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BUND-Braunschweig: Praktischer Naturschutz bei Wind und Wetter - Schulkinder sanieren Wildbienen-Wohnungen - Langjähriges Engagement gewürdigt

BUNDmagazin 4/2023 - Aktiv

BUND Braunschweig: Praktischer Naturschutz bei Wind und Wetter

Seit knapp 40 Jahren pflegen die Aktiven regelmäßig wertvolle Biotope in und um Braunschweig. Foto: Eva Goclik Seit knapp 40 Jahren pflegen die Aktiven regelmäßig wertvolle Biotope in und um Braunschweig.  (Eva Goclik)

Es ist Freitag, 14 Uhr: Gemeinsam mit 14 Aktiven steht Eva Goclik auf der Sandbeekswiese nicht weit von Braunschweig entfernt. In den vergangenen Tagen haben die Ehrenamtlichen der Kreisgruppe Braunschweig die Fläche bereits gemäht. Jetzt soll das Mahdgut abgetragen werden. Außerdem sollen Stockausschläge und Junggehölze entfernt und damit eine Verbuschung verhindert werden.

Das gesamte Jahr über finden jeden Freitag solche Pflegeeinsätze in und um Braunschweig statt, alle zwei Wochen sind die Aktiven auch am Samstag im Einsatz. „Nur wenn es wirklich extrem regnet oder die Sonne zu sehr brennt, sagen wir die Treffen der Biotopschutzgruppe ab“, erklärt Eva Goclik, Vorsitzende der Kreisgruppe. Schon seit Gründung der Kreisgruppe in den frühen 80er-Jahren pflegt sie städtische und private Kalk- und Sandmagerrasen, Orchideenwiesen und extensive Weideflächen. Neben Mäharbeiten baut sie Zäune und ist im Artenschutz aktiv, indem sie beispielsweise selektiv gefährdete Pflanzenarten fördert und Nisthilfen pflegt. Um das alles durchführen zu können, ist auch die Wartung der Gerätschaften essentiell.

Dass ihre Arbeit wirkt und wertgeschätzt wird, zeigt der hohe Zuspruch, den die Braunschweiger*innen erhalten. Nicht nur sind regelmäßig engagierte Helfer*innen bei den Einsätzen dabei, auch pflegt der BUND eine gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Naturschutzbehörden, die die Aktiven regelmäßig bei Maßnahmenumsetzungen zu Rate ziehen. Durch Monitoring konnten die Naturschützer*innen zudem feststellen, dass die Anzahl von blühenden Orchideen und anderen gefährdeten Arten auf ihren Pflegeflächen angestiegen ist.

„Seit 2021 sehen wir allerdings einen Einbruch insbesondere beim Breitblättrigen Knabenkraut. Vorher stiegen die Zahlen stetig an, doch aufgrund von Trockenheit und Hitze ist jetzt ein dramatischer Rückgang zu beobachten“, erklärt Goclik.

Damit es noch lange Natur zum Erleben gibt, beteiligen sich die Klimaschützer*innen auch auf politischer Ebene und schreiben regelmäßig Stellungnahmen zu bedenklichen Neubauprojekten unweit wertvoller FFH-Gebiete oder gegen eine Musik- und Konzerthalle, für die ein Teil eines städtischen Parks weichen soll. Sie beteiligen sich bei der Erarbeitung von städtischen Konzepten wie dem Klimaschutzkonzept und dem Mobilitätsentwicklungsplan und haben dazu beigetragen, dass vermehrt Blühstreifen zur Flächenbegrünung herangezogen werden. „Wir möchten auch über unsere Stadtgrenzen hinaus aktiv sein und unsere Interessen vertreten“, erklärt Barbara Räder aus der Kreisgruppe. Daher setzen sie sich gemeinsam mit der BUND-Kreisgruppe Gifhorn gegen den Bau der A 39 ein und sind regelmäßig bei Veranstaltungen von Braunschweig bis Königslutter präsent.

Auch die Nachwuchsförderung liegt der Kreisgruppe, die aktuell 1400 Mitglieder zählt, am Herzen. Einmal wöchentlich betreuen die beiden FÖJler*innen des BUND Braunschweig eine Umwelt-AG an der örtlichen Grundschule. Spielerisch bringen die jungen Menschen den Kindern zwischen 8 und 10 Jahren die Tier- und Pflanzenwelt näher. In Zukunft möchten die Aktiven gerne eine eigene BUND-Kindergruppe aufbauen und freuen sich dabei über tatkräftige Unterstützung. es

Mitmachen

Die Öffnungszeiten sind: Mo-Mi 9:30 bis 15:30 Uhr; Do und Fr 9:30 bis 13:30 Uhr

braunschweig.bund.net



Schulkinder sanieren Wildbienen-Wohnungen

Schüler*innen einer 3. Klasse in Katlenburg haben gemeinsam mit dem BUND-Naturerlebnis Katlenburg die Sanierung eines „Insektenhotels“ durchgeführt.

Dabei wurden in zwei „Bauabschnitten“ 500 neuen Wohnungen für Wildbienen geschaffen. Bereits in der ersten Jahreshälfte schufen die Kinder bei einem ersten Einsatz ein Sandarium, welches erdnistenden Wildbienen ein Zuhause gibt. Jetzt wurde im Rahmen des „Grünen Klassenzimmers“ auf der Landesgartenschau in Bad Gandersheim die Sanierung durch den Bau weiterer Nistmöglichkeiten vollendet. Die Aktion fand im Rahmen der Feierlichkeiten für das 5-jährige Jubiläum der Einrichtung statt.



Langjähriges Engagement gewürdigt

Aktive des Fledermauszentrums Hannover nehmen von Sonja Papenfuß (li.), Vorstandsvorsitzende der Bingo-Umweltstiftung, und Umweltminister Christian Meyer (re.) den Ehrenpreis entgegen. Aktive des Fledermauszentrums Hannover nehmen von Sonja Papenfuß (li.), Vorstandsvorsitzende der Bingo-Umweltstiftung, und Umweltminister Christian Meyer (re.) den Ehrenpreis entgegen.  (Simone Bednarek)

Das BUND-Fledermauszentrum Hannover, eine Einrichtung des BUND Niedersachsen, wurde von der Bingo-Umweltstiftung mit dem 1. Preis des Niedersächsischen Ehrenamtspreises ausgezeichnet.

Seit elf Jahren setzen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe Fledermäuse ehrenamtlich für die Pflege von Fledermäusen und den Schutz ihrer Habitate ein. Dabei nehmen sie auch kranke Fledermäuse auf, betreuen diese medizinisch, geben Flugtraining und wildern die gesundeten Tiere schließlich wieder aus. Bisher waren über 4000 verletzte oder verwaiste Tiere in der Obhut der Aktiven. Zudem beraten sie Bürger*innen sowie städtische Mitarbeiter*innen und betreuen das Fledermausnotruftelefon teilweise 24 Stunden am Tag.



Was bleibt, wenn wir gehen?

Infoveranstaltung rund um das Thema Testament und Vererben

Sie denken darüber nach, den BUND in Ihrem Testament zu bedenken?

Damit sichern Sie langfristig unseren Einsatz für eine lebenswerte Welt.

Bei dieser Veranstaltung erfahren Sie Wichtiges über Erbrecht, Möglichkeiten für eine testamentarische Verfügung und können Fragen stellen.

26. Januar 2024 | Ab 17 Uhr | Hannover

Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung bei:
almuth.wenta(at)bund.net, Tel. 030 - 275 86 474

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