Susanne Gerstner
Landesvorsitzende
BUNDmagazin 4/2024
Weckruf für Biologische Vielfalt!
Wir fördern den Erhalt der biologischen Vielfalt – unter anderem durch die Vernetzung von Lebensräumen und das Anpflanzen von artenreichen Waldrändern.
Inhalt
- Editorial
- Wildkatzenwälder von morgen
- Aktuelles: Klage Schacht Konrad, Mehr Arten im Garten, Gasbohrungen vor Borkum
- BUNDjugend: Jung und aktiv
- Aktiv: BUND-Gruppe Gifhorn: Verkehrswende statt Autobahnneubau, Hörausstellung Schweinswal, Basteln mit Pilzen
- Mitmachen: Regionale Pflanzen im Garten, Werden Sie Streuobstpädagog*in
- Termine
Editorial:
LIEBE FREUND*INNEN DER ERDE
die biologische Vielfalt in Niedersachsen ist weiter im Abwärtstrend – das belegen die aktuellen Roten Listen: Von den heimischen Lebensräumen sind 88 Prozent gefährdet oder bereits verschwunden, 43 Prozent aller Brutvogelarten sowie viele andere Tiergruppen in Niedersachsen sind ebenfalls betroffen.
An guten Zielen mangelt es nicht. So gibt das niedersächsische Naturschutzgesetz vor, auf 15 Prozent der Landesfläche einen Biotopverbund zu schaffen und den Flächenverbrauch deutlich zu reduzieren. Die Landesregierung hat zudem ein landesweites Artenschutzprogramm und eine Artenschutzoffensive angekündigt. Die Umsetzung lässt jedoch auf sich warten. Gleichzeitig werden Naturschutzstandards systematisch abgebaut: Artenschutzprüfungen werden durch Beschleunigungsgesetze ausgesetzt; liegen keine aktuellen Artendaten zum Bestand einer Art vor, wird gefolgert, es gäbe keine Vorkommen. Anstatt die negativen Auswirkungen auf die Natur so gering wie möglich zu halten und an anderer Stelle durch Schutzmaßnahmen zu kompensieren, werden Geldzahlungen zum Mittel der Wahl.
Fakt ist: Naturschutz braucht Fläche, Arten brauchen Lebensräume. Schutzgebiete müssen aufgewertet, Lebensräume in der Landschaft vernetzt werden. Der ungebremste Flächenverbrauch muss gestoppt, stattdessen entsiegelt und renaturiert werden. Die Politik muss endlich ins Handeln kommen. Wir haben keine Zeit zu verlieren, um die biologische Vielfalt in Niedersachsen zu retten. Beschleunigung ist jetzt angebracht.
Wildkatzenwälder von morgen
Winterliche Wanderung der Wildkatze
Die Europäische Wildkatze ist in Deutschland besonders selten. Im Winter beginnt die Paarungszeit – jetzt legen die Männchen große Distanzen zurück. Der BUND setzt sich für Korridore zwischen Wäldern ein und nutzt den Winter für das Monitoring.
Mit den fallenden Blättern und sinkenden Temperaturen neigt sich das Jahr dem Ende zu. Während sich viele Menschen in die Gemütlichkeit der eigenen vier Wände zurückziehen, beginnt im Wald für einige heimische Wildtiere eine entscheidende Phase: die Paarungszeit. Besonders für die Europäische Wildkatze, eines der seltensten Säugetiere Deutschlands, ist der Winter von großer Bedeutung für die Sicherung des Artbestandes.
Im Dezember beginnt die sogenannte Ranzzeit der Wildkatzen. Die Männchen, auch Kuder genannt, legen in dieser Jahreszeit auf der Suche nach fortpflanzungsbereiten Artgenossen, trotz niedriger Temperaturen oft große Distanzen zurück. Die scheuen, dämmerungs- sowie nachtaktiven Tiere meiden karge Kulturlandschaften und verlassen ihren angestammten Lebensraum nur, wenn geeignete Strukturen mit ausreichend Deckung in Sichtweite sind. Korridore durch breite Gehölzanpflanzungen und Heckenstreifen sowie kleine Wäldchen, die den wandernden Wildkatzen einen temporären Lebensraum bieten, können daher im Winter einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Männchen und Weibchen aufeinandertreffen.
Warum die Art gefährdet ist
Anfang des 20. Jahrhunderts rottete der Mensch die Wildkatze als vermeintlichen „Nahrungskonkurrenten“ in Deutschland fast aus. In Niedersachsen ist die Wildkatze in vielen Gebieten, in denen sie einst natürlich vorkam, nach wie vor verschwunden oder äußerst selten. Geschätzt gibt es hier derzeit 800 Tiere, von denen die meisten in Wäldern von Harz und Solling leben.
Als Bewohner naturnaher Laubwälder ist die Wildkatze auf das Vorhandensein großer zusammenhängender Waldgebiete angewiesen. Ihr Revier umfasst 2-9 Quadratkilometer. Vielerorts sorgt die Zerschneidung der Landschaft dafür, dass viele von ihnen bei der Suche nach fortpflanzungswilligen Artgenossen und neuen Revieren sterben. Der Straßentod gilt als häufigste unnatürliche Todesursache. Allein in Niedersachsen wurden zwischen 2010 und 2024 insgesamt circa 220 überfahrene Wildkatzen registriert – Tendenz steigend. Betroffen sind insbesondere Jungtiere. Dadurch wird die Ausbreitung der Wildkatze verhindert. Die Bestände können sich nicht weiter erholen.
Monitoring während der Ranzzeit
Die winterliche Paarungsstimmung der Wildkatzen wird heute genutzt, um die Entwicklung der Bestände zu beobachten. Mit der sogenannten Lockstock-Methode wird das Vorkommen von Wildkatzen in der Region untersucht. So werden angeraute Holzpfähle teils mit Bürsten
versehen, an geeigneten Standorten aufgestellt und mit Baldrian eingesprüht. Dies verleitet die Tiere während der Ranz dazu, sich am Holz zu reiben. Die zurückgelassenen Haare können dann für eine DNA-Analyse eingesammelt werden. Der Winter ist somit nicht nur Paarungszeit, sondern auch eine
wichtige Phase für das Monitoring dieser bedrohten Art.
Wildkatzenwälder von morgen
Der BUND Niedersachsen setzt derzeit gemeinsam mit dem BUND-Bundesverband, der BUNDjugend und neun weiteren Landesverbänden das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ um. Ziel ist die Optimierung der Lebensräume der Wildkatze und deren Vernetzung, um die Wiederausbreitung der scheuen Art aktiv zu unterstützen.
Im Fokus stehen vorrangig Waldgebiete an den Grenzen des aktuell bekannten Verbreitungsgebietes der Wildkatze. In Niedersachsen gehören dazu die Südheide, die Lüneburger Heide, der Heidekreis und das Wendland. Dort sollen die Lebensbedingungen für die Wildkatze – die im Projekt als Leitart fungiert – und für weitere Tierarten im und am Wald verbessert werden. Als Maßnahmen werden unter anderem arten- und strukturreiche Waldränder angepflanzt und waldnahe Offenlandbereiche wie Wiesen, Felder und Lichtungen attraktiver und sicherer gestaltet. Auch vermeidbare Gefahrenquellen wie Knotengitterzäune werden beseitigt. Die entstehenden „Wildkatzenwälder von morgen“ bieten einen vielfältigen und abwechslungsreichen Lebensraum, genügend Nahrung, ausreichend Versteckmöglichkeiten und sichere Orte für die Jungenaufzucht. Durch Struktur und Artenzusammensetzung sind die Wälder zudem robuster gegenüber dem Klimawandel, widerstandsfähiger gegen das Artensterben und somit eine Bereicherung für uns alle.
Parallel zur Umsetzung der vielfältigen Maßnahmen sollen Menschen über die Wildkatze und die Bedeutung naturnaher Wälder informiert werden. Ziel ist es, Freiwillige dazu zu motivieren, sich als Multiplikator*innen für diese Themen einzusetzen. Das Projekt wird bis Oktober 2028 durch das Bundesamt für Naturschutz im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit Mitteln des Umweltministeriums und in Niedersachsen zusätzlich durch die Bingo Umweltstiftung gefördert. Umgesetzt wird es in Zusammenarbeit mit Vertreter*innen aus Forst- und Landwirtschaft, Jagd, Behörden und Kommunen.
Weitere Informationen
Aktuelles
Klage zu Schacht Konrad eingereicht
Klage gegen die Entscheidung des niedersächsischen Umweltministers zum Atommülllager Schacht Konrad eingereicht.
Trotz fundierter wissenschaftlicher und juristischer Bedenken gegen eine Nutzung des maroden Bergwerkes als Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle hat das Umweltministerium den Antrag der Umweltverbände auf Widerruf der Genehmigung im September abgelehnt. Der BUND kritisiert die Entscheidung als unverantwortlich und verweist auf die schlechten Sicherheitsanforderungen, verbunden mit Risiken für Mensch und Natur. Zusammen mit dem Bündnis gegen Schacht KONRAD setzt sich der BUND nun dafür ein, eine Inbetriebnahme der Anlage zu stoppen.
Mehr Arten im Garten
Unter diesem Motto hat der BUND Niedersachen gemeinsam mit dem Naturgartenverein im Oktober ein dreijähriges Projekt gestartet.
Zusammen wollen sie Lebensgrundlage von Wildbienen und Co. durch die Verbreitung von heimischen Stauden stärken.
Dazu soll ein Netzwerk von Gartenfreund*innen aufgebaut werden, die wildbienenfreundliche und heimische Stauden aufziehen, tauschen und so weiteren Hobbygärtner*innen zugänglich machen (siehe dazu Seite 8). Ergänzend will der BUND Mitarbeiter*innen von kommunalen Bau- und Betriebshöfen in Modellregionen in Techniken der Anlage und Pflege von insektenfreundlichem Grün weiterbilden. Gefördert wird das Projekt durch die Niedersächsische
Bingo-Umweltstiftung.
Gasbohrungen vor Borkum: Klage eingereicht
Die Deutsche Umwelthilfe hat – unterstützt durch den BUND Niedersachsen und die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland – im Oktober Klage gegen die Genehmigung von Gasbohrungen vor Borkum eingereicht.
Die Umweltverbände gehen damit gegen den Planfeststellungsbeschluss des zuständigen Bergbauamtes vor, der aus ihrer Sicht gegen nationales Naturschutz- und Klimarecht verstößt. Wirtschaftliche Interessen des Gaskonzerns One-Dyas würden höher gewichtet als der Schutz des Nationalparks und des Welterbes Wattenmeer, so die gemeinsame Kritik. Für die Menschen und die Natur auf Borkum hat die Bohrinsel konkrete negative Folgen wie die Luftverschmutzung durch Stickstoffemissionen, ein steigendes Risiko für Erdbeben und Bodenabsenkungen sowie die Gefährdung geschützter Tierarten.
BUNDjugend
Jung und aktiv - Gesichter der BUNDjugend
Im letzten Jahr hat sich die BUNDjugend Niedersachsen wieder mit etlichen Aktionen für eine ökologischere und gerechtere Welt eingesetzt.
All das ist nur möglich durch die vielen jungen Menschen, die sich bei uns engagieren. Wir stellen Euch hier einige unserer vielen Aktiven vor.
Johanna
Hey, ich bin Johanna. Ich bin 21 Jahre alt und habe letztes Jahr die BUNDjugend Lüneburg mitgegründet. Ich finde es toll, dass es bei der BUNDjugend so viele unterstützende Strukturen gibt und man gemeinsam Aktionen zu diversen Nachhaltigkeitsthemen umsetzen kann.
Hannah
Hallo, ich bin Hannah, 20 Jahre alt und lebe in Hannover. Ich bin seit Oktober 2023 Mitglied des Landesvorstands und bringe zusätzlich als Jugendvertreterin im Landesvorstand junge Perspektiven in den BUND ein. Die BUNDjugend bedeutet für mich: Viele tolle Menschen, mit denen ich auf wichtige Themen aufmerksam machen kann und immer ein Ort zum Wohlfühlen.
Julian
Hi, ich bin Julian, 21 Jahre alt und habe im letzten Jahr in der BUNDjugend Oldenburg mitgewirkt. In der Zeit haben wir zum Beispiel eine Totholzhecke gebaut und zusammen an Klima-Demos teilgenommen. In der BUNDjugend können wir gemeinsam ein Bewusstsein für Klimagerechtigkeit und Umweltschutz schaffen.
Walli
Ich bin Walli aus Hildesheim und 24 Jahre alt. Im Januar habe ich an der Schulung „Angebote für Kinder gestalten“ teilgenommen und engagiere mich seitdem im Bereich Umweltbildung für das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“. Die BUNDjugend bedeutet für mich Zusammenhalt, Austausch und sich gemeinsam für wichtige gesellschaftliche Themen einsetzen.
Termine
Awareness-Fortbildung 22.-24.11.24, in Hannover
Schulung "Angebote für Kinder gestalten" 29.11.-01.12.24, in Lüneburg
Aktion "Weihnachtsbäume aus dem Moor" 14.-15.12.24, in Hannover
Weitere Infos www.bundjugend-niedersachsen.de
Mitmachen?
Bei uns kannst Du jederzeit einsteigen. Du kannst an unseren Aktionen teilnehmen und sie auch mitorganisieren. Wir unterstützen Dich gerne dabei, eigene Projekte umzusetzen und zu finanzieren oder eine neue Ortsgruppe zu gründen. Du brauchst keine Vorkenntnisse.
Melde Dich einfach bei unserer Koordinatorin Kira: info@bundjugend-niedersachsen.de
Aktiv
BUND-Kreisgruppe Gifhorn - Verkehrswende statt Autobahnneubau
Im Wintergarten von Eva Gresky, Mitbegründerin der BUNDKreisgruppe Gifhorn, herrscht eine warme und einladende Atmosphäre. Draußen prasselt der Regen, während das Feuer im Kamin knistert. Fünf von acht Aktiven der Kreisgruppe sitzen um den gedeckten Frühstückstisch. Das Gesprächsthema des Morgens: die aktuelle Klage gegen den geplanten Autobahnneubau A39.
„Ursprünglich hieß es, 2012 sollen die ersten Autos über die A39 rollen. Das ist jetzt 20 Jahre her“, erzählt Gresky. Gemeinsam mit Manfred Michel belebte sie die seit 1983 bestehende Kreisgruppe damals neu – als Reaktion auf die Linienbestimmung der A39. Seitdem sei viel passiert, so Michel: „Dass die Autobahn bis heute nicht fertiggestellt wurde, ist für uns ein großer Erfolg.“
Zu verdanken ist das auch der guten Zusammenarbeit von Umweltverband und Bürgerinitiativen. 31 solcher Initiativen gründeten sich damals entlang der geplanten Trasse. Gresky und Michel organisierten Informationsveranstaltungen im Namen des BUND, warben für Mitstreitende und brachten den Dachverband „Keine A39!“ voran. Es gab Einwände und Einzelklagen gegen den geplanten Autobahnneubau. „Die A39 soll durch Gebiete mit streng geschützten Arten gehen. Auch Moorgebiete sind betroffen. Für den Klima-, Arten- und Naturschutz wäre das eine Katastrophe“, betont Michel. 2019 gewann der BUND die erste Klage gegen den Abschnitt 7 der Autobahn. Ein Baustopp erfolgte. Nun liegt der geänderte Planfeststellungsbeschluss vor, gegen den der BUND aufgrund mangelhafter Planung erneut Klage eingereicht hat.
Seit Gründung der Kreisgruppe im Jahr 1983 haben die Aktiven viel erreicht. Anfangs stand die Wiedervernässung des Großen Moores im Mittelpunkt – und der Widerstand gegen die Atomenergie. Gemeinsam mit anderen Bürgerinitiativen setzen sie sich in den 80ern gegen den Bau von Atomreaktoren ein und forderten verpflichtende Filter für Braunkohlekraftwerke. Mit Beginn des neuen Jahrtausends flaute die aktive Phase der Gruppe kurzweilig ab. Die Themen Massentierhaltung und der geplante Autobahnneubau der A39 belebten das Engagement jedoch schon bald wieder. Mit einer neuen Vereinsstruktur ab 2011 konnte sich die Gruppe auf den Widerstand gegen die der A39 konzentrieren. Heute beteiligt sich die Kreisgruppe zudem an der Pflege von Streuobstwiesen und dem Wildkatzenmonitoring. Sie sensibilisiert für erneuerbare Energien und schärft das Bewusstsein für Umweltschutzthemen in der Region.
Das Frühstück neigt sich dem Ende. Gresky schließt: „Wir fordern von der Politik, endlich die grundlegenden Maßnahmen für unser Überleben zu ergreifen: Wir brauchen die Verkehrswende und den Schutz unberührter Naturräume, um der dramatischen Verschlechterung des Klimas entgegenzuwirken. Das bedeutet konkret: Freiflächen bewahren, statt neue Flächen zu versiegeln, keine neuen Straßen bauen, sondern bestehende Infrastrukturen reparieren. Diese Prinzipien der Daseinsfürsorge erwarten wir von der Politik! “
Aktiv werden in Gifhorn?
Spenden Sie jetzt
Die Kreisgruppe sammelt Spenden für die aktuelle Klage gegen die A39.
Hörausstellung zum Schweinswal und Unterwasserlärm
Ab dem 1. November 2024 lädt das Nationalpark-Haus Wurster Nordseeküste zur interaktiven Hörausstellung „Ruhe für die Schweinswale“ ein.
Die Ausstellung widmet sich dem Schutz der Schweinswale, dem einzigen heimischen Wal in deutschen Gewässern, und zeigt die Bedrohungen durch Unterwasserlärm auf. Besucher*innen erfahren, wie dieser Lärm die Tiere gefährdet und welche Maßnahmen zu ihrem Schutz beitragen können. Der BUND Niedersachsen setzt sich seit Jahren für den Schutz der Meeresumwelt und des Wattenmeeres ein. Die Ausstellung wurde im Rahmen des BUND-Projekts „Ruhe für die Schweinwale“ entwickelt und wird von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung sowie der Niedersächsischen Wattenmeerstiftung gefördert.
Begleitet wird das Projekt von Wissenschaftler*innen mit dem Ziel, Empfehlungen zur Reduzierung der Lärmbelastung zu erarbeiten. Die Ausstellung richtet sich an Groß und Klein und ist bis zum 31. März 2025 zugänglich.
Basteln mit Wildbienen und Pilzen
Die BUND-Kreisgruppe Holzminden hat sich mit zwei Aktionsständen an den Jahreszeitenfesten im Landkreis Holzminden beteiligt.
Am 29. September beim Herbstfest im Naturpark Solling-Vogler und beim 2. Kaierde Apfelfest in Delligsen. Dort bot die Gruppe spannende Bastelaktionen zum Naturschutz an. Kinder und Jugendliche konnten Wildbienen aus Schablonen ausschneiden und zusammenkleben, wobei sie spezielle Wildbienenarten kennenlernten, die auch im eigenen Garten beobachtet werden können. Jede*r Teilnehmer*in erhielt ein Saatgut-Set mit Anzuchtschale und Samen, um die Pflanzen auf der Fensterbank anzuziehen. Beim Apfelfest bastelten die Kinder zudem Schmuck aus gesammelten und getrockneten Trameten, eine dekorative Pilzgattung, sowie Holzperlen. Eine Pilzexkursion mit der neuen BUND-Pilzapp ergänzte das Programm.
Mitmachen
Regionale Pflanzen für mehr Artenvielfalt
„Bienenfreundlich“ steht auf vielen Pflanzenetiketten im Handel – sie soll vermitteln, mit dem Kauf dieser Produkte tue man den stark bedrohten Insekten etwas Gutes. Dabei handelt es sich meist um ortsfremde Sorten. Durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Torf sind diese vermeintlich bienenfreundlichen Pflanzen selten ökologisch sinnvoll.
Wer geeignete Pflanzen für heimische Wildbienen und Co. kostengünstig im eigenen Garten ansiedeln möchte, kann im regionalen Pflanzenvermehrungs-Netzwerk mitmachen. Im Projekt „Mehr Arten im Garten“ lädt der BUND dazu ein, sich mit Hobby-Gärtner*innen auszutauschen, gemeinsam junge Pflanzen anzuziehen, zu tauschen, einzupflanzen und weiterzugeben. Zum Start versendet der BUND ein kostenfreies Anzucht-Set mit Saatgut.
Informationen zum Projekt finden Sie unter
Werden Sie Streuobstpädagog*in!
Sie möchten Kinder, Jugendliche und Erwachsene für das Ökosystem Streuobstwiese begeistern? – Dann werden Sie Streuobst-Pädagog*in! Die nächste Schulung beginnt im März 2025.
Der BUND Niedersachsen bildet seit 2014 Streuobst-Pädagog*innen aus. Streuobstwiesen sind ein wertvoller Teil unserer Kulturlandschaft und bieten Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Als Streuobst-Pädagog*in vermitteln Sie in Schulen, Vereinen und privat Wissen über alte Obstsorten, den fachgerechten Baumschnitt, den Umgang mit der Sense und die Tierwelt der Wiesen. Ziel ist es, das Bewusstsein für dieses bedrohte Biotop zu schärfen und es für zukünftige Generationen zu bewahren.
Weitere Informationen
Termine
- Nov 24 - März 25:
Pflegeeinsätze im Moor (Olthorster und Otterndorfer Moor bei Hannover) - 17.-19.01.25:
"Wir haben es satt" - Demo (Berlin)
Weitere Informationen und Termine:
IMPRESSUM
Herausgeber:
BUND Landesverband Niedersachsen e.V., Goebenstraße 3a, 30161 Hannover, Tel.: (0511) 965 69 - 0, Fax: (0511) 66 25 36, bund.nds(at)bund.net, www.bund-niedersachsen.de
Redaktion:
Lara-Marie Krauße
Tel.: (0511) 965 69 32, Redaktion(at)nds.bund.net
BUND-Jugend: Romina Ranke, info(at)bundjugend-niedersachsen.de
Die nächste Ausgabe erscheint im Februar 2025.
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