BUND Hildesheim: Naturschutz "vor der Haustür"

Der Amphibienschutzzaun an der Straße nach Röderhof im Landkreis Hildesheim erstreckt sich über 1500 Meter. Entlang des Zaunes sammeln Ehrenamtliche im Frühjahr zwei Mal täglich Amphibien ein und tragen sie über die Straße zu den nahegelegenen Gewässern.

BUND Hildesheim: Naturschutz "vor der Haustür"

Bei regelmäßigen Pflege- und Pflanzeinsätzen sind die Aktiven im Landkreis Hildesheim unterwegs.  (Jörg Päsler)

Der Amphibienschutzzaun an der Straße nach Röderhof im Landkreis Hildesheim erstreckt sich über 1500 Meter.  Entlang des Zaunes sammeln Ehrenamtliche im Frühjahr zwei Mal täglich Amphibien ein und tragen sie über die Straße zu den nahegelegenen Gewässern.

„Über 35 000 Kröten und Molche waren es in diesem Jahr. Darunter auch 380 Kammmolche“, erzählt Eva Gutting-Vos und zeigt stolz ein Handyfoto eines Kammmolchs. Gemeinsam mit 60 Sammler*innen hat sie die Tiere auf ihrem Weg zu den Laichgewässern unterstützt. Die Amphibienrettungsaktion ist nur eines von vielen Naturschutzprojekten, mit denen sich die 15 Aktiven der BUND-Kreisgruppe Hildesheim für den Erhalt und den Schutz von Artenvielfalt und Lebensräumen in ihrer Region einsetzen. Regelmäßig laden sie zu Pflegeeinsätzen auf ihrer vier Hektar großen Streuobstwiese in Gronau oder ins Naturschutzgebiet „Schwarze Heide“ ein. Sie untersuchen Wasserproben im Rahmen des bundesweiten Citizen Sience-Projektes „Flow“ und führen gemeinsam mit Fridays for Future sowie den örtlichen Angler- und Kanuvereinen Clean-up-Aktionen auf und an der Innerste durch. Im Frühjahr 2022 haben sie dabei insgesamt 12 Container Müll aus der Natur geholt.

Wichtig ist der Kreisgruppe auch, in der Stadtpolitik präsent zu sein und mitzugestalten. „In Hildesheim gibt es viele positive Ansätze, aber insbesondere beim Klimaschutz geht es noch viel zu langsam voran“, findet Matthias Köhler. Der Vorsitzende der Kreisgruppe Hildesheim ist gemeinsam mit seinen Aktiven regelmäßig im Austausch mit Politik und Verwaltung. Sei es in beratender Funktion im Umweltausschuss von Stadt und Landkreis oder wenn es darum geht, eine 120 Jahre alte Buche vor der Axt zu retten. „In der Hildesheimer Innenstadt gibt es nicht viele Grünflächen. Jetzt soll auch noch dieser Prachtexemplar einem Neubau und Geschäften zum Opfer fallen“, so Köhler. Das wollte der BUND Hildesheim nicht hinnehmen und hat deshalb gemeinsam mit lokalen Initiativen Kundgebungen, eine Petition und einen offenen Brief an den Stadtrat organisiert. „Wir hoffen, dass die Fläche zum Wohl des Klima- und Naturschutzes erhalten bleibt.“

Gegründet wurde die Kreisgruppe 1984. Mittlerweile hat sie etwa 1.000 Mitglieder. Doch die Aktiven sind nicht nur in und um Hildesheim aktiv. Eine sehr aktive Ortsgruppe pflegt und betreut in Lamspringe seit vielen Jahren etliche Halbtrockenrasenflächen der nahegelegenen Naturschutzgebiete und lädt regelmäßig zu Exkursionen durch die artenreichen Wiesen in Heberberg und Irmenseul ein. 2019 hat sich in Hildesheim auch eine BUNDjugend-Gruppe gegründet. Um neue Aktive zu gewinnen, treten die Mitglieder der Kreisgruppe zu vielen Gelegenheiten mit den Hildesheimer*innen in Kontakt. „Uns ist der persönliche Austausch wichtig“, erklärt Matthias Köhler. Dafür haben sie in den vergangenen Jahren neue Veranstaltungsformate wie den Stadtspaziergang „Walk ‚n‘ Talk“ entwickelt.

Weitere Unterstützung können die Aktiven in Hildesheim gut gebrauchten, denn an neuen Projektideen und Tatendrang mangelt es ihnen nicht! es

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