Neue App-Erweiterung hilft Pilzsammler*innen bei der Bestimmung

27. August 2024 | Artenschutz (NI), Mitmachen (NI), Projekt "ID-Pilze" (NI)

Genießbar, ungenießbar oder giftig? Die App hilft bei der Bestimmung.  (Ivabalk / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)

Steinpilz oder Fastberingter Ritterling? Pilzsammler*innen fällt es oft schwer, genießbare von ungenießbaren oder gar giftigen Pilzen zu unterscheiden. Hilfe bietet die App ID-Logics, die um eine neue Bestimmungshilfe für Pilze erweitert wurde. Das Besondere daran: Entstanden ist die Erweiterung der App in einer Kooperation des BUND Niedersachsen mit der Leibniz Universität Hannover und der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung hat das Projekt gefördert.

Die App-Erweiterung zur Pilzbestimmung richtet sich insbesondere an Menschen, die keine pilzkundigen Familienmitglieder oder Freunde haben, die ihr Wissen an sie weitergeben können. Das Ziel ist es, einem breiten Publikum die Möglichkeit zu bieten, das Reich der Pilze mithilfe digitaler und damit verknüpften analogen Medien näher zu bringen. ID-Logics vereinfacht die bislang schwierige Bestimmung, da sie einen unkomplizierten Zugang zur Organismengruppe bietet und so die Scheu vor den Pilzen nehmen soll.

Die eigentliche Bestimmung läuft im Gegensatz zu reinen Bilderkennungsapps nicht nur über Fotos, da die Verwechslungsgefahr einfach zu groß ist. Die Bestimmung der Pilzart erfolgt zunächst über die äußeren Merkmale eines Pilzes wie die Farbe der Lamellen oder die Form des Hutes. Gleichzeitig spielen nicht sichtbare Merkmale wie z.B. beispielsweise der Geruch eine Rolle. Je mehr Merkmale eingegeben werden, desto kleiner wird die Gruppe der infrage kommenden Pilzarten. Hierbei wurden in sorgfältiger, rund zweieinhalbjähriger Arbeit eine Fehlertoleranz und Erklärvideos entwickelt, die Benutzer*innen gezielt bei der Bestimmung helfen. Im Zweifelsfall gilt es jedoch auch hier, sich an Fachleute zu wenden, denn manchmal liegen nur Nuancen zwischen genießbar und giftig. So sind beispielsweise Champignons für Laien abgesehen von der Farbe der Lamellen nur schwer von tödlichen Knollenblätterpilzen zu unterscheiden. Erst der nichtsichtbare Teil, der im Erdreich verborgen ist, offenbart den Unterschied: Im Gegensatz zum Champignon hat der Knollenblätterpilz eine deutlich abgesetzte Knolle.

Die Pilzbestimmung mit der App soll nicht nur helfen, Verwechslungen und damit im schlimmsten Fall Vergiftungen zu vermeiden. Die App möchte Freude an der Natur und Neugier auf Pilze wecken. Daher versteht sich sie auch als Lernangebot für interessierte Laien. Hier setzt das Forschungsteam auf ganz auf digitale Medien, um so einen Grundstein für zukünftige Artenkenner*innen zu legen und damit gleichzeitig das Interesse für Naturschutz gezielt zu wecken.

Weitere Informationen:
Die App ID-Logics kann heruntergeladen werden im Applestore oder im Playstore.
 

BUND-Pressestelle:
Tel. (0511) 965 69 – 0, presse(at)nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de

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