Das gesamte Jahr über finden jeden Freitag solche Pflegeeinsätze in und um Braunschweig statt, alle zwei Wochen sind die Aktiven auch am Samstag im Einsatz. „Nur wenn es wirklich extrem regnet oder die Sonne zu sehr brennt, sagen wir die Treffen der Biotopschutzgruppe ab“, erklärt Eva Goclik, Vorsitzende der Kreisgruppe. Schon seit Gründung der Kreisgruppe in den frühen 80er-Jahren pflegt sie städtische und private Kalk- und Sandmagerrasen, Orchideenwiesen und extensive Weideflächen. Neben Mäharbeiten baut sie Zäune und ist im Artenschutz aktiv, indem sie beispielsweise selektiv gefährdete Pflanzenarten fördert und Nisthilfen pflegt. Um das alles durchführen zu können, ist auch die Wartung der Gerätschaften essentiell.
Dass ihre Arbeit wirkt und wertgeschätzt wird, zeigt der hohe Zuspruch, den die Braunschweiger*innen erhalten. Nicht nur sind regelmäßig engagierte Helfer*innen bei den Einsätzen dabei, auch pflegt der BUND eine gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Naturschutzbehörden, die die Aktiven regelmäßig bei Maßnahmenumsetzungen zu Rate ziehen. Durch Monitoring konnten die Naturschützer*innen zudem feststellen, dass die Anzahl von blühenden Orchideen und anderen gefährdeten Arten auf ihren Pflegeflächen angestiegen ist.
„Seit 2021 sehen wir allerdings einen Einbruch insbesondere beim Breitblättrigen Knabenkraut. Vorher stiegen die Zahlen stetig an, doch aufgrund von Trockenheit und Hitze ist jetzt ein dramatischer Rückgang zu beobachten“, erklärt Goclik.
Damit es noch lange Natur zum Erleben gibt, beteiligen sich die Klimaschützer*innen auch auf politischer Ebene und schreiben regelmäßig Stellungnahmen zu bedenklichen Neubauprojekten unweit wertvoller FFH-Gebiete oder gegen eine Musik- und Konzerthalle, für die ein Teil eines städtischen Parks weichen soll. Sie beteiligen sich bei der Erarbeitung von städtischen Konzepten wie dem Klimaschutzkonzept und dem Mobilitätsentwicklungsplan und haben dazu beigetragen, dass vermehrt Blühstreifen zur Flächenbegrünung herangezogen werden. „Wir möchten auch über unsere Stadtgrenzen hinaus aktiv sein und unsere Interessen vertreten“, erklärt Barbara Räder aus der Kreisgruppe. Daher setzen sie sich gemeinsam mit der BUND-Kreisgruppe Gifhorn gegen den Bau der A 39 ein und sind regelmäßig bei Veranstaltungen von Braunschweig bis Königslutter präsent.
Auch die Nachwuchsförderung liegt der Kreisgruppe, die aktuell 1400 Mitglieder zählt, am Herzen. Einmal wöchentlich betreuen die beiden FÖJler*innen des BUND Braunschweig eine Umwelt-AG an der örtlichen Grundschule. Spielerisch bringen die jungen Menschen den Kindern zwischen 8 und 10 Jahren die Tier- und Pflanzenwelt näher. In Zukunft möchten die Aktiven gerne eine eigene BUND-Kindergruppe aufbauen und freuen sich dabei über tatkräftige Unterstützung. es
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Die Öffnungszeiten sind: Mo-Mi 9:30 bis 15:30 Uhr; Do und Fr 9:30 bis 13:30 Uhr