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Terminankündigung: Mit dem BUND Wildbienen und ihre Lebensräume entdecken

05. Juli 2019 | Artenschutz (NI), Lebensräume, Naturschutz in der Stadt (NI), Mitmachen (NI), Projekt Ökologische Nische Friedhof (NI), Wildbienen (NI), Wildbienen

Wald-Pelzbiene (Anthophora furcata). Bildautor Klaus Kuttig Wald-Pelzbiene (Anthophora furcata). Bildautor Klaus Kuttig

Am Mittwoch, 10. Juli 2019, bietet der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Landesverband Niedersachsen von 17–19 Uhr auf dem Parkfriedhof Junkerberg in Göttingen eine kostenlose Wildbienenexkursion an. Der Wildbienenexperte des BUND Niedersachsen, Jakob Grabow-Klucken, führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Friedhofsanlage und erklärt Wissenswertes rund um die faszinierenden Insekten. Treffpunkt ist am Haupteingang.

Mit etwas Glück können bei der Exkursion seltene Arten wie die Natternkopf-Mauerbiene (Osmia adunca) und die Wald-Pelzbiene (Anthophora furcata) beobachtet werden. Beide Wildbienenarten sind Nahrungsspezialisten, die nur auf ausgewählten Pflanzenarten Pollen sammeln. Von Juni bis Juli findet man die Natternkopf-Mauerbiene an ihrer namensgebenden Pollenquelle dem Gewöhnlichen Natternkopf (Echium vulgare). Wald-Pelzbienen bevorzugen Lippenblütler. Ihre Lieblingspflanze ist der Wald-Ziest (Stachys sylvatica). Die Weibchen nisten in morschem Totholz, das nun auf dem Friedhof verstärkt angehäuft werden soll. Beide Arten gehören zu den gefährdeten Wildbienen in Niedersachsen und sind nur zwei der bislang 84 auf dem Parkfriedhof bekannten Wildbienenarten.

Die Veranstaltung ist Teil des Projektes „Ökologische Nische Friedhof“. Ziel des Projektes ist es, in der Stadt Lebensraum für bedrohte Arten zu schaffen. Am Beispiel der Wildbienen zeigen wir, welche Möglichkeiten es für naturnahe Strukturen auf Friedhöfen gibt. Niedersachsenweit beteiligen sich derzeit vier große Friedhöfe am Projekt: Der Parkfriedhof Junkerberg in Göttingen, der Stadtfriedhof Stöcken in Hannover, der Waldfriedhof Lüneburg und der Stadtfriedhof Braunschweig. Ein jeder Friedhof kann durch Umgestaltung von Teilflächen Lebensräume schaffen. Durch das Projekt soll ein nachhaltiger Trend gesetzt werden, um Friedhöfe, Parkanlagen und Grünflächen zu langfristig ökologisch wertvollen Lebensräumen im urbanen Raum zu gestalten. Gefördert wird es durch die Niedersächsische Bingo Umweltstiftung. Das Projekt bildet einen Baustein im Kampf gegen das Insektensterben – mit dem speziellen Fokus auf Wildbienen und urbane Grünflächen – und trägt so zum Erhalt der Biodiversität bei.


HINTERGRUND
Friedhöfe sind Ort gesellschaftlicher und religiöser Zeremonien und erfüllen eine wichtige Erholungsfunktion für viele Menschen. Gerade in Stadtgebieten kommt den Friedhöfen als Grünflächen auch wichtige soziale Funktion zu: Aktuell machen z.B. die Friedhöfe in der Landeshauptstadt Hannover etwa ein Drittel des öffentlichen Grüns aus. Sie sind aber auch ein wichtiger Rückzugsraum für Pflanzen und Tiere und bilden oft ökologisch wertvolle Inseln im urbanen Raum. Der Parkfriedhof Junkerberg in Göttingen umfasst allein 21 ha. Alte Friedhöfe mit alten Baumbeständen gehören zu den artenreichsten städtischen Bebauungstypen. Gerade in den Bereichen außerhalb der gepflegten Grabflächen kommt eine Vielzahl an wildwachsenden Farn- und Blütenpflanzen vor, von denen sogar 10% als seltene oder gefährdete Arten auf der „Roten Liste“ stehen. Für Insekten und insbesondere für Wildbienen bieten sie einen wichtigen Lebensraum. Mitunter kommen in der Stadt 50-90 % der Wildbienenarten einer Region vor. Aufgrund der fortlaufenden Bautätigkeiten wird die Bedeutung von Friedhöfen als Rückzugsgebiet für die Natur wohl in Zukunft noch zunehmen.

Veranstaltungsadresse:
Parkfriedhof Junkerberg
Heinrich-A.-Zachariä-Bogen 12
37077 Göttingen


Rückfragen zum Thema an:
Jakob Grabow-Klucken
BUND Niedersachsen e.V.
Projektmitarbeiter „Ökologische Nische Friedhof“
Tel.: 0511 965 69 12
jakob.klucken(at)nds.bund.net

Annika Hennemuth
BUND Niedersachsen e.V.
Projektmitarbeiterin „Ökologische Nische Friedhof“
Tel.: 0511 965 69 14
annika.hennemuth(at)nds.bund.net


Pressekontakt
i.V. Tilman Uhlenhaut
stellv. Geschäftsführer
BUND Landesverband Niedersachsen e.V.
Tel. (0511) 965 69 - 0
 

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