Kompostieren leicht gemacht: So verwandeln Sie Küchen- und Gartenabfälle in wertvolle Erde

14. April 2025 | Landwirtschaft, Mitmachen (NI), Naturschutz in der Stadt (NI)

Kompostieren ist die nachhaltigste und günstigste Methode, um Küchen- und Gartenabfälle sinnvoll zu verwerten. Statt Biomüll entsteht nährstoffreiche Komposterde, die sich ideal für den Garten, Balkon oder sogar Zimmerpflanzen eignet. In diesem Ökotipp erfahren Sie, wie Sie Kompost ganz leicht selbst herstellen, worauf Sie dabei achten sollten und wofür Sie den Kompost verwenden können.

Kompost aus Küchen- und Gartenabfällen. Kompost - Ein kleines Ökosystem mit Jägern und Gejagten: Im Kompost wimmelt es nur so.  (melGreenFR / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)

Bioabfälle sind ein wertvoller Rohstoff. Die Stoffkreisläufe werden geschlossen, Ressourcen geschont und die Bodenfruchtbarkeit verbessert. Kompost schont nicht nur die Moore sondern ist auch ein Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Vorteile des Kompostierens 

Selbst zu kompostieren ist die beste Recycling-Methode für Garten- und Küchenabfälle. Sie sparen sich den Zukauf von Erden: Kompost liefert insbesondere Phosphor, Kalium und Magnesium sowie Kalk, die üblicherweise mit mineralischen Düngemitteln ausgebracht werden. Nebenbei erhöhen Sie die Artenvielfalt in Ihrem Garten. Organische Abfälle müssen nicht wegtransportiert und verarbeitet werden. So schonen Sie die Umwelt und sparen zusätzlich Kosten für Bodenmaterial und Dünger. Nebenbei erhöhen Sie die Artenvielfalt in Ihrem Garten.

Das sollten Sie beachten

Wichtige Voraussetzung für die Umwandlung von organischen Abfällen sind stabile Temperaturen, ausreichend Feuchtigkeit sowie eine gute Belüftung des Kompostmaterials. Am besten steht der Kompost windgeschützt – aber nicht windstill – im Halbschatten und hat Bodenkontakt. Eine guter Standort kann z.B. neben einer schattenspendenden Hecke oder unter einem Baum sein. Achten Sie auch auf Abstand zum Nachbarn und bei Mietgrundstücken auf Vorgaben des Vermieters.

Fallen geringe Mengen an, ist der Thermokomposter zu empfehlen. Wer auf Plastik verzichten möchte und auf Stahlgitterbehälter oder Holzkomposter setzt, sollte mehr Zeit einplanen: Das Kompostmaterial wird durch die großen Luftschlitze im Sommer stark austrocknen – die Temperatur im Winter zu stark absinken, sodass die die Humusbildung zeitweise gebremst wird.

Befüllung und Pflege

Die zu kompostierenden Materialien sollten gut gemischt werden: also Grobes mit Feinem, Trockenes mit Feuchtem, Nährstoffreiches mit Nährstoffarmem. Wird der Kompost luftig aufgeschichtet, kann er nicht faulen; wird er zu trocken, hilft gelegentliches Benetzen. Bei einem sehr hohen Anteil an Küchenabfällen sollte man auf jeden Fall kohlenstoffhaltiges Material wie Laub und Häckselmaterial untermischen. Es wird empfohlen, den Kompost nach sechs Monaten umzusetzen und weitere sechs Monate ohne Zugabe von Frischmaterial nachrotten zu lassen.

Gerüche vermeiden

Ein gepflegter Kompost stinkt nicht. Anders beim Umsetzen des Haufens: Dann ist mit Gerüchen und auch Pilzsporen zu rechnen. Schimmelpilz-Allergiker und Personen mit geschwächtem Immunsystem sollten bei Kontakt Vorsicht walten lassen. Bei der Eigenkompostierung werden Pathogene aufgrund der niedrigeren Temperaturen nicht abgetötet. Von einem Komposthaufen geht für gesunde Menschen generell keine Gefahren aus.

Man kann übrigens eventueller Geruchsbelästigung vorbeugen, indem man effektive Mikrobakterien einsetzt. Das beschleunigt gleichzeitig die Verrottung.

Folgende Abfälle sollten nicht auf dem Kompost landen:

  • Abfälle tierischer Herkunft
  • Samenstände
  • Wurzeln von hartnäckigen Unkräutern

Verwendung des Komposts

Als Erde

Aufgrund der hohen Salz- und Nährstoffgehalte des Kompostmaterials sollten Sie stets nährstoffarmen Komponenten wie z.B. Holzfaser beimischen. Eine solche selbstgemachte Gartenerde ist besonders für stark zehrende Pflanzen geeignet – z.B. für Tomaten, Zucchini und Kohl. Oft fehlt aber der wichtige Hauptnährstoff (Stickstoff). Eine Zugabe von organischem Stickstoff-Dünger kann angebracht sein. Für Zimmerpflanzen und Balkonkästen muss der Kompost noch stärker gestreckt werden. Sie könne je ein Drittel Kompost, Gartenerde und Sand mischen.

Als Streu

Sie können stark zersetzte Kompostmaterial im März/April in dünner Schicht unter Sträuchern und auf dem Rasen verteilen. Nach einigen Tagen können Sie mit einem Rechen die nicht verrotteten Bestandteile aus dem Rasen entfernen oder weiter kompostieren. Es reicher sich so Humus an. Der Boden kann so mehr Wasser aufnehmen und die Grasnarbe Trocken- und Hitzestress besser übersteht.

So funktioniert das Kompostieren

Zunächst bauen Bakterien und Pilze die Pflanzenreste ab. Dabei steigt die Temperatur im Inneren des Komposters an. Später bauen Nematoden, Regenwürmer, Springschwänze und Rollasseln das Material stufenweise weiter ab. Andere Kompostbewohner, wie Laufkäfer und Hundertfüßer, leben nicht von Pflanzenresten sondern jagen kleinere Tiere. All diese Organismen besiedeln den Kompost von alleine, brauchen also nicht zugesetzt zu werden. Ihnen verdanken wir, dass die Abfälle neuem Leben Nahrung geben: Aus dem organischen Material entsteht Humus.

Kein Garten? Kein Problem!

Kompost können Sie bei gewerblichen und kommunalen Kompostieranlagen kaufen oder mit dem Bokashi-Prinzip einfach zu Hause in den eigenen vier Wänden herstellen. Torffreie Komposterde können Sie auch bei Händlern in der Nähe kaufen. Sie eignet sich hervorragend für nahezu alle Obst- und Gemüsearten.

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