BUND Landesverband Niedersachsen
Frühlings-Pelzbienen (Anthophora plumpiges) ♀♂ bei der Paarung. Foto: Klaus Kuttig Frühlings-Pelzbienen (Anthophora plumpiges) ♀♂ bei der Paarung. Foto: Klaus Kuttig

Die Paarung von Wildbienen findet häufig kurze Zeit, nachdem die weiblichen Tiere erstmalig das Nest verlassen haben, statt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Männchen bereits geschlüpft und warten paarungsbereit oft unmittelbar vor oder im Nesteingang auf die Weibchen.

Die Männchen leben meist deutlich kürzer als die Weibchen und sterben kurze Zeit nach der Paarung. Ihre einzige Aufgabe im Leben ist die Begattung des Weibchens, am später folgenden Nestbau und der Brutversorgung sind sie nicht beteiligt.

Weibchen senden bestimmte Duftstoffe ab, anhand derer die Männchen erkennen können, ob ein Weibchen bereits begattet – und damit für das paarungswillige Männchen nicht interessant – oder noch unbegattet ist. In diesem Fall wirken die Duftstoffe sehr anziehend auf die Männchen.

Besonders gut lässt sich die Paarung von oligolektischen Wildbienenarten auf den jeweiligen Blüten beobachten. Die Männchen positionieren sich dabei in der Nähe der Blüten, welche die Weibchen als Pollenquelle nutzen. Wird die Blüte von einem paarungsbereiten Weibchen besucht, versucht das bereits wartende Männchen sofort, das Weibchen zu begatten.

Gehörnte Mauerbienen (Osmia cornuta) ♀♂♂ bei der Paarung. Foto: Otto Boecking Gehörnte Mauerbienen (Osmia cornuta) ♀♂♂ bei der Paarung. Foto: Otto Boecking

Die Begattung des Weibchens findet, mit Ausnahme einiger weniger Wildbienenarten, nur einmalig statt. Dem Männchen, welches die paarungsbereite weibliche Biene zuerst entdeckt hat, gelingt meistens auch die Paarung. Jedoch kann es passieren, dass mehrere Männchen gleichzeitig versuchen, ein Weibchen zu begatten. Dabei finden zwar keine Kämpfe um das Weibchen statt, trotzdem versucht jedes Männchen – betört durch die vom Weibchen abgesonderten Duftstoff– die Paarung zu vollziehen.

In Einzelfällen kommt es bei der Paarung auch zu „Missverständnissen“: Wenn mehrere aufeinander sitzende Männchen versuchen, ein einzelnes Weibchen zu begatten, ist der Paarungserfolg für die „oberen Etagen“ eher zweifelhaft. In anderen Fällen haben männliche Wildbienen versucht, fremde Insekten zu begatten, die dem Weibchen annähernd ähnlich sehen – auch hier sind die Erfolgsaussichten vermutlich nicht die allerbesten. 

 

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