BUND Landesverband Niedersachsen

BUND-Gruppe Ostfriesland - Weite und Wasser

Nordisch frisch fegt der Wind über die Wiesen des Fehntjer Tiefs. Bald werden wieder Kiebitze, Uferschnepfen, Bekassinen und Brachvögel in den feuchten Senken brüten. Doch jetzt im Winter suchen nur die Graugänse fröhlich schnatternd nach energiereicher Nahrung in den Moorböden. Weit und breit ist niemand zu sehen, kein Laut zu hören. Diese Ruhe macht den Reiz und den Wert dieser Landschaft aus. Ein wichtiger Rückzugsort für Tiere, die keine Störungen vertragen.

BUND-Aktive helfen, die selten gewordenen Krebsscheren in die neuen Gewässer einzusetzen.  (BUND)

Dass das Fehntjer Tief heute als Vogelschutzgebiet dauerhaft geschützt ist, ist auch dem BUND zu verdanken. Über Jahrzehnte haben sich BUND-Aktive vor Ort dafür eingesetzt, dass die Moor-, Marsch- und Wiesenflächen mit ihren Gewässern und Röhrichten in vielen Teilen als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurden. Auch bei der Betreuung bringt sich der Umweltverband weiterhin ein und hat jüngst erste Schritte für einen Runden Tisch unternommen. „Nicht nur die unterschiedlichen Ziele von Naturschutz und Landwirtschaft wirken als Hürden, auch die Landkreisgrenze, die mitten durch das Gebiet verläuft“, weiß Rolf Runge. Doch mit der Kommunikation über Grenzen hinweg kennt sich der Vorsitzende des BUND Ostfriesland aus: 2005 haben sich die BUND-Gruppen von Aurich, Leer, Wittmund und der Stadt Emden zum Regionalverband zusammengeschlossen.

Trotz der großen Entfernungen zueinander verbindet die BUND-Aktiven in Ostfriesland nicht nur die vielgestaltige und wasserreiche Landschaft, sondern auch der Wunsch, Natur-, Umwelt- und Klimaschutz sichtbar zu unterstützen. Dafür haben sie Nisthilfen für Wildbienen und Vögel angelegt, Blühwiesen für mehr Artenvielfalt ausgesät, gemeinsam mit Kooperationspartnern Hunderte von Obstbäumen gepflanzt und viele Veranstaltungen zu naturnahen
Gärten, altbewährten Obstsorten, Baumpflege, Klimaschutz oder plastikfreien Alternativen organisiert. In einem aufwändigen Naturschutzprojekt hat der Regionalverband im Landkreis Aurich auch 7 neue Gewässer für die bedrohte Krebsschere geschaffen. Diese Pflanze ist überlebenswichtig für die Grüne Mosaikjungfer, einer seltenen Libellenart. 

Bei Pflanzungen und Pflegemaßnahmen im Gelände kommen gut und gerne 20 Aktive zusammen. In Politik und Verwaltung ist der BUND oft als Experte gefragt. Auch die Mitgliederzahlen in Ostfriesland steigen. Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie machen dem BUND jedoch zu schaffen. Rolf Runge ist überzeugt, dass viele Menschen angesichts von Artenschwund und Klimawandel aktiv werden möchten. „Manchen fehlt sicher nur der Anlass oder die Initialzündung“, glaubt der ehemalige Lehrer. „Wer vor Ort etwas für den Natur- und Umweltschutz erreichen möchte, findet bei uns Gleichgesinnte und konkrete Projekte. Man kann sofort loslegen!“ tm

 

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