So vermeiden Sie PFAS in der Küche

26. November 2024 | Lebensräume, Umweltpolitik (NI)

Die Ewigkeitschemikalien PFAS sind überall: in der Natur, im Regen, in Lebensmitteln und im Blut der meisten Menschen. Einmal im Umlauf, sind sie so gut wie gar nicht zu entfernen. Wir nehmen PFAS vor allem über Lebensmittel auf. Reis, Eier, Fisch, Fleisch und Trinkwasser, aber auch Lebensmittelverpackungen und Küchenartikel stehen daher im Fokus von Verbraucherschützer*innen. Dieser Ökotipp zeigt, wie Sie die PFAS-Belastung in Ihrem Haushalt reduzieren können.

 (Stefan Schweihofer / StockSnap / hartono subagio / Daniel Albany / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz )

Wo sind PFAS in der Küche zu finden?

In vielen Küchenartikeln, die eine Antihaftbeschichtung nutzen, sind PFAS enthalten, zum Beispiel in Pfannen, Waffeleisen oder Einwegverpackungen.

Nach aktuellem Wissensstand gelangen PFAS über diese Gebrauchsgegenstände bei richtigem Gebrauch zwar nicht in relevanten Mengen in unseren Körper. Doch in der industriellen Herstellung und über die Reinigung und Entsorgung der Produkte im Haushalt gehen die Chemikalien mit dem Abwasser in Gewässer und Böden über. So gelangen sie letztendlich auch in unser Trinkwasser und in viele Lebensmittel. Ein giftiger Kreislauf beginnt.

Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen zu PFAS-haltigen Produkten. Beim Kauf von Alltagsprodukten raten wir generell dazu, auf Hinweise wie PFAS-frei, fluorcarbonfrei oder „PFC-frei“zu achten. Für vier Alltagsprodukte geben wir in diesem Ökotipp Ratschläge zur richtigen Anwendungen und zeigen Alternativen auf.

1. Pfannen

Pfannen mit Antihaftbeschichtung, bekannt als „Teflon“-Pfannen, enthalten PTFE, ein Kunststoff aus der Gruppe der PFAS. PTFE entwickelt erst bei sehr hohen Temperaturen giftige Abbauprodukte. Solange die Pfanne nicht leer erhitzt oder gar auf der Herdplatte vergessen wird, gehen nach aktuellem Wissensstand keine relevanten Mengen an Chemikalien direkt auf den Menschen über. Doch bei der Produktion und Entsorgung gelangen PFAS über die Abluft und das Abwasser in die Umwelt.

Wir raten zum Kauf von Schmiede- und Gusseisenpfannen sowie unbeschichteten Edelstahl-Pfannen. Bei guter Pflege halten sich diese zudem deutlich länger als beschichtete Pfannen. Auch die meisten Bräter mit Keramik-Beschichtung sind PFAS-frei. Viele im Umlauf befindliche Teflon-Pfannen bedeuten für die Menschen und die Umwelt ein großes Risiko, das nicht zu Ende ist, wenn die Pfanne im Mülleimer landet. Die wenigsten Müllverbrennungsanlagen arbeiten mit ausreichender Hitze, um die PFAS-Moleküle zu zerstören. 

2. Einwegverpackungen und Geschirr

Einweg-Lebensmittelverpackungen aus Pappe, Papier oder Zuckerrohr enthalten oft PFAS, um fett- und wasserabweisende Eigenschaften zu erzielen. Unser BUND-Verpackungscheck hat erhöhte Werte insbesondere in Verpackungen von Fast-Food-Ketten und in klassischen To-Go-Behältern gefunden.

Nutzen Sie möglichst Mehrwegbehälter, wenn Sie Essen mitnehmen. Auch die Verpackungen von Mikrowellen-Popcorn enthalten oft PFAS – stellen Sie Popcorn also am besten klassisch im Topf her. Wenn Sie herausfinden möchten, ob eine Einwegverpackung PFAS enthalten könnte, gibt ein Tropftest erste Hinweise: Perlt ein Tropfen Speiseöl von der Verpackung ab, ist diese fettabweisend und enthält wahrscheinlich PFAS.

3. Lebensmittel

Wir nehmen PFAS überwiegend durch Lebensmittel und Trinkwasser zu uns. Viele Pestizide enthalten PFAS – ein weiterer Grund, Lebensmittel ohne Pestizide zu bevorzugen. Außerdem enthalten tierische Lebensmittel deutlich mehr PFAS als pflanzliche. Insbesondere Fisch und Meeresfrüchte sowie Wild sind kontaminiert.

Die meisten PFAS können von den Wasserbetrieben nicht vollständig herausgefiltert werden. Laut unserem BUND-Trinkwassertest waren neun von zehn Leitungswasserproben belastet sowie drei von fünf getesteten Mineralwasserproben. Immerhin: Die gesetzlichen Grenzwerte wurden in keiner der gefundenen Proben überschritten. Die Menge an PFAS, die wir täglich durch unser Trinkwasser aufnehmen, ist im Vergleich zu der aus Fisch und Fleisch gering.

Verbot muss kommen

Damit das auch so bleibt, braucht es aber schnellstmöglich ein europaweites PFAS-Verbot. Denn Verbraucher*innen können durch einen bewussteren Umgang die Belastung mit PFAS reduzieren – entgehen können wir PFAS aber nicht.

Deshalb muss die Politik endlich handeln. Fordern Sie mit Ihrer Unterschrift Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf, sich für ein PFAS-Verbot stark zu machen!

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