BUND Landesverband Niedersachsen

BUND-Gruppe Göttingen - Wir machen was!

Marco Füllgrabe steht in seinem Stall und erklärt die Abläufe auf seinem Bauernhof. Auf dem bio-zertifizierten Naturmilchhof bei Göttingen liegen die Kühe zufrieden wiederkauend im Stroh, die Milchprodukte werden direkt vermarktet. Die Besucher*innen staunen und schwärmen von der Qualität von Käse, Milch und Joghurt bei der anschließenden Verkostung. Die Veranstaltung war im Nu ausgebucht. Seit 2011 bietet der BUND Göttingen diese „Genussfahrten“ auf kleinbäuerliche Bauernhöfe in der Region an, um Menschen den Wert der bäuerlichen Landwirtschaft zu vermitteln und einen direkten Dialog zwischen Verbraucher*innen und Erzeuger*innen zu ermöglichen.

Auf Genussfahrt: 23mal hat der BUND Göttingen bereits Bauernhöfe in der Region besucht.

Am Rande der Besuchergruppe steht Hermann Merkord und freut sich über das ununterbrochene Interesse an diesen Fahrten. Auf ihn geht diese Initiative zurück. Der 73-jährige engagiert sich seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Funktionen in der BUND-Gruppe, die in den Achtziger Jahren gegründet wurde.

Gemeinsam stark

Ortswechsel. Im Büro der Kreisgruppe in der Göttinger Innenstadt drängen sich fast 20 BUND-Aktive beim wöchentlichen Treffen um einen Holztisch. Zügig berichten sie sich gegenseitig von Terminen und Neuigkeiten. Aufgaben werden neu verteilt, routiniert und unkompliziert, getragen von einem großen Teamgeist. Hier wollen Menschen etwas verändern - gemeinsam. Spätestens jetzt macht sich bemerkbar, dass Göttingen eine Studentenstadt ist. „Der Zulauf von jungen engagierten Leuten ist enorm“, freut sich Hermann Merkord. Problematisch sei nur die hohe Fluktuation, die damit einhergeht. Ein paar mehr Ältere wären wünschenswert. Ansonsten geht Hermann Merkords Wunschvorstellung eines Generationenhauses auf: „Die Älteren geben ihre Erfahrungen weiter, die Jüngeren zeigen uns, wie soziale Medien funktionieren oder man kreative Aktionen plant.“

Nach und nach übergibt er Aufgaben an die jüngere Generation: Seit 2018 ist Ricarda Prüßner Geschäftsstellenleiterin und berät die Gruppe bei der Planung von Aktionen, Workshops, Führungen und Infoständen zu Müllvermeidung und Klimaschutz bis hin zu Dach- und Fassadenbegrünungen. Die breite Palette an Umweltthemen, die die Göttinger Aktiven mit Bravur abdecken, ist auch den Arbeitsgruppen zu verdanken, die sich im Laufe der Jahre gebildet haben: zu Wildkatzen und Wildbienen, Verbandsbeteiligung, Baumschutz, Nitrat und vielem mehr. Über 100 Vorhaben zu Änderungen von Flächennutzung, Bebauungsplänen und Straßenbau hat der BUND in 2019 für den gesamten Landkreis geprüft – rein ehrenamtlich. „Damit erfüllen wir für den BUND als anerkannten Naturschutzverein unsere Aufgabe als Anwalt der Natur, damit die Umwelt möglichst wenig beeinträchtigt wird“, betont Prüßner. Die Biologin ist nicht nur Ansprechpartnerin für die Aktiven, sie betreut auch die FÖJler. Seit 2011 ist der BUND Göttingen Einsatzstelle für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr.

Neben den beliebten Genussfahrten hat die BUND-Gruppe eine Vielzahl von Angeboten im Programm, darunter auch zwei Kindergruppen. Eine ganz besondere Veranstaltungsreihe fand 2019 zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls statt. Wichtig war Hermann Merkord dabei nicht nur, das Grüne Band als Lebensader zu präsentieren, sondern auch den geschichtlichen Hintergrund zu beleuchten: „Das Grüne Band ist ein Zeitzeuge, der nicht ergraut.“ Das Konzept ging auf. Die Führungen und Ausstellungen wurden vor allem von Bürger*innen aus den grenznahen Orten sehr gut angenommen. Damit haben die Göttinger BUND-Aktiven abermals bewiesen, dass der Naturschutz Brücken bauen kann. tm

 

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