Atommüll

Auf die Frage nach einer sicheren Entsorgung des Atommülls gibt es bis heute keine Antwort. Die Endlagersuche hängt wie ein Damoklesschwert über uns – vor allem über Niedersachsen, wo bereits drei Lagerstätten erforscht wurden, die allesamt nicht geeignet sind. Um den bestmöglichen Standort für ein Atommülllager in Deutschland zu finden, muss das Suchverfahren grundlegend verbessert werden. Auf Grundlage wissenschaftlich begründbarer Kriterien unter Beteiligung der Öffentlichkeit.

Schätzungen zufolge fallen bis zum Jahr 2022 - dem Ende des Atomzeitalters in Deutschland - bundesweit über 10.000 Tonnen hoch radioaktiver Abfälle an. Um diese sicher von der Biosphäre abzuschließen, soll der Atommüll unterirdisch gelagert werden. Die Halbwertszeit für hochradioaktiven Müll kann bis zu einer halben Millionen Jahre lang sein. Ein Atommüll-Endlager muss daher geeignet sein, strahlenden Müll für mehrere zehntausend Jahre sicher einzuschließen.

Doch kann es ein solches Lager überhaupt geben? Kein Mensch kann heute sagen, wie die politischen und geologischen Verhältnisse auf der Welt in 500, geschweige denn in Tausenden von Jahren aussehen werden. Atommüll bleibt daher eine tickende Zeitbombe für alle nachfolgenden Generationen.

Niedersachsen hat sein Lehrgeld gezahlt

Nach dem SuperGAU in Fukushima 2011 hat der Deutsche Bundestag nicht nur den Atomausstieg eingeleitet, sondern auch die Diskussion über die Suche nach einem Endlager begonnen. Der BUND hat als stimmberechtigtes Mitglied der Atommüll-Komission diese Diskussion intensiv mitgestaltet.

Nach den Erfahrungen mit dem Atommüll in der Asse, einem Salzstock bei Wolfenbüttel, der als einsturzgefährdet gilt, und dem stillgelegten Endlager Morsleben, ist dem BUND klar: Auch Gorleben ist nicht als Endlager für hochradioaktiven Müll geeignet. Geologische Gutachten zu Gorleben verweisen bereits auf ein unzureichendes Deckgebirge und Verbindungen zum Grundwasser. Im Abschlussbereicht der Atommüll-Kommission kritisiert der BUND daher massiv, dass sich die Kommission für ein neues Endlager-Suchverfahren nicht zu einem Verzicht auf den Standort Gorleben durchringen konnte.

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