BUNDmagazin

Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift des BUND. Der Landesverband veröffentlicht regelmäßig eine Regionalbeilage.

BUNDmagazin 2/2025

Mehr Tempo bei Auen- und Gewässerschutz

Foto einer Flutrinne als Beispiel für eine naturnahe Aue. Foto: UIH / Schackers Naturnahe Auen - ihr Schutz ist Klimaschutz  (UIH / Schackers)

Naturnahe Gewässer, artenreiche Auen: Um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen, brauchen wir intakte Ökosysteme - und entschlossenes, politisches Handeln.

Inhalt

Cover des BUNDmagazins 2/2025 mit Editorial und Inhaltsangabe

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BUNDmagazin - gesamt zum Download



Editorial:

LIEBE FREUND*INNEN DER ERDE

der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung liegt vor – zentrale Zukunftsfragen lässt er offen. Dabei ist die kommende Legislatur entscheidend, um das ungebremste Artensterben zu stoppen, wirksamen Klimaschutz voranzutreiben und den Ressourcenverbrauch zu senken. Doch der Koalitionsvertrag von SPD und CDU bleibt weit hinter diesen Herausforderungen zurück.

Statt einer progressiven Wende in der Klima- und Energiepolitik setzt die Koalition auf Scheinlösungen wie CO2-Abscheidung und -lagerung. Der Ausbau fossiler Gaskraftwerke und die Abschaffung des Gebäudeenergiegesetzes zementieren derweil eine fossile Zukunft. Auch im Verkehrsbereich hält man am veralteten Bundesverkehrswegeplan fest – neue Autobahnen statt konsequente Mobilitätswende. Unter dem Vorwand von Bürokratieabbau drohen Umweltstandards, Klagerechte und Transparenz unter die Räder zu geraten. Lichtblicke gibt es trotzdem: Das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz und der Moorschutz sollen verstetigt, die Lebensraumvielfalt in der Agrarlandschaft gestärkt und der Ökolandbau ausgebaut werden.

Ein starker BUND ist wichtiger denn je, um Fehlentwicklungen zu verhindern und positive Ansätze zu verstärken. Wichtig ist: Die Mittel aus Klima- und Transformationsfonds sowie dem Sondervermögen müssen für echte Klimaschutzmaßnahmen eingesetzt werden. Deshalb erwarten wir von der niedersächsischen Landesregierung, entschieden für den Klima-, Umwelt- und Naturschutz einzutreten – und ihren Einfluss in Berlin wirkungsvoll geltend zu machen.



Susanne Gerstner
Landesvorsitzende



Gewässer und Auen - Die wahren Klimaschützer

Foto einer intakten Aue bei Taubenborn bei Höxter. Foto: Mathias Lohr Intakte Auen bewahren Artenvielfalt und bieten natürlichen Hochwasserschutz  (Mathas Lohr)

Flüsse sind die Lebensadern unserer Landschaft, Auen sind Oasen der Artenvielfalt und wichtige Helfer in der Klimakrise. Sie zu schützen, sollte uns allen ein zentrales Anliegen sein.

Der Eisvogel blitzt am Uferrand auf, im dichten Schilf zwitschert und summt es munter, in den Flachwasserbereichen schwimmen Kaulquappen kreuz und quer. Jetzt im Frühjahr verwandeln sich die angrenzenden Wiesen in ein Farbenmeer. Auen sind faszinierende Lebensräume, die durch ihre Vielfalt und Dynamik bestechen. Durch regelmäßige Hoch- und Niedrigwasser entsteht ein einzigartiges Ökosystem.

Wir sind der Flussretter-Verband!

Seit Jahrzehnten setzt sich der BUND in Niedersachsen für den Schutz von Gewässern und ihren Auen ein. In aufwändigen Förderprojekten renaturieren wir diese Lebensräume. In öffentlichkeitswirksamen Kampagnen weisen wir auf Missstände hin und fordern Verantwortliche zum Umlenken auf. Auch vor Klagen – wie gegen die Versalzung der Weser – schrecken wir nicht zurück. Mit seinen Projekten an der Elbe hat der BUND bereits einen wesentlichen Beitrag zum Auenschutz in Deutschland beigetragen. Gleiches soll an der Oberweser gelingen, wo ebenfalls ein Auenverbund entstehen soll (siehe Beitrag unten). Unsere Ökologischen Stationen haben die Aufgabe, Gewässer naturnah zu gestalten und dafür geeignete Maßnahmen umzusetzen. Auch unsere BUND-Gruppen haben eindrucksvoll vielerorts in Niedersachsen Bäche und Tümpel als Lebensraum für seltene und bedrohte Arten wiederhergestellt. Einst begradigte Fließgewässer mäandern nun wieder frei durch frühere Flussbetten, eine vielfältige Ufervegetation lockt seltene Libellen und Amphibien an. Stets auch zur Freude der Menschen in der Region, die hier nun attraktive Orte für den Naturgenuss vorfinden.

Besonders herausfordernd ist die ökologische Sanierung der Ems. Erst vor wenigen Wochen wurde das 10-jährige Bestehen des „Masterplan Ems 2050“ gefeiert, der eine Revitalisierung des Flusses mit konkreten Maßnahmen erreichen soll. Der BUND hat sich von Beginn an konstruktiv, aber auch kritisch eingebracht. Erste konkrete Verbesserungen wie der Tidepolder bei Coldemüntje sind bereits sichtbar. Angesichts der oft sehr unterschiedlichen Interessen von Naturschutz, Wirtschaft, Landwirtschaft und Schifffahrt bleibt der Masterplan Ems eine Herausforderung.

Mehr Tempo bitte

Die Bilanz der Politik bleibt bislang ernüchternd: In Niedersachsen weisen nur 3 Prozent der Gewässer einen guten ökologischen Zustand auf. Das Land bleibt damit weiterhin deutsches Schlusslicht. Der Auenreport zeichnet ein ähnlich dramatisches Bild. Warum hängt Niedersachsen in der Umsetzung seiner gesetzlichen Pflichten so hinterher? Unklare Zuständigkeiten, fehlende Flächenverfügbarkeit und ein Mangel an personellen und finanziellen Ressourcen spielen hier eine wesentliche Rolle. Der Rückbau von Deichen, der Wiederanschluss von Altarmen und der oft erforderliche Flächenkauf – all dies kostet viel Geld. Förderprogramme wie das Blaue Band Deutschland werden dem hohen Bedarf nicht gerecht. Der BUND appelliert daher an die Politik, bestehende Hürden abzubauen und dringend mehr Mittel für den Gewässerschutz freizuschaufeln. 

Es fehlt aber auch an Taten. Im so genannten „Masterplan Wasser“, den das Land in 2024 gestartet ist, werden die vielfältigen Problemfelder zwar adressiert und mit Expert*innen, auch aus dem BUND, diskutiert. Damit ist aber noch kein Flusskilometer renaturiert, kein Hektar in Niedersachsen zu mehr Wasserrückhalt befähigt worden. Auch legt das Land bis heute seinen Fokus vor allem auf den technischen Hochwasserschutz. Dieser kann jedoch nicht die Folgen einer verfehlten Gewässerpolitik lösen. Das Problem selbst behebt man erst, wenn man Flüssen und Auen endlich mehr Raum gibt. Gerade angesichts der sich weiter zuspitzenden Klimakrise sind naturnahe Flüsse und Auen die beste Investition in die Zukunft!



Dr. Tonja Mannstedt
Landesgeschäftsführerin

Mehr Auen an der Oberweser!

Die Oberweser bezeichnet den Flussabschnitt zwischen Hannoversch Münden und Minden. Sie schlängelt sich zwischen sanften Hügeln Richtung Norden und durchfließt drei Bundesländer: Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Landschaft hat viel zu bieten, doch Naturnähe weist der Fluss kaum mehr auf. Trotz der schwindenden Bedeutung als Wasserstraße für den Güterverkehr ist die Oberweser ein für die Schifffahrt ausgebauter Fluss mit festgelegtem Ufer, ihre Auenbereiche sind überwiegend stark verändert. Dies zu ändern, ist dem BUND und zahlreichen Partnern entlang der Oberweser ein zentrales Anliegen. Mit der im April erfolgreich abgeschlossenen Voruntersuchung zum Blauen Band Oberweser sind wir diesem Ziel einen wichtigen Schritt nähergekommen.

Der BUND hat in den vergangenen 2 Jahren untersucht, wo auf der 205 Kilometer langen Strecke die großen Potenziale bestehen, um an der Oberweser wieder artenreiche Ufer- und Auenbereiche zu entwickeln. Dafür wurden über 1.000 Maßnahmen aus der Region ausgewertet. Besonders interessant waren dabei Mündungsbereiche von Zuflüssen, ehemalige Altarme und Flutrinnen. Identifiziert wurden 28 Schwerpunkträume, in denen Maßnahmen besonders sinnvoll sind. Wichtig waren dabei beispielsweise Überflutungsdynamik, Flächeneigentum und -nutzung sowie bestehende Schutzgebiete. Für 4 der Räume wurden die Maßnahmen so konkretisiert, dass sie in dem anschließenden Hauptvorhaben direkt umgesetzt werden können.

Die Ergebnisse der Untersuchung dienen nun allen Akteuren in der Region als Planungsgrundlage. Diese Akteure an einen Tisch und gemeinsame Maßnahmen auf den Weg zu bringen, war ebenso Ziel des Projektes. Auf Regionalkonferenzen und in Arbeitsgruppen haben Kommunen, Bundes- und Landesbehörden, Naturschutz-, Fischerei-, Sport- und Tourismusvereine eng zusammengearbeitet. Diesen Kooperationsgedanken wird der BUND auch zukünftig vorantreiben.

Mehr zum Thema

In der Broschüre zum Projekt erfahren Sie mehr über die Potenziale der Auenlandschaften an der Oberweser.
www.bund-niedersachsen.de/blaues-band-oberweser-broschuere



Aktuelles

Umweltverbände warnen vor Kabeltrassen im Wattenmeer

Protest gegen Kabeltrassen im Wattenmeer. Foto: BUND

Aus Sorge um die dramatischen Auswirkungen des derzeit geplanten Ausbaus der Offshore-Windenergie forderten mehrere Umweltverbände in einem gemeinsamen Positionspapier naturverträgliche Lösungen für die Offshore-Energieanbindung.

Laut Bundesvorgaben sollen bis 2045 insgesamt 70 Gigawatt Offshore-Leistung in Nord- und Ostsee installiert werden – ein Großteil der Kabel soll durch den Nationalpark niedersächsisches Wattenmeer verlaufen. Die Verbände warnen: Das UNESCO-Weltnaturerbe darf nicht zum Haupttransitkorridor der Anlandung von Offshore-Strom werden. Sie fordern eine nachhaltige Planung, um den Ausbau der Offshore-Windenergie mit dem Schutz des Wattenmeeres zu vereinbaren. Auf Leitungskorridore durch den Nationalpark müsse verzichtet werden. Stattdessen brauche es alternative Anbindungen und den Einsatz naturschonendster Technologien sowie ein verbindliches Rückbaukonzept für alle Kabelsysteme.



BUND kritisiert geplante LNG-Terminals

Foto des Protests von BUND-Aktiven vor dem Bundesverwaltungsgericht Leipzig. Im Vordergrund das Banner "Keine neuen Fossilen Infrastrukturen" sowie die Weltkugel mit dem Spruch "Klima retten!". Foto: Jörg Farys  (Jörg Farys)

Das Bundesverwaltungsgericht hat die Klage des BUND Niedersachsen gegen das feste LNG-Terminal in Stade abgewiesen – ein herber Rückschlag für Klima- und Naturschutz.

Das Terminal darf bis 2043 fossiles Gas importieren, obwohl sich Niedersachsen bis 2040 zur Klimaneutralität verpflichtet hat. Der BUND kritisiert den geplanten LNG-Ausbau angesichts der sehr niedrigen Auslastung bestehender Terminals als überdimensioniert. Besonders problematisch: die neue fossile Abhängigkeit von Fracking-Gas aus den USA. Fehlende Umrüstverpflichtungen auf klimaneutrale Alternativen und hohe Risiken für sensible Gewässerlebensräume kommen hinzu. Der BUND appelliert an die Landes und Bundespolitik, die LNG-Planungen grundlegend zu überdenken und ihre Klimaschutzziele konsequent umzusetzen.



(K)ein Konzept für Zwischenlager

Foto einer gelben Tonne mit schwarzem Nuklearwarnzeichen für Atommüll. Foto von Pixabay.com Atommüll  (2396521 / Pixabay.com / Pixabay-Licence)

Die Atommüllkonferenz hat am 23. April ein aktualisiertes Forderungspapier zur Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle vorgestellt.

Denn: Wie erwartbar, verzögert sich die Suche nach einem Endlager stark – alle bisherigen Zwischenlager müssen nun für mehr als 100 Jahre ausgelegt sein. Faktoren wie Sicherheit und Bürger*innenbeteiligung sind dabei besonders zu berücksichtigen. Der BUND kritisiert das Konzept der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) als unzureichend – wie im Fall Gorleben. Statt echter Sicherheitsvorsorge droht hier eine Blaupause für andere Standorte. Der Umweltverband fordert ein neues, umfassendes Gesamtkonzept für alle Lagerstätten und einen transparenten Dialog mit den betroffenen Menschen.



BUNDjugend

Amore für Moore!

Foto von ehrenamtlichen der BUNDjugend beim Moorschutzeinsatz mit der Lebenshilfe. Foto: BUNDjugend Niedersachsen Ehrenamtliche der BUNDjugend beim Moorschutzeinsatz mit der Lebenshilfe.  (BUNDjugend Niedersachsen)

Unser neues Projekt „aMOORe“ wurde bewilligt! Wir freuen uns, weitere zwei Jahre vielfältige Aktionen für Moor-Klimaschutz mit jungen Menschen umsetzen zu können.

Unsere erste große Aktion im Projekt stieß gleich auf eine wunderbare Resonanz: Nahe Hannover wurden bei einem ehrenamtlichen Arbeitseinsatz Moor-Kiefern entkusselt. Die Bäume mussten entfernt werden, weil sie dem Moor Wasser entziehen. Am darauffolgenden Tag haben wir die Kiefern als Weihnachtsbäume in Hannover verteilt und dabei über Moore und Klimaschutz informiert. Die Begeisterung über diese wild gewachsene, nachhaltige Weihnachtsbaum-Alternative war groß und eine Wiederholung ist bereits geplant.

Gemeinsam mit der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg haben wir einen Moorschutzeinsatz für Menschen mit und ohne Behinderung organisiert. Auch unser Moor-Wochenende im Emsland – das schon beinahe Kult-Status hat – konnten wir wieder durchführen.

Du möchtest auf dem Laufenden bleiben und vielleicht mal bei einer unserer Aktionen dabei sein? Dann melde dich gern bei unserer Projektkoordinatorin Hannah: hannah(at)bundjugend-niedersachsen.de

Das Projekt wird von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.

Junge Moor-Konferenz

4 Tage rund um Moore & Moor-Klimaschutz! Ende Mai findet in Hannover unsere „Junge Moor-Konferenz“, im Rahmen des Projekts „aMOORe“ statt. Wir freuen uns auf viele Workshops, interessante Vorträge, eine spannende Gesprächsrunde zum Thema Landwirtschaft und Moore und ein bunt-kreatives Rahmenprogramm. Ob Torfmoos-Bestimmung, Siebdruck mit Moor-Motiven, Poetry und Science Slam oder Austausch mit Paludikultur-Expert*innen und Moorschutz-Aktivist*innen – für jede*n ist etwas dabei. Melde dich an und vernetze dich mit jungen Moor-Fans aus Niedersachsen und ganz Deutschland. Alle sind willkommen und es sind keine Vorkenntnisse nötig.

Junge Moor-Konferenz

Wann? 29. Mai - 01. Juni 2025
Wo? Naturfreundehaus Hannover
Wer? Junge Menschen zwischen 14 - 27 Jahren
Teilnahmebeitrag: 0-50 Euro (nach deinen Möglichkeiten)
Weitere Infos und Anmeldung: www.bundjugend-niedersachsen.de

Termine

JA!NUN festival:13. - 15.06.25, in Springe

Schnippeldisco-Sommerfest und Protestaktion: 27.06.25, in Oldenburg

Moor-Wochenende: 26.-28.09.25, im Landkreis Harburg

Weitere Infos www.bundjugend-niedersachsen.de

 



Aktiv

BUND-Kreisgruppe Emsland - Von Molke bis Müll-Frühstück

Foto einer Protestaktion der BUND Kreisgruppe Emsland gegen Atomenergie. Foto: BUND Die Kreisgruppe Emsland engagiert sich seit 1987 gegen Atomenergie

Es riecht nach Kaffee, die Teller klappern – in einem Restaurant im Emsland sitzt eine kleine Gruppe um einen runden Tisch. Die Aktiven der BUND-Kreisgruppe Emsland vereint jahrzehntelanges Engagement.

Christine Weber-Dirksen ist ihre Vorsitzende: „In fast 40 Jahren haben wir sehr viel erreicht. Aber natürlich hatten wir auch unsere Höhen und Tiefen.“ Gegründet wurde die Gruppe 1985 von Claus Alfes. Der engagierte Naturschützer setzte sich über viele Jahre gegen den Bau der A31 und für den Artenschutz ein. Zwei Jahre nach der Gründung erreichte der Widerstand gegen die Atomenergie das Emsland – in Form von 150 Waggons mit 3.000 Tonnen radioaktiv verseuchter Molke. „Damals sind die Leute massenhaft dem BUND beigetreten“, erinnert sich Gerhard Schultz, der selbst seit Gründung der Gruppe aktiv und mittlerweile stellvertretender Vorsitzender ist.

Heute zählt die Kreisgruppe rund 500 Mitglieder, acht davon sind besonders aktiv. Trotz der Größe des Landkreises bringt die Gruppe die Menschen zusammen und stellt regelmäßig Aktionen auf die Beine: von Demonstrationen, Klagen und Mitmach-Angeboten über Podiumsdiskussionen und Info-Stände bis hin zu der Teilnahme an Menschenketten und Fahrraddemos. Besonders in Erinnerung ist das „Müllfrühstück“: Ein Tisch in der Fußgänger-Zone, edel gedeckt – ein anderer mit Verpackungsmüll überhäuft. „Wir wollten zeigen, wie viel Müll in einem normalen Frühstück steckt“, erinnert sich Schultz.

Die Themen der Gruppe sind vielfältig und lassen sich kaum in Gänze fassen: Mülltrennung und Umweltschutz im Haushalt, Natur- und Artenschutz, Atomenergie und Klimaschutz, Straßenbauvorhaben wie A 31 und E233 und die Emsvertiefung – um nur einige zu nennen.

Die Gruppe initiiert und unterstützt in den ersten Jahrzehnten unzählige Aktionen, setzt sich unbeirrt für ihre Ziele ein. Doch dann brechen wichtige Personen weg, der Gruppe droht die Auflösung. Zwischen 2005 und 2014 ruht ihr Engagement. „Das war unsere Hungerphase“, sagt Schultz. „Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler, damals Landesgeschäftsführer, brachte uns wieder auf die Beine: Macht weiter, egal wie – macht einfach weiter. Und das haben wir getan.“

Seitdem ist der Zusammenhalt gewachsen. „Es ist schön zu sehen, dass wir mit unserem Engagement etwas bewegen“, schließt Weber-Dirksen. „Und dass man sich auch privat so gut versteht.“ Der Kaffeegeruch ist verschwunden, die Teller sind leer. Der Gesprächsstoff bleibt. Bald trifft sich die Gruppe wieder: zum Planen, zum Diskutieren, um Dinge zu verändern.

Mitmachen

Die Kreisgruppe Emsland trifft sich am zweiten Montag des Monats. Wer mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen!
Aktiv werden im Emsland? Kontakt:
www.bund-emsland.de/mitmachen.html



Jahrestreffen 2025

Gruppenfoto der Delegierten des BUND Niedersachsens 2024 in Hildesheim. Foto: BUND Im Juni 2024 traf sich der BUND Niedersachsen in Hildesheim

Am 20. und 21. Juni 2025 findet die jährliche Landesdelegiertenversammlung des BUND Niedersachsen in der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte in Papenburg statt. Zum öffentlichen Teil der Versammlung am 21. Juni lädt der BUND alle Interessierten herzlich ein.

Höhepunkt ist eine Diskussionsrunde mit Umweltminister Christian Meyer, Landvolk-Vizepräsident Hubertus Berges und der BUND-Landesvorsitzenden Susanne Gerstner. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie sichern wir die Artenvielfalt in Niedersachsen? Eine Festrede von Prof. Josef Settele, Agrarwissenschaftler am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und Professor für Ökologie in Halle, rundet das Programm ab. Settele leitet das einzige deutschlandweite Langzeitmonitoring für Insekten. Beim Jahrestreffen spricht er über „Wege zum Schutz von Artenvielfalt und Ökosystemen“.



Wanderfalken beobachten

Aufnahme mit der Webcam: ein Wanderfalke im Nest mit vier Eiern. Foto: BUND KG Grafschaft Bentheim

Ein Blick in luftige Höhen: Seit diesem Jahr ermöglicht eine Webcam faszinierende Einblicke in das Leben eines Wanderfalkenpaares im Kirchturm der ev.-ref. Kirche in Schüttorf.

In Kooperation mit der Kirchengemeinde, der BUND-Kreisgruppe Grafschaft Bentheim und dank der Unterstützung der Bingo-Umweltstiftung wurde zu Jahresanfang eine kleine Kamera in dem seit 14 Jahren genutzten Nistkasten in rund 50 m Höhe befestigt – einem Ort, den die Tiere als ungestörten Rückzugsort nutzen. 

Das Projekt macht beeindruckende Naturbeobachtung für alle zugänglich: Balz, Brutpflege und Fütterung der Küken können nun online verfolgt werden. Bereits am 17. Februar 2025 wurde die erste Szene festgehalten – Falkenweibchen „Wilma“ und ihr Partner „Wilhelm“ bezogen gemeinsam den Kasten. Wer mitfiebern möchte, findet den Livestream unter terra-hd.de/schuettorf-wanderfalken oder auf YouTube und Social Media unter dem Stichwort „Wanderfalken Schüttorf“. Ein wunderbares Beispiel dafür, wie Naturschutz und digitale Technik Hand in Hand gehen!



Mitmachen

Wildkatzenlauf durch die Heide am 09. August 2025

Waldemar. Gezeichnet von B. Speh Waldemar  (B. Speh)

Schnüren Sie die Schuhe und machen Sie mit, bei dieser ungewöhnlichen Laufveranstaltung des BUND auf den Spuren der Wildkatze in der Lüneburger Heide!

Der „Wilde Catwalk durch die Heide“ soll Sport und Naturbewusstsein verbinden. Teilnehmende können dabei zwischen zwei abwechslungsreichen Strecken von 4,5 und 8 Kilometern wählen. Sie begeben sich auf die Spur der seltenen Wildkatze und laufen durch verschiedene Lebensräume – durch naturnahen Wald, entlang der Waldränder, durch Moor und angrenzendes Offenland. Sie erfahren, welchen Gefahren die Wildkatze ausgesetzt ist und welche Schutzmaßnahmen der BUND für sie umsetzt.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Wildkatzenwälder von morgen“ statt. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und in Niedersachsen zusätzlich durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gefördert.

Jetzt mitmachen!

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.bund-niedersachsen.de/wildkatzenlauf



SchlaGa

Foto eines Gartenschläfers. Es ist hauptsächlich der Kopf zwischen grünen und gelben Blättern zu sehen. Foto: adobestock.com  (adobestock.com)

Der BUND Niedersachsen ruft zur Aktion „Schlafmausfreundlicher Garten“ (kurz „SchlaGa“) auf. Gesucht werden naturnahe Gärten, die dem seltenen Gartenschläfer Schutz bieten.

Naturnahe Gärten zeichnen sich u.a. durch vielfältige Lebensräume, heimische Pflanzen und sichere Nist- bzw. Versteckmöglichkeiten aus. Ein Verzicht auf Pestizide schützt Gartenschläfer ebenso wie Insekten, eine ihrer wichtigsten Nahrungsquellen. Der BUND bietet Interessierten Informationsmaterial zum naturnahen Gärtnern. Teilnehmen können Gartenbesitzer*innen aus dem Harz.

Die schönsten Gärten werden im Herbst 2025 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung ausgezeichnet. Machen Sie mit und werden Sie zum "SchlaGa"-Star!

Weitere Informationen

www.bund-niedersachsen.de/schlaga



Termine

  • 20.06.-21.06.:  
    Landesdelegiertenversammlung
    (Papenburg)
  • 09.08.:
    Wildkatzenlauf“ 
    (Lüneburger Heide)
  • 04.09.:
    BUND-Umwelttalk zum Thema Klimaschutz 
    (Pavillon Hannover)

Weitere Informationen und Termine:

www.bund-niedersachsen.de/termine



IMPRESSUM

Herausgeber:

BUND Landesverband Niedersachsen e.V., Goebenstraße 3a, 30161 Hannover, Tel.: (0511) 965 69 - 0, Fax: (0511) 965 69 27, bund.nds(at)bund.net, www.bund-niedersachsen.de

Redaktion:

Lara-Marie Krauße
Tel.: (0511) 965 69 32, Redaktion(at)nds.bund.net

BUND-Jugend: Romina Ranke, info(at)bundjugend-niedersachsen.de

Die nächste Ausgabe erscheint im August 2025.

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