Bauhof-Training gestartet: Insektenfreundliche Blühwiesen und Staudenbeete für Stade

27. Februar 2025 | Artenschutz (NI), Insekten (NI), Lebensräume, Mitmachen (NI), Naturschutz in der Stadt (NI), Projekt "Mehr Arten im Garten", Schmetterlinge (NI), Wildbienen, Wildbienen (NI)

Blühstreifen an der Strasse Blühstreifen im Juli  (BUND / Maren Ihnen)

Der BUND Niedersachsen richtete im Rahmen des Projektes „Mehr Arten im Garten“ am 27.02.2025 den ersten Teil der Schulung für Mitarbeitenden der kommunalen Bau- und Betriebshöfe aus. In dem Bauhoftraining lernen die Fachkräfte öffentliches Grün in naturnahe Flächen zu verwandeln, um Lebensraum für gefährdete Insektenarten zu schaffen. Das neue Wissen wird direkt in der Praxis eingesetzt, um einen Teilbereich des Ehrenfriedhofs („Garnisonsfriedhof“) in der Albert-Schweitzer-Straße in eine insektenfreundliche Wildblumenwiese umzuwandeln.

„Wir wollen in der Hansestadt Stade einen Beitrag für den Naturschutz leisten und daher die Artenvielfalt und Biodiversität in unserer Kommune erhalten und weiterentwickeln. Daher freut es mich, dass die Mitarbeitenden unserer Kommunalen Betriebe Stade sich dafür einsetzten, unsere Grünflächen insektenfreundlich anzulegen – auch mit Blick auf unsere Vorbildfunktion den Bürger*innen gegenüber“, erläutert Sönke Hartlef, Bürgermeister der Hansestadt Stade.

„Der BUND fokussiert sich im Training auf heimische Pflanzen, über deren Verwendung nicht viel bekannt ist. Das Training soll das Wissen der Fachkräfte auf diesem Gebiet erweitern. Durch die Umgestaltung der kommunalen Flächen, möchten wir den bedrohten Insektenarten neue urbane Lebensräume schaffen und somit den Naturschutz in der Stadt stärken“, erklärt Sabine Washof, die BUND-Projektleiterin.

Über einen Zeitraum von 1,5 Jahren lernen die kommunalen Angestellten in Theorie und Praxis, beispielsweise wie insektenfreundliche Staudenbeete oder Wildblumenwiesen angelegt und langfristig gepflegt werden. Die Fortbildung wurde gemeinsam mit dem Naturgartenverein e.V. entwickelt und will Gemeinden befähigen, selbstständig die eigenen Grünanlagen zu insektenfreundlichen Oasen umzugestalten.

 

Zum Hintergrund des BUND-Projekts „Mehr Arten im Garten“:

Der Rückgang der Arten- und besonders der Insektenvielfalt ist vielfach belegt. Nach dem Aktionsprogramm „Insektenvielfalt Niedersachsen“ soll in mehreren Handlungsfeldern dem Rückgang der Insekten mit Maßnahmen begegnet werden.

Ein Handlungsfeld ist die Artenvielfalt in der Stadt, besonders in Gärten und Parkanlagen aber auch im weiteren städtischen Grün zu erhöhen. Versiegelung und Wertverlust durch pflegeintensive, aber monotone Gartenformen wie „Schottergärten“ und Zierrasen sowie Verwendung nichtheimischer Arten und Sorten als Stauden oder Hecken mindern die Potentiale dieser urbanen Lebensräume.

Trotz vieler, rein funktional und nicht ökologisch ausgerichteten Gartengestaltungen gibt es ein großes Interesse in der Bevölkerung im eigenen Garten aktiv für mehr Artenvielfalt zu gestalten. Pflanzen und Samentütchen in Garten-Centern, Einkaufsläden und Baumärkten werden häufig als „wildbienenfreundlich“, oder allgemein „insektenfreundlich“ ausgewiesen und beworben. Oftmals handelt es sich um wenig wertvolle, nicht heimische Arten oder um Sorten mit geringem oder ungewissem Nutzen für die Artenvielfalt. Darüber hinaus werden diese Pflanzen im Anbau in torfhaltigen Substraten gezogen und mit Pflanzenschutzmitteln behandelt und diese über große Distanzen transportiert, sodass die negativen Einflüsse des guten Willens Bienen im eigenen Garten zu fördern zu zusätzlichen Naturbelastungen führen und bestenfalls wenige anspruchslose, häufige Arten durch die Pflanzenauswahl gefördert werden.

Weitere Infos unter: https://www.bund-niedersachsen.de/arten-im-garten

Das Projekt wird in Kooperation mit dem NaturGarten e. V. durchgeführt und von der Niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung gefördert.

BUND-Pressestelle: Lara-Marie Krauße, Tel. (0511) 965 69 – 32, Mobil: (01515) 33 111 88; presse(at)nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de

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