BUND Landesverband Niedersachsen
Hahnenfuß-Scherenbiene  (Osmia florisomnis) ♀ an Nisthilfe. Foto: Jakob Grabow-Klucken

Nisthilfen bauen

Große Nistwand im blütenreichen Garten. Foto: Klaus Kuttig Große Nistwand im blütenreichen Garten. Foto: Klaus Kuttig

Durch Bereitstellen von Nisthilfen können wir lernen, wie Wildbienen leben, wir können sie beobachten und ein besseres Verständnis für natürliche Zusammenhänge entwickeln. Insbesondere auch für Kinder ist es sehr spannend, die Wildbienen an den Nisthilfen aus nächster Nähe beim Eintragen von Nahrung oder dem Verschließen des Nestes zu beobachten.

Nisthilfen selber zu bauen ist viel einfacher, als es auf den ersten Blick scheint. Zudem sind sie im Gegensatz zu ,,Insektenhotels“, wie sie in Baumärkten oder Discountern zu kaufen sind, besser geeignet. Die ,,Insektenhotels“ bringen den sehr seltenen Wildbienenarten nichts, sondern fördern lediglich Arten, die durch ihre Häufigkeit bisher keine Förderung benötigen. Zudem sind diese künstlichen Nisthilfen mehrheitlich ungeeignet für Wildbienen. Oft sind die Bohrungen zu groß oder abstehende Fasern bzw. ausgefranste Enden verletzen die Flügel der Wildbienen.

Für pädagogische Zwecke und um die Sensibilität der Kinder zu fördern, können künstliche Nisthilfen, sofern sie korrekt ausgestattet sind, sinnvoll sein.

Im Folgenden erklärt Ihnen der BUND wie sie Nisthilfen für Hohlraumbewohner am besten gestalten können:

Schon mit einigen leeren Konservendosen, gefüllt mit hohlen Pflanzenstängeln (z.B. Bambus, Japanknöterich, Schilfhalme oder Getreidehalme) können wir hohlraumbewohnenden Wildbienenarten eine Nistmöglichkeit geben und sie so in unserer Umgebung ansiedeln.

In einem Radius von 300m sollten ausreichend vielfältige nektar- und pollentragende Pflanzen vorhanden sein.

Wer es etwas größer mag, baut gleich eine „Nistwand“ – ein Verbund aus mehreren unterschiedlichen Nisthilfen, die im Optimalfall vielen verschiedenen Wildbienenarten ein Zuhause bieten. Sie werden überrascht sein, wie viel „Betrieb“ im Sommer vor so einer Nistwand herrscht.

Nachfolgend stellen wir Ihnen vier Varianten mitsamt Bauanleitung vor, die sich gut für den Nachbau eignen und sich in der Praxis als funktional erwiesen haben. Diese Bauanleitungen sind Teil der Broschüre „Wildbienen ein Zuhause geben“

Dreiviertel aller heimischen Wildbienenarten nisten im Boden. Für sie können gezielt offene, vegetationsfreie Bodenstellen oder kleine Steilkanten im Boden geschaffen werden. Schon kleine Erdhaufen mit gestalteten Steilbereichen sind wertvolle Nisthabitate. Auch kunstvoll gestaltete Sandbeete (Sandarien) können als ästhetische Gestaltungselemente das Nistangebot erhöhen.

Worauf bei der Anlage eines Sandariums geachtet werden muss, erfahren Sie in dieser Anleitung.

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