Bauhoftraining für „Mehr Arten im Garten“

25. Februar 2025 | Artenschutz (NI), Projekt "Mehr Arten im Garten"

Der BUND Niedersachsen richtete im Rahmen des Projektes „Mehr Arten im Garten“ am 25.02.2025 den ersten Teil der Schulung für Mitarbeitende der kommunalen Bau- und Betriebshöfe des Städtischen Regiebetriebes der Stadt Salzgitter (SRB) aus. In dem Bauhoftraining lernen die Fachkräfte öffentliches Grün in naturnahe Flächen zu verwandeln, um Lebensraum für gefährdete Insektenarten zu schaffen. Das neue Wissen wird direkt in der Praxis eingesetzt, um eine Fläche auf dem Lebenstedter Friedhof in Salzgitter eine insektenfreundliche Wildblumenwiese umzuwandeln.

„Salzgitter leistet mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz. Der Erhalt und die Weiterentwicklung der Artenvielfalt und Biodiversität in der Stadt Salzgitter sind wichtig. Der SRB achtet bei seinen Pflegeeinsätzen darauf, dass öffentliche Grünflächen und kommunale Straßenränder insektenfreundlich gepflegt werden“, erläutert der Betriebsleiter des Städtischen Regiebetriebes Salzgitter Dietrich Leptien zur Schulung.

„Der BUND fokussiert sich im Training auf heimische Pflanzen, über deren Verwendung nicht viel bekannt ist. Das Training soll das Wissen der Fachkräfte auf diesem Gebiet erweitern. Durch die Umgestaltung der kommunalen Flächen, möchten wir den bedrohten Insektenarten neue urbane Lebensräume schaffen und somit den Naturschutz in der Stadt stärken“, erklärt Jakob Grabow-Klucken, BUND-Projektleiter.

Über einen Zeitraum von 1,5 Jahren lernen die Mitarbeitenden des SRB in Theorie und Praxis, beispielsweise wie insektenfreundliche Staudenbeete oder Wildblumenwiesen angelegt und langfristig gepflegt werden. Die Fortbildung wurde gemeinsam mit dem Naturgartenverein e.V. entwickelt und will Gemeinden befähigen, selbstständig die eigenen Grünanlagen zu insektenfreundlichen Oasen umzugestalten.

 

Zum Hintergrund des BUND-Projekts „Mehr Arten im Garten“:

Der Rückgang der Arten- und besonders der Insektenvielfalt ist vielfach belegt. Nach dem Aktionsprogramm „Insektenvielfalt Niedersachsen“ soll in mehreren Handlungsfeldern dem Rückgang der Insekten mit Maßnahmen begegnet werden.

Ein Handlungsfeld ist die Artenvielfalt in der Stadt, besonders in Gärten und Parkanlagen aber auch im weiteren städtischen Grün zu erhöhen. Versiegelung und Wertverlust durch pflegeintensive, aber monotone Gartenformen wie „Schottergärten“ und Zierrasen sowie Verwendung nichtheimischer Arten und Sorten als Stauden oder Hecken mindern die Potentiale dieser urbanen Lebensräume.

Trotz vieler, rein funktional und nicht ökologisch ausgerichteten Gartengestaltungen gibt es ein großes Interesse in der Bevölkerung im eigenen Garten aktiv für mehr Artenvielfalt zu gestalten. Pflanzen und Samentütchen in Garten-Centern, Einkaufsläden und Baumärkten werden häufig als „wildbienenfreundlich“, oder allgemein „insektenfreundlich“ ausgewiesen und beworben. Oftmals handelt es sich um wenig wertvolle, nicht heimische Arten oder um Sorten mit geringem oder ungewissem Nutzen für die Artenvielfalt. Darüber hinaus werden diese Pflanzen im Anbau in torfhaltigen Substraten gezogen und mit Pflanzenschutzmitteln behandelt und diese über große Distanzen transportiert, sodass die negativen Einflüsse des guten Willens Bienen im eigenen Garten zu fördern zu zusätzlichen Naturbelastungen führen und bestenfalls wenige anspruchslose, häufige Arten durch die Pflanzenauswahl gefördert werden.

Weitere Infos unter: https://www.bund-niedersachsen.de/arten-im-garten

Das Projekt wird in Kooperation mit dem NaturGarten e. V. durchgeführt und von der Niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung gefördert.

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