gemäht sind. Strukturreiche Magerrasen mit hochwüchsigen Pflanzen wie Witwenblume und Distelarten.
  • Flügelspannweite: 40-50mm
  • Flugzeit: ab Mitte Juni
  • Nahrung: Nektar violetter Blüten wie Flockenblume, Kratzdistel oder Skabiose
  • Bedrohung: durch Entfernen von Randstreifen an Bahndämmen, Feldwegen oder Gräben.

In Niedersachsen ist der auffällige Tagfalter aus der Familie der Augenfalter nach der Roten Liste von 2004 noch nicht als gefährdet eingestuft. „Allerdings sind die Vorkommen des Schachbrettfalters auch in Niedersachsen stark rückläufig“, weiß Jochen Köhler, BUND-Schmetterlingsexperte.  

Der Schachbrettfalter kommt in Mittel- und Osteuropa sowie Nordafrika vor. Um dem schönen Schmetterling zu helfen, ruft der BUND dazu auf, Randstreifen von Bahndämmen, Feldwegen oder Gräben erst ab August zu mähen. Sogar im Siedlungsbereich bieten sich viele Möglichkeiten, den Schachbrettfalter und andere Insekten zu fördern, indem Gemeinden nährstoffarme und trockenwarme Wiesen auf kommunalen Grünflächen anlegen. „Und natürlich kann jeder Gartenbesitzer mit größeren Blumeninseln helfen, die Art zu schützen“, sagt der BUND-Schmetterlingsexperte. 

Schachbrettfalter. Foto: Sibille Lehne Schachbrettfalter. Foto: Sibille Lehne

Großer Fuchs - Schmetterling des Jahres 2018

  • Aussehen: Orange Flügel mit schwarzen und weiß-gelben Flecken, schwarze Binde mit bläulichen Flecken am Hinterflügelrand
  • Lebensraum: trockenwarme, halboffene Landschaften, an sonnigen Waldrändern, in naturnahen Gärten und auf Streuobstwiesen in weiten Teilen Europas und Asiens, überwintert als Falter
  • Flügelspannweite: 50-55mm
  • Flugzeit: Ende Juni bis August
  • Nahrung: Weidenkätzchen, Baumsäften, Exkrementen und Aas
  • Merkmale: Nahrung: Weidenkätzchen, Nektar, Baumsäfte, Exkremente, Aas
  • Bedrohung: durch Entfernen der Salweiden. In Deutschland auf der Vornwarnliste.

Die Anzahl des Großen Fuchses nimmt immer mehr ab. Sie leben auf trockenwarmen, halboffenen Landschaften, in naturnahen Gärten und auf Streuobstwiesen. Sie sonnen sich gerne mit ihren 50-55mm Spannweite ausgebreiteten Flügeln und sind in weiten Teilen Europas und Asien von Ende Juni bis August zu beobachten. Dadurch, dass er als Falter überwintert, muss er sich schon früh seine Nahrung suchen. Diese holt er sich hauptsächlich von Weidenkätzchen, außergewöhnlicher Weise aber auch von Exkrementen und Aas. Durch das Entfernen der Salweiden der Förster, schwindet der Große Fuchs immer weiter und steht somit in Deutschland auf der Vorwarnliste.

Großer Fuchs. Foto: R. Manderbach, www.deutschlands-natur.de Großer Fuchs. Foto: R. Manderbach, www.deutschlands-natur.de  (www.deutschlands-natur.de)

Goldene Acht - Schmetterling des Jahres 2017

  • Aussehen: Männchen gelbe und Weibchen eine grünlich-weiße Färbung. Achtförmiger, rot umrandeter Fleck auf der Flügel-Unterseite, dunkle Randbinde sowie schwarze und orangefarbene Flecken
  • Lebensraum: Offenes Gelände, Wiesen. Meidet heiße und trockene Gebiete ebenso wie kalte Gebiete.
  • Flügelspannweite: 4cm
  • Flugzeit: Mai bis Oktober
  • Nahrung: Luzerne und Klee als Nahrung der Raupe (werden kaum noch angebaut), Nektar verschiedener Pflanzen, die gerade blühen
  • Bedrohung: Intensivierung der Landwirtschaft. In Deutschland ungefährdet.

Die Goldene Acht bekam seinen Namen durch den achtförmigen, rot umrandeten Fleck auf der Flügel-Unterseite. Er hat eine dunkle Randbinde und schwarze und orangefarbene Flecken. Die Männchen haben eher eine gelbe und die Weibchen eine grünlich-weiße Färbung. Er ist auf offenem Gelände wie Wiesen von Mai bis Oktober anzutreffen und meidet sowohl sehr heiße und trockene sowie auch kalte Gegenden. Die Raupe ernährt sich von Luzerne und Klee und der ausgewachsenen Falter von Nektar verschiedener Pflanzen, die gerade blühen. Die Goldene Acht hat eine Flügelspannweite von 4 cm und ist durch die Intensivierung der Landwirtschaft in einigen Bundesländern gefährdet. In Deutschland gilt er jedoch noch als ungefährdet.

Goldene Acht. Foto: Erk Dallmeyer Goldene Acht. Foto: Erk Dallmeyer

Stachelbeerspanner - Schmetterling des Jahres 2016

  • Aussehen: Orange mit schwarzen Flecken, mehrere Reihen schwarzer Tupfer auf Flügel, über die Vorderflügel ziehen sich leuchtend orange-gelbe Streifen
  • Lebensraum: bevorzugt Flussniederungen
  • Flügelspannweite: 4 cm
  • Flugzeit: Juni, nachts
  • Nahrung: Ausgewachsene Falter kommen ohne Nahrung aus
  • Bedrohung: durch die intensive Forstwirtschaft, Monokulturen. In Deutschland als gefährdet eingestuft.

Der orangene Stachelbeerspanner ist mit seinen schwarzen Flecken, Tupfen und leuchtend orange-gelben Streifen hübsch anzusehen. Er bevorzugt Flussniederungen und kommt ganz ohne Nahrung aus. Der Falter ist nur im Juni nachts unterwegs und ist durch die Folge der intensivierten Forstwirtschaft und Monokulturen in Deutschland als gefährdet eingestuft worden.

Stachelbeerspanner. Foto: L. Hlásek Stachelbeerspanner. Foto: L. Hlásek  (BUND NRW Naturschutzstiftung)

Rotes Ordensband - Schmetterling des Jahres 2015

  • Aussehen: grau-braunen Vorderflügel, roten Hinterflügel mit den schwarzen Bändern
  • Lebensraum: Auen-, Laub- und Mischwälder
  • Flügelspannweite: 80 mm
  • Flugzeit: Mitte Juli bis Anfang Oktober nachts
  • Nahrung: Weiden- und Pappelblättern
  • Bedrohung: durch Rückgang der Auenwälder, Laub- und Mischwälder.

Mit seinen grau-braunen Vorderflügeln ist das Rote Ordensband bestens getarnt. Wenn Bedrohung naht, öffnet der Falter seine auffällig roten Hinterflügel mit schwarzen Bändern. Dies soll Angreifer abhalten. Der nachtaktive Falter ist von Mitte Juli bis Anfang Oktober unterwegs und hält sich in Auen-, Laub- und Mischwäldern auf. Dort ernährt er sich von Weiden- und Pappelblättern. Durch den Rückgang der Auen-, Laub- und Mischwälder ist das Rote Ordensband fast komplett verschwunden.

Rotes Ordensband. Foto: M. Hoffmann Rotes Ordensband. Foto: M. Hoffmann  (BUND NRW Naturschutzstiftung)

Wolfsmilchschwärmer - Schmetterling des Jahres 2014

  • Aussehen: hellbraune Vorderflügel mit dunkleren Bereichen, auffällig rot, schwarz und weiß gefärbte Hinterflügel
  • Lebensraum: hauptsächlich in den Tropen
  • Flügelspannweite: 8 cm
  • Flugzeit: Ende Mai bis Juli nachts
  • Nahrung: verschiedenste Blüten
  • Bedrohung: Nährstoffeintrag aus Landwirtschaft, Industrie und Verkehr sowie Nutzungsaufgabe und die Aufforstung und damit Vernichtung seines Lebensraumes. In Deutschland als gefährdet eingestuft.

Mit seinen 8 cm Flügelspanweite gehört der Wolfsmilchschwärmer zu den schnellsten Insekten. Er ist hauptsächlich in den Tropen von Ende Mai bis Juli in der Nacht zu beobachten. Er hat hellbraune Vorderflügel mit dunkleren Bereichen und auffällig rot, schwarz und weiß gefärbte Hinterflügel. Er ernährt sich von den verschiedensten Blüten. Es gibt viele Gründe, die zur Bedrohung dieser Art führen: durch den Nährstoffeintrag aus der Landwirtschaft, Industrie, Verkehr sowie Nutzungsaufgabe und die Aufforstung folglich Vernichtung seines Lebensraumes. In Deutschland ist er als gefährdet eingestuft.

Wolfsmilchschwärmer. Foto: W. Schön Wolfsmilchschwärmer. Foto: W. Schön  (BUND NRW Naturschutzstiftung)

Sumpfwiesen-Perlmuttfalter - Schmetterling des Jahres 2013

  • Aussehen: bräunlich-orange gefärbte Flügeloberseiten tragen schwarze Muster, perlmuttartigen Flecken an der Flügelunterseite
  • Lebensraum: Feuchtwiesen, an Moorrändern und in Sümpfen, trockeneren nährstoffarmen Wiesen, Weiden, Mager- und sogar Schwermetallrasen
  • Flügelspannweite: 28-38 mm
  • Flugzeit: Mai bis Juni und Spätsommer
  • Nahrung: Sumpfveilchen, Veilchen
  • Bedrohung: Landschaftsverbrauch und die Industrialisierung der Landwirtschaft, Erderwärmung

Der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter gehört zu den großen Opfern des Klimawandels. Er lebt hauptsächlich auf Feuchtwiesen, an Moorrändern und in Sümpfen. Teilweise aber auch auf trockeneren nährstoffarmen Wiesen, Weisen-, Mager- und Schwermetallrasen. Der ansteigende Landschaftsverbrauch, die Industrialisierung der Landwirtschaft mit Trockenlegung vieler Feuchtgebiete, Umbruch von Wiesen zu Ackerland sowie die Eutrophierung durch Stickstoffeintrag aus der Luft und Erderwärmung tragen zum Aussterben dieser Art bei. Der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter hat bräunlich-orange gefärbte Flügeloberseiten und trägt schwarze Muster mit perlmuttartigen Flecken an der Flügelunterseite. Er hat eine Flügelspannweite von 28-38 mm, ist von Mai bis Juni und im Spätsommer unterwegs und ernährt sich zu der Zeit von Sumpfveilchen und anderen Veilchen-Arten.

Sumpfwiesen-Perlumttfalter. Foto: J. Philipp Sumpfwiesen-Perlumttfalter. Foto: J. Philipp  (BUND NRW Naturschutzstiftung)

BUND-Bestellkorb