BUND-Gruppe Gifhorn: Verkehrswende statt Autobahnneubau!

Fahrrad-Demo gegen die A39 Große Protestaktion der Kreisgruppe Gifhorn: Fahrrad-Demo gegen die A39.  (Dr. Reinhard Schrader)

Im Wintergarten von Eva Gresky, Mitbegründerin der BUNDKreisgruppe Gifhorn, herrscht eine warme und einladende Atmosphäre. Draußen prasselt der Regen, während das Feuer im Kamin knistert. Fünf von acht Aktiven der Kreisgruppe sitzen um den gedeckten Frühstückstisch. Das Gesprächsthema des Morgens: die aktuelle Klage gegen den geplanten Autobahnneubau A39.

„Ursprünglich hieß es, 2012 sollen die ersten Autos über die A39 rollen. Das ist jetzt 20 Jahre her“, erzählt Gresky. Gemeinsam mit Manfred Michel belebte sie die seit 1983 bestehende Kreisgruppe damals neu – als Reaktion auf die Linienbestimmung der A39. Seitdem sei viel passiert, so Michel: „Dass die Autobahn bis heute nicht fertiggestellt wurde, ist für uns ein großer Erfolg.“ 

Zu verdanken ist das auch der guten Zusammenarbeit von Umweltverband und Bürgerinitiativen. 31 solcher Initiativen gründeten sich damals entlang der geplanten Trasse. Gresky und Michel organisierten Informationsveranstaltungen im Namen des BUND, warben für Mitstreitende und brachten den Dachverband „Keine A39!“ voran. Es gab Einwände und Einzelklagen gegen den geplanten Autobahnneubau. „Die A39 soll durch Gebiete mit streng geschützten Arten gehen. Auch Moorgebiete sind betroffen. Für den Klima-, Arten- und Naturschutz wäre das eine Katastrophe“, betont Michel. 2019 gewann der BUND die erste Klage gegen den Abschnitt 7 der Autobahn. Ein Baustopp erfolgte. Nun liegt der geänderte Planfeststellungsbeschluss vor, gegen den der BUND aufgrund mangelhafter Planung erneut Klage eingereicht hat. 

Seit Gründung der Kreisgruppe im Jahr 1983 haben die Aktiven viel erreicht. Anfangs stand die Wiedervernässung des Großen Moores im Mittelpunkt – und der Widerstand gegen die Atomenergie. Gemeinsam mit anderen Bürgerinitiativen setzen sie sich in den 80ern gegen den Bau von Atomreaktoren ein und forderten verpflichtende Filter für Braunkohlekraftwerke. Mit Beginn des neuen Jahrtausends flaute die aktive Phase der Gruppe kurzweilig ab. Die Themen Massentierhaltung und der geplante Autobahnneubau der A39 belebten das Engagement jedoch schon bald wieder. Mit einer neuen Vereinsstruktur ab 2011 konnte sich die Gruppe auf den Widerstand gegen die der A39  konzentrieren. Heute beteiligt sich die Kreisgruppe zudem an der Pflege von Streuobstwiesen und dem Wildkatzenmonitoring. Sie sensibilisiert für erneuerbare Energien und schärft das Bewusstsein für Umweltschutzthemen in der Region. 

Das Frühstück neigt sich dem Ende. Gresky schließt: „Wir fordern von der Politik, endlich die grundlegenden Maßnahmen für unser Überleben zu ergreifen: Wir brauchen die Verkehrswende und den Schutz unberührter Naturräume, um der dramatischen Verschlechterung des Klimas entgegenzuwirken. Das bedeutet konkret: Freiflächen bewahren, statt neue Flächen zu versiegeln, keine neuen Straßen bauen, sondern bestehende Infrastrukturen reparieren. Diese Prinzipien der Daseinsfürsorge erwarten wir von der Politik! “

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