Werden Sie zum SchlaGa-Star!

Im Rahmen der Aktion „Schlafmausfreundlichen Garten“ (SchlaGa) zeichnen wir naturnahe Gärten im Harz aus, in denen sich Gartenschläfer und Co. wohlfühlen.

Machen Sie mit, lassen Sie sich eine SchlaGa-Plakette verleihen und gewinnen Sie tolle Preise.

Der Schlafmausart Gartenschläfer geht es nicht gut. In Niedersachsen wurden zuletzt nur noch im Harz Tiere nachgewiesen. Dabei zeigen Erfahrungen aus anderen Regionen, dass die Bilche nicht nur im Lebensraum Wald, sondern auch in abwechslungs- und strukturreichen Gärten geeignete Lebensbedingungen vorfinden.

Mit der SchlaGa-Initiative fördert der BUND Niedersachsen naturnahes Gärtnern.

Auch Sie besitzen einen naturnahen Garten im Harz, der schon jetzt ein kleines Naturparadies für Schlafmäuse und andere Tiere ist oder zu einem werden soll? Dann machen Sie mit bei unserer Aktion und werden Sie zum SchlaGa-Star!

So einfach ist die Teilnahme:

  • Antrag runterladen oder online ausfüllen und bis zum 31.08.2025 per E-Mail oder Post an den BUND schicken
  • Garten zeigen und weitere Infos/Tipps erhalten
  • SchlaGa-Plakette für den Gartenzaun bekommen und tolle Preise (wie Bilchnistkästen) gewinnen

Jetzt mitmachen!

Im Folgenden schildern wir, welche Kriterien ein „Schlafmausfreundlicher Garten“ (SchlaGa) erfüllen sollte. Dabei wird zwischen erforderlichen und optionalen Bedingungen unterschieden. Zudem geben wir einfache Tipps, wie Sie Ihre Gärten für „Zorro“, wie der Gartenschläfer aufgrund seiner schwarzen Fellzeichnung um die Augen genannt wird, und andere Tiere weiter aufwerten können.

Vielfalt an Lebensräumen und Arten

Ein SchlaGa hält möglichst vielfältige Lebensräume und ein üppiges Nahrungsangebot für Gartenschläfer und Co. bereit. Hier „kreucht und fleucht“ es und häufig gilt: Je naturbelassener und abwechslungsreicher, desto besser!

Bilche ernähren sich sowohl von tierischer Kost (bspw. Insekten, Spinnentiere und Schnecken) als auch von pflanzlichen Bestandteilen, wie Früchten und Samen. Der SchlaGa bietet daher möglichst über das Jahr hinweg, zumindest aber in der Aktivitätsphase der Tiere (im Harz ca. April bis Oktober), verschiedene und reichhaltige Nahrungsquellen. Hier finden die tierischen Bewohner neben ausreichend Nahrung auch geeignete Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten.

Dabei spielen eine insektenfreundliche Bepflanzung, Hecken und Wildsträucher eine wichtige Rolle. Auch Kulturobst (bspw. Apfel, Birne, Kirsche) wird gerne von Schlafmäusen angenommen. Da die Tiere nicht genügend Flüssigkeit über die Nahrung aufnehmen, ist auch ein sicherer Zugang zu Wasser notwendig. Wasserschalen sollten vor allem in den Sommermonaten regelmäßig gereinigt werden, um Bakterienbildung zu vermeiden. Damit auch Vögel und Insekten die Trinkstellen problemlos nutzen können, empfiehlt sich die Ausstattung mit Stöcken oder kleinen Steinen.

Zusätzlich zu natürlichen und naturnahen Strukturen (bspw. Baumhöhlen, dichte Hecken und Trockenmauern) nutzen Gartenschläfer und andere Bilche auch Nisthilfen als Tagesquartiere und für die Jungenaufzucht. Bilchnistkästen, deren Öffnung zur Stammseite liegt, stellen besonders geeignete Unterschlupfmöglichkeiten dar. Neben der Bedeutung für ihre tierischen Bewohner sorgen zahlreiche Versteckmöglichkeiten im Garten zudem dafür, dass die Nager seltener Verstecke in angrenzenden Häusern, etwa auf Dachböden oder in Rollladenkästen, beziehen.

Zeichnungen einer Astgabel und einer Efeu-Ranke,  von Kerstin M. Schuld

Erforderlich: Strukturreichtum

Bewertung: Vorhandensein vielfältiger Lebensräume und Strukturen

Hinweis: Staudenbeete mit heimischen Pflanzen, (Benjes-)Hecken, Feuchtbiotope, (Obst-)Bäume, Steinhaufen, Totholz, Laubhaufen und Trockenmauern sind hervorragende Strukturen, die sowohl Lebensraum als auch Nahrung bieten.

Zeichnung einer Blumenwiese und zwei rote Äpfel von Kerstin M. Schuld

Erforderlich: Insektenfreundliche Bepflanzung mit heimischen Arten

Bewertung: Anpflanzung/Anlage fruchttragender, heimischer Bäume und Sträucher sowie insektenfreundlicher Stauden und (Wild-)Blumenwiesen

Hinweis: Bilche erfreuen sich sowohl an diversen Arten von Beeren als auch an Wild- und Kulturobst.

Zeichnung einer Wasserstelle. Eine Wasserschale mit zwei Steinen. Von Kerstin M. Schuld

Erforderlich: Sichere Wasserstelle

Bewertung: Vorhandensein einer leicht zugänglichen, sauberen Wasserstelle (ggf. mit Ausstiegshilfe).

Einfache Zeichnung eines Bilchkastens von Kerstin M. Schuld

Optional: Nistmöglichkeiten

Bewertung: Verfügbarkeit von Nistmöglichkeiten

Hinweis: Natürliche Nistmöglichkeiten finden Gartenschläfer in alten Bäumen mit Baumhöhlen und in Hecken. Außerdem nutzen sie auch Nisthilfen, wie spezielle Bilch-Nistkästen (Einschlupfloch ca. 30–35 mm, raues Holz).

Zeichnung einer Hecke aus alten Ästen beziehungsweise Totholz. Von Kerstin M. Schuld

Optional: Lebensraumvernetzung

Bewertung: Anbindung an benachbarte Lebensräume

Hinweis: Es ist vorteilhaft, wenn der Garten durch Hecken oder Bäume an entsprechenden Positionen mit möglicherweise angrenzenden naturnahen Lebensräumen verbunden ist.

Gefahrenfreiheit

Ein SchlaGa sollte möglichst wenige Gefahren bergen. Dies gilt sowohl für die Aktivitätsphase der Schlafmäuse als auch für den Winterschlaf, wenn ein Aufwachen einen enormen Energieverlust für die Tiere bedeutet. Der Einsatz chemischer Substanzen, vor allem von Insektiziden und Rodentiziden, stellt eine große Gefahr für Bilche dar. Als Nagetiere können diese Substanzen von Garten- und Siebenschläfern sowohl direkt konsumiert werden (Rodentizide) als auch über die Nahrung aufgenommen werden (Insektizide und weitere Pflanzenschutzmittel). Zu beachten ist auch, dass Bilche in einigen Gegenden häufig Hauskatzen zum Opfer fallen. Andere Schlafmäuse ertrinken in nicht abgedeckten Regentonnen. Letztere sollten daher möglichst abgedeckt oder zumindest mit Ausstiegsmöglichkeiten ausgestattet sein.

Zeichnung von drei Giftpackungen in blau, rot und gelb. Jeweils mit einem Gefahrenzeichen. Von Kerstin M. Schuld

Erforderlich: Verzicht auf Pestizide

Bewertung: Vollständiger Verzicht auf Einsatz von Pestiziden

Hinweis: Neben Ratten- und Insektengiften sollte auch kein Schneckenkorn ausgestreut und keine chemischen Düngemittel eingesetzt werden.

Zeichnung einer grünen Regentonne mit Abdeckung. Von Kerstin M. Schuld

Erforderlich: Sicherung von Regentonnen

Bewertung: Abdeckung bzw. Absicherung von Regentonnen

Hinweis: Regentonnen oder, wenn vorhanden, vergleichbare Objekte sollten durch Abdeckung unzugänglich gemacht oder alternativ durch Ausstiegsmöglichkeiten so gestaltet werden, dass Bilche dort nicht ertrinken können.

Optional: Schutz vor Haustieren

Bewertung: Schutzmaßnahmen gegen Katze und Hunde.

Hinweis: Nisthilfen und Futterplätze sollten an (Katzen-)sicheren Orten angebracht werden.

Graphiken: Katze: Pixabay.com/Bianca van Dijk; sonst Kerstin M. Schuld

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