BUND Landesverband Niedersachsen

Live-Kameras bieten Einblick in das Naturgeschehen der Tideems - Natur- und Landschaftsaufnahmen können im Internet und der in der Naturschutzstation Ems eingesehen werden / Ehrenamtliche für Auswertung gesucht

10. Oktober 2018 | Mitmachen (NI), Wasser, Flüsse, Meere (NI)

G E M E I N S A M E    P R E S S E M I T T E I L U N G
Bund für Umwelt und Naturschutz Niedersachsen (BUND)
Naturschutzbund Niedersachsen (NABU)
WWF Deutschland


Moormerland – Am Mittwoch, den 10. Oktober 2018, stellten die drei Umweltverbände  NABU, BUND und WWF mit der Naturschutzstation Ems des NLWKN den Baustein „Einblicke in das Naturgeschehen der Tideems“ des Projektes „Zukunftsperspektive Tideems“ vor. Im Rahmen des Projektes wurden Videokameras, im Bereich Sauteler Tief und auf der Emsinsel Bingumer Sand installiert, die die Natur an der Ems allen Interessierten näherbringen sollen.
 
„Durch die Kameras wird ein einzigartiger Einblick in das Naturgeschehen ermöglicht. Rohrweihen auf der Suche nach Beute, äsende Gänse, Löffler beim Brutgeschäft und viele weitere tierische Bewohner und Gäste an der Ems können so aus größter Nähe beobachtet werden ohne die Tiere aufzuscheuchen oder zu beunruhigen“, erläutert Elke Meier vom NABU. Die Kameras liefern einen  regelmäßigen Rundblick über die Emslandschaft im Bereich Bingumer Sand sowie einen Livestream der Ems in Höhe des Sauteler Tiefs.
 
Wer die Naturschutzstation Ems besucht, kann selbst eine der Kameras am Sauteler Tief per Joystick steuern und live faszinierende Beobachtungen  machen. „Nur wer die Natur kennt, ist auch bereit sie zu bewahren. Unser Ziel ist es über die Naturbeobachtungen mehr Menschen für den Schutz der Ems zu gewinnen“, sagt  Beatrice Claus vom WWF Deutschland.
 
Im Bereich Bingumer Sand werden zudem Videoaufnahmen erstellt. Zur Sichtung, Auswahl und Archivierung dieses Videomaterials werden Ehrenamtliche gesucht, die Interesse haben, die Entwicklungen der Natur, insbesondere der Tierwelt an der Ems zu begleiten. Die besten Videoclips, die auf dem Bingumer Sand entstehen werden dann im Internet unter www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/ems/zukunftsperspektive-tideems/, ebenso wie der Livestream und das Emspanorama zu sehen sein.
 
Im Oktober und November werden zwei Schulungen im Umgang mit der Kameratechnik für Ehrenamtliche in der Region angeboten (voraussichtliche Termine 24.10. und 7.11.2018 jeweils um 19 Uhr, in der Naturschutzstation Ems). Interessenten können sich in der NABU Regionalgeschäftsstelle Ostfriesland unter info(at)nabu-ostfriesland.de  oder 04941-6979835 anmelden, auch dann, wenn eine Teilnahme an einer Schulung an den angegebenen Terminen nicht möglich ist.
 
Hintergrund:
Das Teilprojekt Einblicke in das Naturgeschehen der Tideems ist ein Baustein des Projektes „Zukunftsperspektive Tideems“. Es wurde aufbauend auf den Ergebnissen des Projektes „Perspektive Lebendige Unterems“ und auf Grundlage des „Masterplans Ems 2050“ von WWF, BUND und NABU im Frühjahr 2017 ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Verbesserung des ökologischen Gewässerzustands der Tideems, so dass einst charakteristische Fischarten wie, Finte, Stint l und Stör sowie Fischotter  bedrohte Vogelarten wie  Seeadler, Säbelschnäbler, Bart- und Beutelmeise wieder an der Ems heimisch werden. Sie alle gelten als Leitarten für ein gesundes Ökosystem.
 
Seit März 2015 liegt für den stark degradierten und biologisch verarmten Unterlauf der Ems mit dem  „Masterplan Ems 2050“ ein Konzept zur Gewässersanierung vor, welches eine Balance von ökologischen und ökonomischen Interessen vorsieht. Eine erfolgreiche Umsetzung des Plans kann aber nur gelingen, wenn die Menschen in der Region die mit den Natur- und Gewässerschutzmaßnahmen einhergehenden Veränderungsprozesse in der Landschaft und den Wandel der Nutzung von Flächen mittragen.
 
Das Projekt wird gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung mit Mitteln des Emsfonds.

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