BUND Landesverband Niedersachsen

Hildesheimer Siegerbeitrag...

... in der Wettbewerbskategorie NEULAND (neue Konzepte und Ideen)

Titel des Projekts/der Maßnahme:

WER – Wir entsorgen richtig. Denn Sauberkeit ist Teamarbeit.

Laufzeit:

seit 01.02.2021

Projektinitiator und Kooperationspartner:

Das Projekt wird vom Zweckverband Abfallwirtschaft Hildesheim (ZAH) geleitet. Ebenfalls beteiligt sind die Sektoren Ordnung, Bauen und Umwelt der Stadt Hildesheim sowie die Polizei und das Quartiersmanagement der Hildesheimer Nordstadt. Kooperationspartner für die mediale und kommunikative Umsetzung ist die Agentur Rosenstock Content e.K., die auf Social Media und Social Communications spezialisiert ist. Der Arbeitsschwerpunkt der Agentur liegt dabei im Bereich der Abfallwirtschaft mit einem besonderen Augenmerk auf Nachhaltigkeit und innovativen Kommunikations- und Werbeformaten.

Beschreibung:

Durch die wachsende Anzahl Beschwerden über ein verschmutztes Stadt- und Landschaftsbild seitens der Hildesheimer Bevölkerung sah sich der Zweckverband Abfallwirtschaft Hildesheim (ZAH) veranlasst, neue Wege bei der Abfallberatung einzuschlagen. Deren bisheriger Schwerpunkt hatte hauptsächlich auf dem Verzicht auf Plastiktüten und Kunststoffverpackungen beim Einkauf, also der Abfallvermeidung gelegen. Es entstand das Projekt „WER – Wir entsorgen richtig. Denn Sauberkeit ist Teamarbeit.“, das über den ZAH-Etat für Öffentlichkeitsarbeit und die Straßenreinigung der Stadt Hildesheim finanziert wird. Das Ziel des Vorhabens: Die Verbesserung der Sauberkeit des öffentlichen Raums zwecks Steigerung und Erhaltung der Stadtattraktivität für Bewohner*innen wie auch touristische Besucher*innen. Dies soll durch den direkten Dialog mit der Bürgerschaft, Sensibilisierungsmaßnahmen, verstärkte Säuberungsaktivitäten und konsequente Nachverfolgung von Ordnungswidrigkeiten erreicht werden. Die Pilotregion: die Hildesheimer Nordstadt.

So folgte auf den gemeinsamen Beschluss des Logos und der verschiedenen Materialien, die für Zwecke der Informationsvermittlung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit zum Einsatz kommen würden, eine flächendeckende Informationskampagne, die sich an alle Haushalte der Nordstadt richtete. Dabei wurden Beratungsgespräche mit Anwohner*innen, Hauseigentümer*innen, Gewerbe- und Gastronomiebetrieben, Vereinen und Verbänden geführt. Auch Bürgersprechstunden wurden genutzt. Im Vordergrund standen die Vermittlung von Anregungen zur Müllvermeidung im Alltag und zur korrekten Abfalltrennung zwecks besserer Verwertung, aber auch die Ergründung von Ursachen der lokalen Vermüllung und gemeinsame Lösungen. Junge Hildesheimer Bürger*innen wurden durch kindgerechte Bildungsarbeit an Schulen und in Kindergärten sowie gemeinsame Müllsammelaktivitäten sensibilisiert. Öffentliche Veranstaltungen, wie z.B. Straßenfeste, boten dafür ebenfalls einen Anlass. Zusätzlich zu den allgemeinen und fallspezifischen Anschreiben an die Haushalte sowie den persönlichen Gesprächen erfährt das Projekt auf unterschiedlichen Kommunikationswegen Streuung, so z.B. über Presseberichte, die ZAH-Webseite und Social Media Kanäle, den ZAH-Newsletter und die ZAH-App.

Neben der Bildungsarbeit wurde sich auch auf die Abholung der regulären Haushaltsabfälle wie auch auf die Beseitigung von wilden Müllablagerungen konzentriert; die Frequenz der Abfuhr und Kontrollen: täglich (Mo-Sa). Wo möglich, wurden Fälle illegaler Abfallentsorgung geprüft und Ordnungswidrigkeitsverfahren bei Nachweis von Verstößen gegen die Abfallsatzung eingeleitet. Hierbei spielten Hinweise aus der Bevölkerung eine wichtige Rolle.

Bis heute kann das Projekt schon einige Erfolge vorweisen: Eine gelungene Vernetzung und dadurch entstandene Synergien zwischen den Projektpartnern, öffentlichen Beteiligten, Ehrenamtlichen und Bürger*innen, ein merklich saubereres Stadt sowie positive Resonanz und verstärkte Mithilfe aus der Bevölkerung (z.B. über die Fotofunktion „Verschmutzungen melden“ der ZAH-App). Eine Hürde stellt dagegen die Ermittlung der Verursacher besonders größerer Müllablagerungen dar, da diese oftmals nicht ortsansässig zu sein scheinen und so nicht erreicht werden können.

Für den weiteren Projektverlauf ist nicht nur eine Erweiterung der Fokusregion von der Hildesheimer Nordstadt auf das gesamte Stadtgebiet bzw. den Landkreis im Gespräch. Es sind auch neue Materialien und Aktionen geplant, beispielsweise ein plastikfreier Wochenmarkt-Tag, ein Abfall-Sortierspiel für Kinder und eine Sauberkeitskampagne mit einer eigens dafür entworfenen Stofftasche als auffälliger Alltagsbegleiter und klares Zeichen zur Kunststoffvermeidung.

Link: https://www.zah-hildesheim.de/wer/

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