BUND Landesverband Niedersachsen

BUNDmagazin

Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift des BUND. Der Landesverband veröffentlicht regelmäßig eine Regionalbeilage.

BUNDmagazin 1/2022

BUNDmagazin zum Download (PDF-Format)



Editorial:

LIEBE FREUND*INNEN DER ERDE,

eine wesentliche Ursache des Verlustes an biologischer Vielfalt liegt im ungebremsten Flächenverbrauch. Im Niedersächsischen Weg wurde deshalb die Reduktion des landesweiten Verbrauchs auf unter 3 ha/Tag bis 2030 und auf netto Null bis 2050 festgelegt. Durch die Änderung des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes wurde dies auch
rechtlich fixiert. Um diese Zielmarke zu erreichen, muss die maßlose Siedlungsentwicklung auf bislang unbebauten Flächen dringend verringert werden. Die Landesregierung muss sich dafür einsetzen, dass § 13 b aus dem Baugesetzbuch gestrichen und auf einen Ausbau des Autobahnnetzes – insbesondere der A20 und A39 – verzichtet wird. Hierzu bedarf es klarer politischer Beschlüsse und ein verändertes Handeln in den planenden Verwaltungen auf allen Ebenen. Eine flächenschonende Siedlungsentwicklung erreichen wir nur mit rahmensetzenden rechtlichen Vorgaben zur kommunalen Bauleitplanung durch die Bundes- und Landesebene.

Widerständen aus Kommunen oder der Wirtschaft muss mit Forderungen nach innovativen und ökologisch-sozialen Siedlungsplanungen und Mobilitätskonzepten begegnet werden. Und klar: Das Bewerben freistehender Einfamilienhäuser auf großen Grundstücken muss eingestellt werden. An dieser Stelle ist der Niedersächsische Weg noch nicht zu Ende. Ein intensiver Dialog wie mit der Landwirtschaft ist auch mit der Finanz- und Bauwirtschaft zwingend erforderlich. Die Politik braucht endlich Mut zu konsequenten Entscheidungen für den Ressourcen- und Klimaschutz.



Heiner Baumgarten
Landesvorsitzender 


Wachsen ohne Flächenfrass

Über 6 Hektar Land werden jeden Tag in Niedersachsen bebaut, versiegelt, zerstört.  (bones64 / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)

Durch den Neubau von Straßen und Häusern geht in Niedersachsen immer mehr Fläche verloren. Die Politik hat das Problem erkannt, handelt jedoch noch nicht entschlossen genug.


Artenvielfalt

Gemeinsam verbinden

 (Martin Ludlam / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)

Im BUND-Projekt „Eigene Vielfalt“ fördern Naturschutz und Landwirtschaft gemeinsam den Biotopverbund in Niedersachsen.

Der Verlust von naturnahen Lebensräumen, die Monotonie der ausgeräumten Kulturlandschaft und eine Intensivlandwirtschaft mit massivem Einsatz von Pestiziden haben zum gravierenden Rückgang von Insekten und Feldvögeln in unserer Landschaft geführt.

Durch die Pflanzung standortgeeigneter heimischer Gehölze sowie deren fachgerechter Pflege kann die Biodiversität in Agrarlandschaften gezielt gefördert werden. Heimische Hecken und Feldgehölze bieten nicht nur ein ganzjähriges Angebot an Nist- und Nahrungsräumen für Vögel, Schmetterlinge und Wildbienen. Sie tragen auch zur Vernetzung von bestehenden Biotopen bei und bieten somit sichere Wanderwege für gefährdete Arten wie beispielsweise Wildkatzen oder Hirschkäfer.

Im Projekt „Eigene Vielfalt“ möchte der BUND Niedersachsen gemeinsam mit den Kooperationspartnern Landvolk Niedersachsen, Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie der Stiftung Kulturlandpflege diesem Trend entgegenwirken und zeigen, wie artenreiche Lebensräume in der Agrarlandschaft geschaffen werden können. Dabei folgt das Projekt dem Vorbild des Niedersächsischen Weges und vernetzt Akteure aus Naturschutz, Landwirtschaft
und Politik auf regionaler Ebene miteinander. Gemeinsam werden Qualitätskriterien und Handlungsempfehlungen
für einen Biotopverbund durch Gehölze erarbeitet. Anhand dieser Ergebnisse werden ab Herbst 2022 in den Modellregionen Rotenburg, Ammerland und Südniedersachsen erste Pflanzungen durchgeführt. Bis Ende der Projektzeit im Februar 2024 sollen insgesamt 60.000 m² an Gehölzen mit artenreichen Krautsäumen angelegt werden.

Pflanzen und Pflegen

Neben der Neuanlage von Heckenstrukturen wird ein besonderes Augenmerk auf die ökologische Aufwertung von bereits bestehenden Heckenelementen gelegt. Durch Schnitt- und Pflegemaßnahmen sollen diese in den kommenden Jahren als Lebensräume für die heimische Fauna verbessert werden. Die Maßnahmen werden in enger Zusammenarbeit mit Gemeindevertreter*innen sowie lokalen und regionalen Interessenverbänden gestaltet, sodass auch über das Projekt hinaus Pflege und Schutz der Hecken sichergestellt sind.

Fachvorträge und Schulungen begleiten das BUND-Projekt. Dabei wird Wissen über die Gehölzpflege, die Auswahl des geeigneten Pflanz- und Saatgutes, die Besonderheit gebietseigener Pflanzen sowie weitere Natur- und Artenschutzthemen weitergegeben. Ebenso soll die landwirtschaftliche Perspektive in den Austausch einfließen. Dazu gehören Fragen der praktischen Umsetzung oder der langfristigen Finanzierung von Naturschutzmaßnahmen. Bei Exkursionen und in Bestimmungskursen erleben die Teilnehmer*innen hautnah die Vorteile einer vielfältigen und kleinstrukturierten Landschaft. Gefördert wird das dreijährige Projekt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.

Jakob Grabow-Klucken
Projektleitung

Elisabeth Schwarz
Öffentlichkeitsarbeit





Forderungen an die Politik

Wer als Landeigentümer*in oder Landnutzer*in Maßnahmen in der Agrarlandschaft umsetzen möchte, um bedrohten Arten eine größere Vielfalt an Nahrungsquellen und Strukturen und damit bessere Lebensbedingungen zu bieten, stößt unweigerlich an bürokratische und betriebswirtschaftliche Hürden. Diese müssen umgehend behoben werden, damit in Niedersachsen so schnell wie möglich messbar mehr Arten- und Klimaschutz in der Fläche erreicht werden kann.

Engagement belohnen, Sicherheit schaffen

Die Agrarförderung muss dringend reformiert werden. Bäuerinnen und Bauern, die bereit sind, einen nachhaltigen Beitrag für die Biodiversität zu leisten, indem sie Flächen für den Biotopverbund zur Verfügung stellen und damit auf einen Teil der landwirtschaftlichen Produktionsfläche verzichten, müssen in der Agrarförderung besser gestellt werden als Betriebe, die dies nicht tun. Eine solche Förderung in der ersten und der zweiten Säule muss dauerhaft gezahlt werden, da Hecken und Gehölze stets auf Zeit angelegt werden.

Gleiches gilt bei wiedervernässten Mooren: Landnutzer*innen, die ihre Flächen für diese wichtige Klimaschutzleistung bereitstellen, brauchen eine langfristige Einkommensabsicherung und Planungssicherheit.

Bäuerliche Strukturen erhalten, regional vermarkten

Der anhaltende Flächenverbrauch durch Siedlungen und Verkehr bedroht nicht nur die Natur, sondern auch die regionale Lebensmittelherstellung. Der BUND fordert daher, dass der landwirtschaftliche Grundstücksverkehr durch ein eigenes Landesgesetz neu geregelt wird. So werden regionale bäuerliche Strukturen sowie Klima- und Naturschutzbelange gestärkt.

Der BUND setzt sich für faire Preise für Bäuerinnen und Bauern ein. Mehr Vielfalt und ein engerer Kontakt zwischen Erzeuger*innen und Verbraucher*innen kann Betriebe erhalten und umweltverträgliche Erzeugungsformen fördern. In Niedersachsen muss eine regionale Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln aus ökologischen Betrieben stärker unterstützt werden. tm



Aktuelles

Das Wattenmeer ist ein Transitgebiet für die internationale Schifffahrt, über den ein Großteil des Welthandels abgewickelt wird.  (Elke Körner)

Nachhaltige Schifffahrt

Unsere Meere und Küsten sind Gebiete intensiver menschlicher Nutzung. Neben Tourismus, Fischerei und Landwirtschaft, Rohstoffgewinnung und Energiewirtschaft führt die Schifffahrt zu erheblichen Umweltbelastungen.

Gleichwohl notwendig, stellt sie eine erhebliche Bedrohung für das Wattenmeer als einzigartigen Lebensraum dar. Der BUND arbeitet daher gemeinsam mit anderen Verbänden der Wattenmeerregion an konstruktiven Lösungen für eine klimaneutrale und umweltverträgliche Schifffahrt. In den kommenden Monaten soll nun ein Netzwerk aus Hafenwirtschaft, Umwelt- und Naturschutzverbänden aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden initiiert werden, in dem diese Lösungen vorangetrieben werden. Auch konkrete Aktivitäten und Empfehlungen zum Seeverkehr und den Häfen werden entwickelt. Die beiden Projekte werden von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Wadden Sea Board, dem Verwaltungsgremium der trilateralen Wattenmeerkooperation, gefördert und vom BUND Niedersachsen mitgestaltet.



BUND-Klage erfolgreich

Vor 3 ½ Jahren hatte der BUND Niedersachsen gegen die Genehmigung von zwei Hähnchenmastanlagen im Landkreis Rotenburg geklagt. Im Januar hat das Verwaltungsgericht Stade dem Umweltverband in Teilen Recht gegeben.

Die Futtermittelberechnung entsprach nicht dem geltenden Recht: Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hatte dem Landkreis bescheinigt, dass der betreffende Landwirt eine ausreichende Futtergrundlage für seine Tiere vorweisen kann. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass er Ställe im Außenbereich bauen darf. Das Gericht hat festgestellt, dass bei der Berechnung der Futtergrundlage für Masthähnchen Silomais und Grünschnitt nicht berücksichtigt werden dürfen. Dies wird Auswirkungen auf die zukünftige Praxis der Landwirtschaftskammer in Niedersachsen haben und auch bundesweit Maßstab für Genehmigungsverfahren von Hähnchenmastanlagen werden.

Mehr Infos

Das Urteil können Sie nachlesen unter https://rotenburg.bund.net

 



Entscheidung zur A 20

Am 23. Februar ist in Leipzig die Verhandlung zur A20 vorgesehen. Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet, ob der erste Bauabschnitt der Küstenautobahn in Niedersachsen rechtswidrig ist.

Der BUND Niedersachsen hatte im Jahr 2018 gegen den Planfeststellungsbeschluss geklagt. Die Entscheidung ist von zentraler Bedeutung – nicht nur für die weiteren Planungen zur A 20, sondern auch für alle weiteren Autobahn-Neubauprojekte in Deutschland. Die A 20 ist das klimaschädlichste Projekt im Bundesverkehrswegeplan: Der induzierte Verkehr würde jedes Jahr zusätzliche 50.000 Tonnen an CO2-Emissionen verursachen, durch den Bau würden 2.000 Hektar wertvoller Moorgebiete zerstört. Mit mindestens 7 Milliarden Euro ist das Vorhaben zudem doppelt so teuer wie im Bundesverkehrswegeplan veranschlagt. Der Februar-Termin ist der Ersatztermin für die bereits im Dezember 2021 geplante Verhandlung, die coronabedingt entfiel. Möglich ist eine erneute Verschiebung auf den 31. Mai. Der BUND fordert seit Jahren eine Neuausrichtung der Verkehrspolitik und hat kürzlich in einem Rechtsgutachten die Verfassungswidrigkeit des Bundesverkehrswegeplans nachgewiesen.



BUNDjugend

Fordere Dich heraus!

Die Klimachallenge geht in die nächste Runde! Schon zum fünften Mal in Folge geht sie im März an den Start. Auch in diesem Jahr wollen wir mit euch zusammen alte Gewohnheiten hinterfragen und gemeinsam in einen klimafreundlicheren Alltag starten!

Viele Menschen hadern damit, Klimaschutz noch konsequenter in ihren Alltag zu integrieren. Dabei ist das meist viel leichter, als erst einmal gedacht. Häufig fällt uns nur das Anfangen schwer. Wir wissen nicht genau, was wir genau tun sollen, alte Gewohnheiten stellen sich unseren Zielen in den Weg und schon ist die Anfangsmotivation dahin. Doch das muss nicht so sein.

Bei unserer Challenge begleiten wir euch einen Monat lang regelmäßig mit inspirierenden und informierenden Impulsen, schaffen bei gemeinsamen Treffen Möglichkeiten, sich über die eigenen Erfahrungen auszutauschen und geben Tipps, Reflexionsübungen sowie psychologische Hilfestellungen an die Hand. So wollen wir euch unterstützen, auch langfristig klimagerechter zu leben.

Ziele setzen

Zu Beginn der Challenge ist es wichtig, für sich selbst ein Ziel festzulegen. In welchem Bereich möchte ich diesen Monat primär etwas verändern? Energie, Konsum, Ernährung, Mobilität und Müll sind nur einige der möglichen Themenfelder. Trotz aller Euphorie gilt es aber auch realistisch zu bleiben und einen Aspekt in den Vordergrund zu stellen. Sonst besteht die Gefahr, sich selbst zu überfordern. Ein Test zum eigenen ökologischen Fußabdruck kann hier wichtige Hinweise geben. Um das Ziel mit konkreten Verhaltensweisen zu füllen, haben wir auf der Website der BUNDjugend Niedersachsen einige Möglichkeiten zusammengestellt, die als Inspirationsquelle dienen können. Mit unseren Hilfestellungen zum Thema „Gewohnheiten“ könnt ihr diese an euren Alltag anpassen. Und schon kann es losgehen!

Werde Teil der Challenge!

In diesem Jahr könnt ihr die Challenge aktiv mitgestalten! Indem ihr selbst Impulse schreibt und einsendet sowie eure Erfahrungen öffentlich über Social Media oder als Blogbeitrag auf der BUNDjugend-Seite teilt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr am Ball bleibt, nicht nur höher, ihr helft auch anderen Teilnehmenden dabei, das ökologisch Beste aus diesem Monat rauszuholen. Diejenigen, die durchhalten und bei gemeinsamen digitalen Treffen dabei sind oder anderweitig die Challenge mitgestalten, haben außerdem die Möglichkeit, in unserem Challenge-Gewinnspiel doppelt zu gewinnen.

Neugierig geworden? Dann schaut auf unserer Website vorbei und meldet euch noch bis zum 24. Februar an!


Termine

"Raus aus der Blase!" Gesellschaftliche Vielfalt in der BUNDjugend
19. Februar 2022, Hannover

BUNDjugend Sommerfreizeit
7.-12. August, Hitzacker

JA!NUN Festival
19.-21. August, Bissel

Weitere Termine: www.bundjugend-niedersachsen.de



Aktiv

BUND-Gruppe Ostfriesland - Weite und Wasser

BUND-Aktive helfen, die selten gewordenen Krebsscheren in die neuen Gewässer einzusetzen.  (BUND)

Nordisch frisch fegt der Wind über die Wiesen des Fehntjer Tiefs. Bald werden wieder Kiebitze, Uferschnepfen, Bekassinen und Brachvögel in den feuchten Senken brüten. Doch jetzt im Winter suchen nur die Graugänse fröhlich schnatternd nach energiereicher Nahrung in den Moorböden. Weit und breit ist niemand zu sehen, kein Laut zu hören. Diese Ruhe macht den Reiz und den Wert dieser Landschaft aus. Ein wichtiger Rückzugsort für Tiere, die keine Störungen vertragen.

Dass das Fehntjer Tief heute als Vogelschutzgebiet dauerhaft geschützt ist, ist auch dem BUND zu verdanken. Über Jahrzehnte haben sich BUND-Aktive vor Ort dafür eingesetzt, dass die Moor-, Marsch- und Wiesenflächen mit ihren Gewässern und Röhrichten in vielen Teilen als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurden. Auch bei der Betreuung bringt sich der Umweltverband weiterhin ein und hat jüngst erste Schritte für einen Runden Tisch unternommen. „Nicht nur die unterschiedlichen Ziele von Naturschutz und Landwirtschaft wirken als Hürden, auch die Landkreisgrenze, die mitten durch das Gebiet verläuft“, weiß Rolf Runge. Doch mit der Kommunikation über Grenzen hinweg kennt sich der Vorsitzende des BUND Ostfriesland aus: 2005 haben sich die BUND-Gruppen von Aurich, Leer, Wittmund und der Stadt Emden zum Regionalverband zusammengeschlossen.

Trotz der großen Entfernungen zueinander verbindet die BUND-Aktiven in Ostfriesland nicht nur die vielgestaltige und wasserreiche Landschaft, sondern auch der Wunsch, Natur-, Umwelt- und Klimaschutz sichtbar zu unterstützen. Dafür haben sie Nisthilfen für Wildbienen und Vögel angelegt, Blühwiesen für mehr Artenvielfalt ausgesät, gemeinsam mit Kooperationspartnern Hunderte von Obstbäumen gepflanzt und viele Veranstaltungen zu naturnahen
Gärten, altbewährten Obstsorten, Baumpflege, Klimaschutz oder plastikfreien Alternativen organisiert. In einem aufwändigen Naturschutzprojekt hat der Regionalverband im Landkreis Aurich auch 7 neue Gewässer für die bedrohte Krebsschere geschaffen. Diese Pflanze ist überlebenswichtig für die Grüne Mosaikjungfer, einer seltenen Libellenart. 

Bei Pflanzungen und Pflegemaßnahmen im Gelände kommen gut und gerne 20 Aktive zusammen. In Politik und Verwaltung ist der BUND oft als Experte gefragt. Auch die Mitgliederzahlen in Ostfriesland steigen. Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie machen dem BUND jedoch zu schaffen. Rolf Runge ist überzeugt, dass viele Menschen angesichts von Artenschwund und Klimawandel aktiv werden möchten. „Manchen fehlt sicher nur der Anlass oder die Initialzündung“, glaubt der ehemalige Lehrer. „Wer vor Ort etwas für den Natur- und Umweltschutz erreichen möchte, findet bei uns Gleichgesinnte und konkrete Projekte. Man kann sofort loslegen!“ tm

Mitmachen

"Möchten Sie den BUND bei Pflegemaßnahmen oder Aktionen in Ostfriesland unterstützen? Melden Sie sich gerne bei uns.

ostfriesland.bund.net

Bäume für die Vechte

Große und kleine Helfer*innen nach der Pflanzaktion an der Vechte.  (Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim)

Im Dezember hat der BUND in der Grafschaft Bentheim gleich zwei erfolgreiche Pflanzungen realisiert – trotz klirrender Kälte.

Am Ufer der Vechte pflanzten Aktive von BUND, Sportfischereiverein Nordhorn und Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim 120 Schwarzerlen, die nun den bisher eher monotonen Uferabschnitt strukturieren und hervorragend an die wechselhaften Umweltbedingungen am Fluss angepasst sind. Die Uferbepflanzung ist nicht nur aus Naturschutzsicht zu begrüßen, sie trägt langfristig auch zu einer kostengünstigeren Unterhaltung des Gewässers bei, weil eventuelle Uferabbrüche und Sedimentverlagerungen vermieden werden können. Finanziert wurde die Maßnahme durch das Projekt „BioGraf“ über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Ähnliche Aktionen an Vechte und Dinkel sollen erfolgen.

Vor dem Jahreswechsel hat die BUND-Gruppe auch eine neue Streuobstwiese mit 20 hochstämmigen regionalen Obstsorten auf einem Privatgrundstück in Quendorf angelegt. Gepflanzt wurden die Apfelsorten Jakob Fischer, Roter Boskop, Purpurroter Cosinot und der Horneburger Pfannkuchenapfel sowie die Birne Clapps Liebling, die Zwetsche The Czar, die Pflaume Ontario, die Mirabelle Nancy sowie die Portugiesische Birnenquitte. Unterstützung kam aus dem landesweiten Streuobstwiesenprojekt des BUND Niedersachsen. Neben der neu angelegten Streuobstwiese sollen Nisthilfen und Blühbereiche für eine große Artenvielfalt auf der Fläche sorgen.



Buch-Tipp

Für Liebhaber*innen von Krimis mit Lokalkolorit bietet der Roman „Brennpunkt Eilvese“ von Helmut Hirsch eine unterhaltsame Erzählung mit Einblicken in die Welt der Solarenergie.

Was beschaulich in einem kleinen Betrieb für Photovoltaikanlagen in einem Dorf mitten in Niedersachsen beginnt, entwickelt sich durch unglückliche Zufälle zu einer länderübergreifenden Affäre zwischen Geheimagent*innen und Atomindustrie. Zu bestellen unter: brennpunkt(at)eilvese.de

Regionalkoordinator*in gesucht

Der BUND sucht ein*e Regionalbetreuer*in für die Region Nordostniedersachsen, der/die die BUND-Gruppen in Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Harburg und Lüneburg in ihrem Engagement unterstützt. Zu den Aufgaben gehören die Organisation von Treffen und Fortbildungen, Öffentlichkeitsarbeit und die Begleitung kreisgruppenübergreifender Aktionen. Die Tätigkeit umfasst 10 Wochenstunden auf der Basis eines Minijobs.

Jetzt bewerben!

BUND Regionalverband Elbe-Heide
elisabeth.bischoff@bund.net



Mitmachen

Zeit für die Gehölzpflege

 (Christian Riedl / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)

Noch bis zum 1. März dürfen in Niedersachsen Gehölze geschnitten werden.

Eine regelmäßige Pflege von Sträuchern und Bäumen ist wichtig, um wild lebenden Tieren in unserem Garten Lebensraum und Nistplätze zu bieten. Wer nicht selbst zur Schere greifen mag, sollte den Schnitt geschulten Personen überlassen.

Bei Sträuchern sind Pflanzenart und Altersstruktur zu berücksichtigen. Beim Aufbauschnitt wird dem Strauch eine gleichmäßige, runde Wuchsform gegeben. Überschüssige Triebe wie Wasserschosse und Konkurrenztriebe werden entfernt. Sind die Gehölze zu dicht geworden, sind Stockschnitte möglich. Die Sträucher werden knapp über dem Boden abgeschnitten und können von unten wieder ausschlagen. Diese radikale Maßnahme sollte jedoch vorsichtig eingesetzt werden, denn nicht alle Sträucher vertragen sie. Berberitze, Wildrose, Schwarzdorn oder Linguster eignen sich dafür. 

Auch robuste Wildsträucher wie Weiß- und Schwarzdorn, Heckenrose oder Kornelkirsche sollten von Zeit zu Zeit von toten Ästen befreit und damit vor Krankheiten geschützt werden. Hier hilft der Verjüngungsschnitt. Er eignet sich für alle langsam wachsenden Sträucher. Hierbei werden die Seitentriebe weit zurückgeschnitten, so dass die kräftigen Äste eine gerüstbildende Funktion einnehmen können.


Protest für die Verkehrswende

Anlässlich der Gerichtsverhandlung zur Klage des BUND Niedersachsen gegen den Bau der Autobahn A20 fordern wir die Politik zur Verkehrswende auf.

Unterstützen Sie unseren Protest gegen klimaschädliche und unnötige Autobahn-Mammutprojekte! Zusammen mit anderen Umweltverbänden rufen wir am Verhandlungstermin im Februar oder Mai zu einer Kunstaktion in Leipzig auf und setzen damit ein sichtbares, aber kontaktfreies Zeichen für eine Verkehrswende und mehr Klimaschutz.

Machen Sie jetzt mit!

Gestalten Sie ein Banner oder Plakat und senden Sie dieses per Post nach Leipzig. Alle Botschaften werden am Tag der Verhandlung vor dem Gerichtsgebäude ausgelegt, so dass eine riesige Protestfläche entsteht.

Mehr Infos:
www.bund-niedersachsen.de/a20-in-leibzig


Termine

26.02., 9 - 15 Uhr: Pflegeeinsatz im Moor
Diepholzer Moorniederung, Wagenfeld

25.-26.3.: BUND-Kreisgruppentreffen
digital oder in Präsenz

Mehr Infos und weitere Termine:

www.bund-niedersachsen.de/termine



IMPRESSUM

Herausgeber:

BUND Landesverband Niedersachsen e.V., Goebenstraße 3a, 30161 Hannover, Tel.: (0511) 965 69 - 0, Fax: (0511) 66 25 36, bund.nds(at)bund.net, www.bund-niedersachsen.de

Redaktion:

Dr. Tonja Mannstedt (tm)
Tel.: (0511) 965 69 31, Redaktion(at)nds.bund.net

Die nächste Ausgabe erscheint Mitte Mai 2022.

Der BUND Niedersachsen benötigt für seine Arbeit über die Mitgliedsbeiträge hinaus Ihre Unterstützung. Bitte überweisen Sie Ihre Spende auf das Konto der Bank für Sozialwirtschaft

DE59 3702 0500 0008 4984 04
BIC: BFSWDE33XXX

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