BUND Landesverband Niedersachsen

BUNDmagazin

Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift des BUND. Der Landesverband veröffentlicht regelmäßig eine Regionalbeilage.

BUNDmagazin 3/2018



Seltene Wasserparadiese: Naturnahe Flüsse und Seen kann man heute noch in der Elbtalaue entdecken. Eine neue App macht dieses Naturerlebnis jetzt noch informativer. Foto: Dieter Damschen Seltene Wasserparadiese: Naturnahe Flüsse und Seen kann man heute noch in der Elbtalaue entdecken. Eine neue App macht dieses Naturerlebnis jetzt noch informativer. Foto: Dieter Damschen

RETTE UNSER WASSER!

Von allem zu viel: Pestizide, Keime, Müll. Flüssen und Seen in Niedersachsen geht es schlecht. Wann kommt endlich Hilfe?
 

Editorial:

LIEBE FREUND*INNEN DER ERDE,

Wasser - Quelle des Lebens, wer sehnt sich nicht nach kühlem Nass in diesem Jahrhundertsommer? Doch leider: Es steht sehr schlecht um unsere Gewässer in Niedersachsen. Erschreckende 98 % der Fließgewässer sind in mäßigem bis schlechtem Zustand, fast die Hälfte der Grundwasserkörper überschreitet die Nitratgrenzwerte. Begradigung und Ausbau von Bächen und Flüssen, vor allem aber Nährstoffeinträge aus landwirtschaftlichen Flächen sind die Hauptverursacher, Blaualgenblüten in Badegewässern ein Alarmzeichen. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie forderte bereits bis 2015 einen guten Zustand aller Gewässer, die Frist wurde auf 2027 verschoben. Doch davon sind wir heute noch meilenweit entfernt.

Mit unserer Kampagne „Rettet unser Wasser“ fordern wir die Landesregierung auf, längst überfällige Sanierungsmaßnahmen endlich umzusetzen. Für ausreichend breite Gewässerrandstreifen, eine naturnahe Umgestaltung unserer Bäche und Flüsse und einen konsequenten Umbau der Landwirtschaft müssen mehrere Millionen Euro in die Hand genommen werden. Die Landesregierung hätte gut daran getan, die VW-Milliarde für diese längst überfällige Aufgabe einzusetzen. Vertragsstrafen für die Nichteinhaltung der Wasserrahmenrichtlinie können richtig teuer werden.

Susanne Gerstner

Susanne Gerstner
Landesgeschäftsführerin



Meeresschutz - Inseln ohne Plastikmüll

Bei Sammelaktionen wie dieser auf Spiekeroog lernen Kinder, dass Plastikmüll am Strand nicht nur beim Baden stört, sondern für Tiere im Meer tödlich sein kann. Foto: BUND Bei Sammelaktionen wie dieser auf Spiekeroog lernen Kinder, dass Plastikmüll am Strand nicht nur beim Baden stört, sondern für Tiere im Meer tödlich sein kann. Foto: BUND

Massenweise Plastik schwimmt in unseren Meeren. Mit dem Projekt „Plastikfreie Küste“ bietet der BUND Lösungen für weniger Plastik im Alltag.

Das Problem ist gigantisch. 150 Millionen Tonnen Plastik schwimmen weltweit in den Meeren, bis 2025 könnten es 250 Millionen werden - das entspräche etwa einem Drittel des Gewichts aller Fische. Auch in der deutschen Bucht sind die massiven Folgen für die Umwelt unübersehbar: Durchschnittlich 11 Kilogramm Müll findet man pro Quadratkilometer Meeresboden. Ein Drittel der Mülleinträge stammen laut Umweltbundesamt aus Fischerei und Schifffahrt, ein weiteres Drittel von Freizeit- und Tourismusaktivitäten, der Rest gelangt auf ungeklärtem Weg ins Meer.

PLASTIKFREI AN DER KÜSTE
Die Gefahr für das Ökosystem Meer wurde längst erkannt: Im März 2016 haben Küstenländer und Bund einen Runden Tisch Meeresmüll eingerichtet, um den Abfall in der Nordsee innerhalb kurzer Zeit zu verringern. Konkrete Schutzmaßnahmen sind jedoch nicht in Sicht. „Auch die Strandmüllfunde in der Nordsee nehmen bisher nicht ab“, stellt Nadja Ziebarth vom BUND-Meeresschutzbüro fest. „Schnelles Handeln ist jetzt wichtig, wenn Deutschland die Tiere in der Nordsee vor dem tödlichen Meeresmüll schützen möchte.“

Mit seinem neuen Projekt „Plastikfreie Küste“ geht der BUND direkt auf die Gemeinden zu, die an der niedersächsischen Nordseeküste liegen. Das Ziel lautet: Den Verbrauch an Plastikmüll vor Ort zu reduzieren, um den Eintrag in die Nordsee zu verhindern. Der BUND unterstützt dafür ausgewählte Inselkommunen,  Mehrweg-Möglichkeiten für Unterwegs-Verpackungen einzuführen und ein Label für plastikbewusste Ferienunterkünfte ins Leben zu rufen. Das fängt beim Coffee-to-go-Becher und Take-away-Verpackungen in der Strandgastronomie an und reicht bis zu Angeboten eines verpackungsfreien Einkaufens. „Mit dem Projekt sprechen wir nicht nur die Kommunen an, sondern gleichermaßen den Einzelhandel, die Gastronomie, die Tourismusbranche und die Verbraucher*innen“, sagt Dr. Dorothea Seeger, die das Projekt für den BUND umsetzt. „Jeder muss seinen Beitrag zur Müllreduktion leisten, damit das Meer sauberer wird."

finden sich derzeit durchschnittlich auf 1 km3 Meeresboden in der deutschen Bucht.

HIER BEGINNT DER WANDEL
Neben der Beratung und Vernetzung lokaler Akteure wird im Projekt die Öffentlichkeit über die Auswirkungen von Plastikmüll und über Alternativen im Alltag informiert. Das Projekt sieht in den kommenden drei Jahren zahlreiche Mitmachaktionen und Umweltbildungsangebote für Kinder und Jugendliche zusammen mit BUND-Gruppen und den Nationalparkhäusern in BUND-Trägerschaft auf Spiekeroog, Juist und Norderney vor. So werden nicht
nur Anwohner*innen, sondern auch Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet erreicht, die das Problembewusstsein über die beliebte Urlaubsregion hinaus in die Breite streuen. „Wir erhoffen uns davon, dass Verbraucher*innen langfristig
seltener Plastikprodukte nachfragen und Plastikverbrauch und Meeresmüll dadurch sinken“, so Seeger. „So beginnt auf den Inseln im Norden vielleicht der Wandel, den es zur Rettung der Meere braucht!“ 



TOUR DE MEERESMÜLL

Herzensprojekt: Kea Hinsch (links) setzt sich für saubere Strände und Meere ein und klärt auf – wie am 3. Juli in Stade. Foto: BUND Herzensprojekt: Kea Hinsch (links) setzt sich für saubere Strände und Meere ein und klärt auf – wie am 3. Juli in Stade. Foto: BUND

1000 Kilometer Meere tourte Kea Hinsch für saubere Meere mit dem Fahrrad entlang der Ost- und Nordseeküste. 10 Tage lang war die Bundesfreiwillige vom BUND-Meeresschutzbüro auch in Niedersachsen unterwegs. Ein Reisebericht, gespickt mit Notizen aus ihrem Blog.

Jeden Tag gelangen weltweit tausende Tonnen Müll in die Meere. Um sich diesem Thema aktiv zu stellen, rief Kea Hinsch Interessierte auf, sie beim Müllsammeln und anderen Aktionen zu unterstützen. Ihre Tour führte sie über Stade und Cuxhaven, bevor die Reise am 10. Juli in Bremen endete. Begleitet vom BUND-Landesvorsitzenden Heiner Baumgarten trifft die 19-jährige Anfang Juli in Stade ein. Am 3. Juli informiert sie mit BUND-Aktiven in der Innenstadt über Mikroplastik in Kosmetika.
 
Die Leinen sind gespannt: Einwegplastik flattert über unserem Stand und zieht die Blicke auf sich. Daneben ist die Mikroplastikpallette aufgestellt oder wie ich gerne sage: Der ganz normale Rossmann-Einkauf. So einige Passant*innen liefen doch leicht panisch auf ihr Shampoo zu und fragten, was das Problem damit sei. Mikroplastik ist in so ziemlich allen Körperpflegeprodukten.

Es folgen Vorträge und weitere Infostände zu Plastikmüll im Meer und Mikroplastik in Textilien und Kosmetika in Hechthausen, unterstützt durch Eleonore Lemke vom BUND Cuxhaven.

Eleonore und ich schnacken mit Menschen auf dem Cadenberger Markt und versuchen, ihnen die einzelnen Plastiktüten für das Gemüse aus dem Köpfchen zu reden. Hat auch geklappt!

Am 6. Juli trifft Kea in Cuxhaven ein. Ein Meeresmüll-Quiz in Kooperation mit dem Blauen Klassenzimmer, ein außerschulischer Lernort am Weltnaturerbe Wattenmeer, sorgt hier für Spaß und Information für Kinder und Erwachsene.

Wie lange wird eine Plastiktüte durchschnittlich genutzt? Ca. 25 Minuten. Das ist nix. Jede Minute landet ne LKW-Ladung Müll im Meer. Mit dem bis heute produzierten Plastik könnte man die Erde 6-mal in Folie einwickeln. So viele unvorstellbare Fakten.

MEHR ZUM THEMA UND ZU KEAS BLOG:
www.bund.net/meeresmuell



Aktuelles

TORFHAUS WIRD ERWEITERT

Rund 120.000 Besucher besuchen das Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus Jahr für Jahr. Nun wird das beliebte Infozentrum mit Blick auf den Brocken ausgebaut.

Das niedersächsische Umweltministerium hat die Bewilligung am 25. Mai überreicht. Die Ausstellungsfläche wird von derzeit 210 m2 auf 500 m2 mehr als verdoppelt, Inklusion dabei stärker berücksichtigt. Im Zentrum der Ausstellung stehen die Einzigartigkeit und Schutzwürdigkeit des Harzes. Dafür werden die bereits vorhandenen Themen überarbeitet und neue integriert.
TorfHaus wird federführend vom BUND Niedersachsen betrieben.


NEUE GÄRTEN

Die historischen Gärten von Stift Fischbeck im Weserbergland und Villa Klee in Ahlden sind neue Partner im BUND-Projekt „Schatztruhe kulturhistorische Obstgärten“.
In beiden Gärten gibt es Streuobstbestände, die nun eine verbesserte Pflege durch gezielte Schnittmaßnahmen sowie Artenschutzmaßnahmen erhalten. Insgesamt nehmen jetzt sechs historische Gärten am Projekt teil. Interessierte können die Gärten durch Schnittkurse und Exkursionen kennenlernen oder ehrenamtlich pflegen.

MEHR ZUM THEMA
www.bund-niedersachsen.de/schatztruhe_obstgarten 


APFEL- UND ERNTE- FESTE

Lernen Sie die Streuobst-Projekte des BUND kennen!

16.9.2018, 10 - 17 Uhr
Walderlebnis Ehrhorn in 29640 Schneverdingen

30.9.2018, 11 - 17 Uhr
Gut Adolphshof in 31275 Lehrte

13.10.2018, ab 11 Uhr
Breidings Garten in 29614 Soltau


Anstatt Großstallbauten fordert der BUND eine bodengebundene und artgerechte Tierhaltung. Foto: BUND Anstatt Großstallbauten fordert der BUND eine bodengebundene und artgerechte Tierhaltung. Foto: BUND

SCHÖNGERECHNET

Im Juli hat der BUND Niedersachsen Klage gegen den Landkreis Rotenburg eingereicht, der zwei Hähnchenmastanlagen in Zeven genehmigt hatte.

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hatte dem Landkreis zuvor bescheinigt, dass der Landwirt das Futter für den beantragten Tierstall überwiegend selbst produzieren kann. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass er seinen Stall im Außenbereich bauen darf. Der BUND hält die Futtermittelberechnung der Landwirtschaftskammer für rechtlich unzulässig: Es wurde Silomais als Futter angesetzt und Grünland als geeignete Fläche für die Erzeugung von Hähnchenfutter akzeptiert. So ist es für Landwirte ein Leichtes, auf dem Papier die erforderlichen Futterwerte zu erreichen. „Hähnchen in Mastanlagen bekommen jedoch weder Silomais noch Gras zu fressen. Und Zeven ist kein Einzelfall. In Niedersachsen wurden und werden auf dieser Basis möglicherweise Hunderte von Ställen im Außenbereich unrechtmäßig genehmigt“, sagt BUND-Landesvorsitzender Heiner Baumgarten. Da die Berechnung der Futtergrundlagen in den Bundesländern nicht einheitlich geregelt ist, kommt der Klage eine grundsätzliche Bedeutung zu.



Aktiv

Interessierte lernen beim BUND, den Zustand der Gewässer zu messen und anhand von Tierbeobachtungen zu beurteilen. Foto: BUND / M. Schrutek Interessierte lernen beim BUND, den Zustand der Gewässer zu messen und anhand von Tierbeobachtungen zu beurteilen. Foto: BUND / M. Schrutek

AKTION WASSER

Mit der BUND-Mitmachaktion können sich Aktive in der Region Weser-Elbe für den Schutz von Gewässern und Grundwasser einsetzen.
Nur 2 % der niedersächsischen Gewässer befinden sich in einem guten ökologischen Zustand, der große Rest verfehlt dieses Ziel der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.
Das ist amtlich. Leider bestätigten dies auch die ersten Untersuchungen im Rahmen des neuen Projektes „Aktion Wasser – für lebendige Gewässer und sauberes Grundwasser“ der BUND-Gruppen Cuxhaven, Osterholz, Unterweser und Wesermarsch.
Aktive fanden in der Region Weser-Elbe die knapp 20 untersuchten Gewässer mit wenigen Ausnahmen in einem mäßig bis kritischen oder gar schlechten Zustand vor.
Auch bei der Analyse von Brunnenwasser zeigte sich, dass ein gutes Viertel der 23 untersuchten Wasserproben den Nitrat-Grenzwert von 50 mg/l für Trinkwasser erreichte oder überschritt. Aber wen wundert ́s? Jährlich werden allein in Niedersachsen aus Wirtschaftsdünger und Gärresten rund 70.000 Tonnen Stickstoff und 30.000 Tonnen Phosphat zu viel auf Äcker und Grünland ausgebracht. Überschüsse landen oft in Flüssen und im Grundwasser. Schließen Sie sich deshalb der „Aktion Wasser“ an und helfen Sie mit, unsere Flüsse und Seen sowie unser Grundwasser zu retten!

Bernd Quellmalz
BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe

ALLE TERMINE ZUR AKTION
www.bund-weser-elbe.de/aktionwasser


Emsagentin bei der Auswertung der Wasserprobe. Foto: BUND Emsagentin bei der Auswertung der Wasserprobe. Foto: BUND

EMSAGENTEN SIND UNTERWEGS

Über 250 Wasserproben haben Emsagent*innen in der Emsregion an Fließgewässern und Seen genommen.

Rund 110 Bürger*innen sind seit März ehrenamtlich im Einsatz, um die Nitratbelastung der Flüsse und Bäche zu erfassen. Bis zu 55 mg/l Nitrat fanden die Agenten im Oberflächenwasser – ein Fünffaches des Wertes, der laut EU-Wasserrahmenrichtlinie für Gewässer in einem guten ökologischen Zustand maximal erlaubt ist. Die Mitmachaktion von BUND, Nabu und WWF läuft noch bis Mitte 2019. Sie ist Teil des Projektes „Zukunftsperspektive Ems“, das für die Akzeptanz der geplanten Naturschutzmaßnahmen an der Ems wirbt.

WEITERE INFORMATIONEN
www.emsagenten.de


TORFFREI AUF DEM FRIEDHOF

In Oldenburg wird Bürger*innen auf den beiden städtischen Friedhöfen in Ofenerdiek und Bümmerstede seit Mitte Juni kostenlos Kompost angeboten.

Der Kompost wird vor Ort aus Grünabfällen der Oldenburger Gärten und Grünflächen hergestellt. Den Anstoß zu der Initiative gab die BUND-Kampagne „TorfFreiLeben“: Mit diesem Pilotprojekt möchten der BUND Stadt Oldenburg und der Abfallwirtschaftsbetrieb torffreie Alternativen bekannter machen und den Einsatz von Torferden in der Grabpflege verringern.



FÜR NATUR UND KLIMA - AM SCHEIDEWEG

Foto: BUND

Der BUND klagt gegen die A 20 und die A 39, weil diese Mammutprojekte klimaschädlich, naturzerstörend und überflüssig sind.

In Niedersachsen werden zeitgleich zwei große Autobahnprojekte  vorangetrieben: die Küstenautobahn A20 zwischen Elbe und Westerstede im Ammerland und die A39 zwischen Wolfsburg und Lüneburg. Der umwelt- und klimaschädlichste Verkehrsträger wird damit weiter ausgebaut – auch ungeachtet seiner Folgen für die Zerstörung wertvoller unzerschnittener Landschaften mit zahlreichen nationalen und europäischen Schutzgebieten.

Besonders ärgerlich ist, dass beide Bauprojekte besonders schlechte Kosten-Nutzen-Verhältnisse vorweisen. Sogar das Bundesverkehrsministerium geht davon aus, dass die Strecken nicht ausgelastet sein werden. Wozu also das Ganze? Der BUND hat immer wieder Alternativen zum Autobahnbau vorgeschlagen: Beseitigung von Engpässen im Schienennetz, Ertüchtigung von Bundesstraßen, Stärkung der vorhandenen Fährverbindung über die Elbe.

EIN ZEICHEN SETZEN

Beide Autobahnen sollen in sieben Teilabschnitten geplant und gebaut werden. Begonnen wird bei beiden Autobahnen mit solchen Abschnitten, die für den Naturschutz die im Vergleich geringeren Probleme bereiten, um scheibchenweise das Gesamtprojekt auch bei Klagen durch die Naturschutzverbände durchzusetzen.

Der BUND Niedersachsen hat sich entschieden, bereits Klage gegen die Planfeststellungsbeschlüsse der ersten Abschnitte beider Autobahnen beim Bundesverwaltungsgericht zu führen. Unterstützung erfahren wir dabei durch den Nabu und örtliche Bürgerinitiativen. Es ist wichtig, jetzt deutliche Signale zu setzen, dass wir die Fortsetzung der überholten Verkehrspolitik ablehnen und eine umweltfreundliche Neuausrichtung einfordern. Klimaziele und Energiewende sind nur zu erreichen, wenn der Straßenverkehr reduziert anstatt ausgebaut wird.

Doch Klagen führen allein reicht nicht – das haben uns leider die vergangenen Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht gezeigt. Wir müssen verstärkt die Bevölkerung für unsere Positionen gewinnen. Die neuen Autobahnen zerstören nicht nur wertvolle Naturoasen und Rückzugsgebiete seltener heimischer Tiere und Pflanzen, sie führen auch unweigerlich zu mehr Verkehr. Das heizt das Klima weiter an und verhindert Investitionen in umweltfreundlichere Verkehrsträger wie Bahn und Schiff. In den betroffenen Regionen erfährt der BUND eine große Unterstützung und Resonanz, die Erwartungen an uns sind hoch. Wir wollen deshalb als Verband unserer Aufgabe und Verpflichtung nachkommen und mit diesen Klagen gemeinsam mit den Betroffenen gegen unsinnige Verkehrsprojekte streiten und uns für den Klimaschutz und eine Verkehrswende einsetzen.

Heiner Baumgarten
Landesvorsitzender



BUNDjugend - SELBERMACHEN STATT KAUFEN!

Ökologisch und hautfreundlich: selbstgefertigte Badekugeln mit Blütenblättern und ätherischen Ölen. Foto: BUNDjugend Ökologisch und hautfreundlich: selbstgefertigte Badekugeln mit Blütenblättern und ätherischen Ölen. Foto: BUNDjugend

Vom 22.-24. Juni haben wir uns in der gemütlichen Eine-Welt-Werkstatt in Barnstorf ein Wochenende lang auf unsere Kreativität und die Schöpfungskraft unserer eigenen Hände besonnen. Aus Kronkorken sind Magnetwände und Ohrringe entstanden, aus Dosen haben wir Stifteboxen geformt, Weinkorken wurden zu Pinnwänden. Aus alten Textilien lassen sich noch schöne Teppiche häkeln. Plakate, einseitig bedrucktes Papier und alte Landkarten wurden zu Briefumschlägen und Notizheften. Den Kleber dafür haben wir ebenfalls selbst gekocht. Aus Stärke und Wasser.

Auch Körperpflegeprodukte haben wir selbst hergestellt: Badekugeln mit Malve
und Ringelblumen, Meersalz-Limetten-Peeling, Trockenshampoo und vieles mehr. Natürlich ausschließlich aus einfachen, natürlichen Zutaten. Ein Wochenende mit vielen guten Ideen für ein nachhaltigeres Leben.

FOTOSTRECKE
Bilder der Aktion unter: www.bundjugend-niedersachsen.de


HERBSTSPEKTAKEL

Ein Jugend-Mitmach-Kongress zum Thema "Lebenswerte Städte"
28.-30.9.2018
Freie Waldorfschule, Hildesheim

AKTIVENWOCHEN-ENDE

mit Landesjugendversammlung
16.-18.11.2018
Ökologisches Zentrum, Verden

INFOS und ANMELDEN
www.bundjugend-niedersachsen.de


"STADT, LAND IM FLUSS!"

Die BUNDjugend Niedersachsen hat im Mai ein neues, niedersachsenweites Projekt gestartet: Bei „Stadt, Land im Fluss!“ können Jugendliche über drei Jahre hinweg städtische und ländliche Räume mit eigenen Aktionen und Projekten mitgestalten. „Junge Menschen erhalten hier die Möglichkeit, ihre Visionen einer zukunftsfähigen und gerechten Gesellschaft einzubringen und vor Ort konkret umzusetzen“, erklärt Projektkoordinatorin Stephanie Lipps, genannt Stoeps, das von Aktion Mensch geförderte Projekt. Es findet in den drei Modellregionen „Oldenburg und Friesland“, „Hannover und Umland“ sowie „Göttingen und Südniedersachsen“ statt.

FÜR WEITERE INFOS SCHREIBT AN:
stoeps(at)bundjugend-niedersachsen.de



Mitmachen

Foto: Oliver Gerhard

MIT DEM DRAHTESEL IN DIE AUE

Mit der neuen Auentour-App können Sie kostenfrei die Elbe-Aland-Niederung entdecken.
Das BUND-Auenzentrum auf Burg Lenzen hat gemeinsam mit engagierten Anwohner*innen im Projekt „Lebendige Auen für die Elbe“ eine App für die Elbe-Aland-Niederung im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe entwickelt – kostenfrei im Apple- und Google Play-Store erhältlich.

Damit verwandelt sich Ihr Tablet oder Smartphone in einen digitalen Reiseführer, der an 17 Stationen entlang einer Rundroute von 26 Kilometern über diese einzigartige Flusslandschaft mit ihrer besonderen Kulturgeschichte und verschiedenen Auenlebensräumen informiert. Naturbeobachtung an der Hohen Garbe, Hochwassermanagement in der Elbe-Niederung, Zeitzeugen am Grünen Band – all dies vermittelt die App mit Karten, Filmen, Audioaufnahmen, Fotos und kniffligen Rätseln.

MEHR ZUM THEMA
www.bund.net/auentour 


KÜHE GEHÖREN AUF DIE WEIDE!

Tiere, die im Grünen grasen, sieht man auf jeder Milchverpackung.
Auf niedersächsischen Weiden wird dieser Anblick immer seltener. Weidehaltung ist nicht nur aus Tierschutzgründen wichtig, viele Grünlandtypen können nur mit Hilfe von Rindern oder Schafen erhalten werden. Eine Weideprämie würde die Zukunft dieser Viehhalter und Schäfer sichern helfen. Fordern Sie mit uns Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast auf, Landwirte finanziell zu unterstützen, die ihre Tiere auf die Weide lassen.

JETZT UNTERSCHREIBEN:
www.bund-niedersachsen.de/weidepraemie


SCHATZTRUHE OBSTGARTEN

Noch bis zum 31. August können Natur- und Fotointeressierte am Fotowettbewerb „Schatztruhe Obstgarten“ teilnehmen.
Gesucht werden stimmungsvolle Bilder, die die Natur historischer Obstgärten und die Kulturgeschichte dieser besonderen OrteSzene setzen. Der BUND bietet tolle Preise rund um das Thema Reisen sowie kostenlose Fotoexkursionen an.

JETZT MITMACHEN
www.bund-niedersachsen.de/fotowettbewerb


TERMINE

  • Do. 23.8. ab 17 Uhr
    Wildbienen auf dem Parkfriedhof Junker-
    berg – Exkursion
    Parkfriedhof Junkerberg, Heinrich-A.-Zachariä-
    Bogen 12, 37077 Göttingen
    Anmeldung unter: jakob.klucken(at)nds.bund.net
  • Sa. 25.8. ab 8.30 Uhr 
    Schatztruhe Obstgarten - Fotoexkursion
    In Breidings Garten, Breidingsgarten 5,
    29614 Soltau
    Anmeldung unter: streuobstwiesen(at)nds.bund.net  oder Tel. (0511) 965 69 – 32


Redaktion:
Dr. Tonja Mannstedt (tm), BUND Niedersachsen e.V.
Die nächste Ausgabe erscheint Mitte November 2018.


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DE59 3702 0500 0008 4984 04
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